Mörderisches Paradies
Ted Monoco. Haben Sie nicht mal mit ihm zusammengearbeitet?”
Plötzlich funkelten Marias dunkle Augen, und einen Moment befürchtete Beth, sie hätte die Frau verärgert. Doch dann sagte Maria: “Aber ja, Ted und Molly. Wunderbare Menschen. Das waren noch Zeiten. Sein Tanzstudio war das beste weit und breit. Er wusste, wie man Menschen beibrachte, sich richtig zu bewegen. Wirklich zu tanzen.”
“Das hört sich sehr schön an”, murmelte Beth. “Ich nehme an … er genießt jetzt das Meer und die Sonne.”
Maria Lopez versteifte sich und schüttelte den Kopf. “Ich fürchte, nein.”
“Wie meinen Sie das?”, fragte Beth und versuchte dabei möglichst beiläufig zu klingen.
“Ich glaube, es ist ihnen etwas zugestoßen. Sonst hätte ich längst von ihnen gehört, aber bisher haben sie sich nicht gemeldet. Ich vermisse sie”, meinte sie mit einer sehr warmen liebevollen Stimme. “Und das Schlimmste ist … Man scheint rein gar nichts unternehmen zu können.” Sie lächelte gezwungen. “Also sitze ich hier und esse mit Blick aufs Meer.”
“Das tut mir sehr leid”, meinte Beth. Nach einer kurzen Pause fragte sie: “Sagen Sie, tanzen Sie eigentlich noch?”
“Ja, manchmal”, erwiderte Maria.
“Ich dachte, ob Sie … vielleicht … ob Sie vielleicht Lust hätten, bei unserem diesjährigen ‘Summer Sizzler’ zu tanzen.”
Überrascht hob Maria ihre elegant geschwungenen Augenbrauen.
“Ich würde so gern etwas wirklich Besonderes bieten”, erklärte Beth.
Obwohl sichtlich geschmeichelt, schien Maria noch nicht überzeugt. “Zum Tanzen braucht man einen Partner. Vielleicht können Sie mit jemandem in Teds altem Studio sprechen, dem großen in South Beach. Das Studio hat ein Mann namens Eduardo Shea gekauft. Es läuft wohl ganz gut.”
Großartig, dachte Beth, wie sich alles so leicht und wie zufällig fügte.
“Ich habe davon gehört – Manny hat mir davon erzählt”, erklärte sie. “Manny Ortega kennen Sie ja sicher.”
“Aber ja.” Sie lächelte Beth freundlich an. “Manny hat viel Talent, er ist ein wunderbarer Mann. Und er kennt Eduardo. Der übrigens auch ein sehr interessanter Mann ist, halb Kubaner, halb Ire. Ich tanze gern für Sie – aber natürlich mit Partner. Sie sollten allerdings auch Ihren Mitgliedern die Gelegenheit zum Tanzen geben.”
“Genau das ist meine Idee. Ich dachte, wir könnten ihnen hier Tanzstunden anbieten.”
“Das wird den Leuten sicher viel Spaß machen. Und die alleinstehenden Männer werden es dann viel leichter haben, Frauen kennenzulernen.”
“Maria, das ist ja eine wunderbare Idee.”
Die ältere Dame errötete leicht. “Danke schön. Rufen Sie Eduardo an. Sagen Sie ihm, dass ich Ihnen geraten habe, mit ihm zu sprechen. Und wenn Sie sich wirklich dafür entscheiden, würde ich mit seinem Ausbilder Mauricio tanzen. Natürlich müssten wir vorher proben. Wenn Sie sichergehen wollen, dass Ihre Party ein Erfolg wird, sollten Sie mindestens zwei männliche und zwei weibliche Tanzlehrer engagieren. Ich würde mich dafür natürlich auch anbieten.”
“Ich weiß gar nicht, wie ich Ihnen danken soll.”
Maria lachte. “Ich schicke Ihnen die Rechnung.”
“Aber natürlich.”
“Ganz im Ernst, es wird mir großen Spaß machen”, sagte Maria und neigte den Kopf, was sehr anmutig und majestätisch aussah.
Als Beth aufstand, griff Maria nach ihrer Handtasche. “Warten Sie einen Moment – ich habe Eduardos Karte und gebe Ihnen auch meine, damit Sie mich wegen der Details anrufen können.”
Als Beth den Tisch verließ, rief sie Henry zu sich und ließ Marias Lunch auf die Rechnung des Hauses schreiben. Dann ging sie schnell zu Ashley zurück.
“Der Fisch war übrigens exzellent”, begrüßte ihre Freundin sie.
“Es tut mir leid, aber ich …”
“Da saß plötzlich Maria, die die Monocos kennt, und da du immer noch diese fixe Idee über ihr Verschwinden hast …”
“Ashley, ich habe einen Totenschädel gesehen.”
“Beth, du bist aber nicht bei der Polizei.”
“Und deshalb soll ich stillschweigend zusehen, wie ein Mord – nein zwei Morde – geschehen, und es einfach ignorieren?”
“Die Polizei ist an der Sache dran.”
“Na, hoffentlich”, meinte Beth. “Wie auch immer, mir fehlte auch noch was für unseren ‘Summer Sizzler’. Jetzt habe ich es.”
Ashley verzog das Gesicht, nahm noch einen Schluck von ihrem Eistee und stand auf. “Jake und ich werden übrigens auch auf dem Fest sein.”
“Das ist toll,
Weitere Kostenlose Bücher