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Mörderisches Verlangen (German Edition)

Mörderisches Verlangen (German Edition)

Titel: Mörderisches Verlangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alia Cruz
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dem Rest habe ich schon genug zu tun.“
    „Um deine Frage zu beantworten, ich bin 35.“
    „Seit wann lebst du hier?“
    „Seit zehn Jahren.“
    Rebecca dachte an das erste Gespräch in der Küche, als Drew dabei war. Marc hatte im Grunde nicht viel über sich erzählt und auch jetzt waren seine Antworten kurz und knapp und irgendwie unve r bindlich, oder bildete sie sich das ein? Was fragte sie ihn überhaupt aus ? Er wollte nicht versichert we r den, also gab es keinen Grund , persönliche Fragen zu ste l len. Es interessiert mich nicht ! I hr Mund schien sich nicht an dem Mantra zu stören.
    „Was hat dich nach Deutschland verschlagen?“
    Wieder dieser Seitenblick. Er war nicht unang e nehm. Ganz im Gegenteil, es sah so aus, als umspiele ein leichtes Lächeln seinen Mund. Rebecca hatte das Gefühl, dass es bis zu seiner Antwort Stunden daue r te.
    „Der Verdienst ist hier besser.“
    Aha. Wieder absolut unverbindlich. Verdammt, das stachelte sie förmlich an, ihn weiter mit Fragen zu löchern. Schließlich interessierte es sie ja überhaupt nicht .
    „Darf ich fragen, wo Jessicas Mutter ist?“
    „Sie ist tot. Bei Jessicas Geburt gestorben.“
    Jetzt wäre sie am liebsten im Erdboden versunken. Warum hatte sie nicht an die Möglichkeit gedacht, dass seine Frau g e storben sein könnte ? Vielleicht sogar an einer fu r chtbaren Krankheit mit langem Siechtum? Wie peinlich konnte sie e i gentlich noch we r den?
    Seine Stimme war leise gewesen und ein wenig a b gehackt, als wolle er diese Information so emotionslos wie möglich rübe r bringen , was aber nicht gelang . Der Tod seiner Frau musste demnach fünf Jahre her sein. Aber seine Tochter lebte weiter und erinnerte ihn jeden Tag daran.
    „Das tut mir sehr leid.“
    Er zuckte mit den Schultern. Er erinnerte sie an einen eins a men Wolf. Wunderschön, aber nicht e r reichbar.
    „Ich bewundere es, dass du allein für deine Tochter sorgst. Ist bestimmt nicht einfach.“ Irgendwie musste sie jetzt wieder aus dieser traurigen Nummer raus und dem Gespräch eine p o sitive Wendung geben.
    „Ist vielleicht eine ungewöhnliche Konstellation, in der wir zusammenleben, klappt aber ganz gut. Selbst unser Frauenheld Drew ist bei Jessica ganz zahm. Die beiden helfen mir , und auch unsere fest angestellten Arbeitsreiterinnen passen schon mal auf sie auf.“
    „ Das ist wirklich großartig.“
    Eine Weile liefen sie schweigend nebeneinander her. Sie ha t ten die Gebäude fast erreicht. D ass er noch etwas zu diesem Thema sagen würde , damit hatte sie nicht gerechnet . „ David ist ihr O n kel, ich war mit seiner Schwester verheiratet.“
    Hatte sie also recht gehabt . „Das Bild, das sie ge s tern gemalt hat, war wirklich gut. Sie ist talentiert. Ihr solltet das fördern.“
    Abrupt blieb er stehen. Sein Gesichtsausdruck wurde hart. „Ich denke nicht, dass man mit Malen sein Geld verdienen kann.“
    Sein Tonfall war genauso abweisend wie sein Mienenspiel . Sie hatte nun wirklich nichts Falsches g e sagt.
    „Wir sind da.“ Er wollte die Tür zum ersten G e bäude öffnen, als sein Handy klingelte. „Entschuldige mich“, sagte er mit e i nem Blick auf das Display und entfernte sich ein Stück.
    Rebecca wartete, es war nicht ihre Art zu lauschen, aber er war ein ganzes Stück von ihr weggegangen. Er diskutierte mit jemandem und hatte ihr den R ü cken zugedreht. Leise ging sie ein paar Schritte näher ran und der Wind trug ein paar G e sprächsfetzen zu ihr.
    „… ich habe schließlich noch meinen Job zu erl e digen.“
    Schweigen.
    „Ja, ich weiß … ich mache es so schnell wie mö g lich.“
    Wieder Schweigen.
    „Nächste Woche ist utopisch. Wie soll ich das denn erklären … ja , ich weiß, ich erledige das.“
    Dann legte er auf und Rebecca ging hastig einen Schritt z u rück. Er kam auf sie zu und sah noch w ü tender aus als eben. Er sah sie an und Rebecca e r schrak. In seinen grünen Augen war keine Wut, so n dern Traurigkeit.
     
    *
     
    Marc stand in seinem Wohnzimmer und starrte die Wand an.
    Er war nach der Besichtigung mit Rebecca raufgekommen , um aufzuräumen, stattdessen tat er gar nichts.
    Als David angekündigt hatte, dass eine Versicherungsmakl e rin vorübergehend einziehen würde, hatte er sich keine Geda n ken gemacht. Dann war er ihr begegnet und sie ging ihm nicht mehr aus dem Kopf. Zu allem Überfluss schien seine Tochter sie ins Herz geschlossen zu haben. Als ob er nicht schon genug Probleme am Hals hatte. Eine Frau, die ihm den

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