Mörderisches Verlangen (German Edition)
dunkler oder heller wurde.
„Nein, das … das geht nicht. Das …“
„Och bitte Papa!“
Und da war es dann auch schon geschehen. Jessica war Feuer und Flamme. Vielleicht auch froh, dass endlich mal eine Frau im Haus war.
Sie würde am Wochenende also den Babysitter geben . Als sich die Gruppe kurze Zeit später zerstreute und sie auf ihr Zimmer ging, fragte sie sich, welcher Teufel sie geritten hatte.
*
Leicht verwundert war Kathrin schon. Er war nicht einfach abgehauen nach der Nummer.
Einen Moment hatte er sie angesehen, war dann aufgesta n den und hatte sie von der Couch auf die Füße gehoben. Ein sanfter Kuss wurde ihr auf die Lippen gedrückt, dann begann er , sich anzu ziehen . Kathrin schnappte sich ihre Sachen und verschwand im Bad. Eine Weile stand sie vor dem Spiegel und ließ das Wasser laufen. Sie betrachtete ihren Hals. Es waren ein paar Abdrücke zu sehen. Gut , dass sie einen Seidenschal d a beihatte. Als hätte sie es heute Morgen geahnt. Aber wer kon n te mit so etwas rec h nen? Nie im Leben hätte sie sich träumen lassen, dass si e dabei mitmachen würde. Sex war gut und schön . Aber sich dabei würgen la s sen, von einem Mann, den man so gut wie gar nicht k ennt ? Vor ein paar Stu n den hätte sie noch niemals dazu gesagt. Jetzt war alles anders. Irgendwas war mit ihr passiert. In dem Moment, als er noch auf der Liege g e legen hatte und ihr in die Augen sah.
Würde sie es wieder tun? Ja! Wollte sie es wieder tun? Ja!
Der Orgasmus war überwältigend gewesen, vollkommen a n ders. Sie musste es wieder haben. Mit ihm. Punkt. Nichts w o für sie sich schämen m ü sste. Nichts worüber sie sich jetzt we i ter den Kopf zerbr e chen musste.
Sie erfrischte ihr Gesicht mit kalte m Wasser. Langsam kleid e te sie sich an und horchte. Sie hörte g e dämpft seine Schritte. Er war noch da. Natü r lich. Sie wollten schließlich essen gehen. Nach einem tief en Atemzug trat sie aus dem Badezimmer.
Er lehnte an der Wand. Die Hände lässig in den Hosent a schen seiner grauen Anzughose. Er war nicht nur Künstler, er sah selbst aus wie ein Kuns t werk.
Sie ging zur Garderobe und nahm den Seidenschal vom H a ken. Ein wohliger Schau d er kroch ihren R ü cken hoch, als er hinter sie trat, ihr den Schal aus der Hand nahm und um ihren Hals legte.
„ Du bist wunderschön.“
Hatte sie eine Entschuldigung erwartet? Nein. Es war in Ordnung , so wie es war. Das Gefühl beschlich sie, dass er sie gerade wegen der Würgemale noch attraktiver fand. So , als hä t te er sie gekennzeichnet. Markiert, was nun Sein war.
Sie unterdrückte den Impuls , sich den Schal vom Hals zu re i ßen und es allen da draußen zu zeigen. Sie gehörte jetzt ihm. Verdammt noch mal , und sie wol l te es so.
Dass er einen nagelneuen Jaguar vor der Tür stehen hatte, trug natürlich auch zu ihrer Begeisterung bei. Da machte sie sich nichts vor. Als er ihr galant die Beifahrertür öffnete, fühlte sie sich wie eine Prinze s sin.
„Wo möchtest du hin ? “, fragte er.
„Was hältst du von chinesisch?“
„Ganz wie du willst.“
Kathrin sah auf seine Hände. Wieder fielen ihr die langen, schlanken Finger auf. Einer dieser Finger hatte tief in ihr g e steckt und ihr solche Lust bereitet.
Die Fahrt ging rasend schnell vorüber. Sie schwi e gen, aber es war ein angenehmes Schweigen. Im A u genblick brauchten sie keine Worte.
Das Restaurant war teuer und eine der besten A d ressen der Stadt. Kathrin seufzte leise, aber glücklich in sich hinein. E i gentlich musste man hier Monate im Voraus reservieren, aber man kan n te ihn hier und sofort war ein Tisch in der Ecke frei. Sie bestel l ten Fisch und einen trockenen Weißwein.
Sie prosteten sich zu und dann nahm er ihre Hand . „Du fa s zinierst mich, Kathrin.“
Was sollte man auf so einen Satz sagen? Robert war ganz a n ders als die Männer , mit denen sie normale r weise ihre Affären hatte. War dies überhaupt eine Affäre? War es weniger, war es mehr?
„Ich fühle mich wohl mit dir. Unglaublich, ich war nicht auf der Singleparty , um …“ Sie verstummte.
„ Sprich ruhig weiter.“ Als sie schwieg, fügte er leise hinzu: „Bitte.“
Sollte sie es ihm tatsächlich sagen? Dass sie einfach nach Sex gesucht hatte und nicht nach einer Bezi e hung? Wenn sie dieses Wort jetzt in den Mund nä h me, was dann? „Ich hätte nicht gedacht, jemanden wie dich dort zu treffen“, sagte sie stattde s sen. Sein Daumen streichelte ihren Handrücken und allein di e
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