Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiel im Burghotel

Mörderspiel im Burghotel

Titel: Mörderspiel im Burghotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
Vom Netzwerk:
als
Gäste sind. Und über das ,Wie’ reden wir jetzt, Edu! Auch über dein Honorar. Du
kriegst 10 000 Mark. So — und nun gieß dir noch ein Glas Champagner ein. Wirst
es brauchen.“

14. Besser als nichts
     
    Wildgänse flogen über den
Fluss. Am Ufer nisteten Stockenten: bunte Erpel mit glänzendem Gefieder und die
eher unattraktiven braun-grauen weiblichen Entchen.
    TKKG standen am Hochuferweg
unweit der alten Mühle. Es war sehr sonnig geworden. Schwadiger Dunst, von
goldenen Strahlen durchschossen, waberte über den Fluten. Drüben am anderen
Ufer saßen zwei Angler und hatten sich vermutlich seit drei Stunden kaum
bewegt. Der eine trug Hut, der andere Mütze — beide starrten auf den Fluss,
vielleicht waren sie eingeschlafen.
    „Und nun?“ Gaby stütze sich auf
ihr Rad.
    Karl hatte seine Tretmühle
zwischen die langen Beine genommen.
    Der Streifenwagen mit
Polizeimeister Simmentaler war abgefahren und der Vormittag lag erwartungsvoll
vor Tim und seinen Freunden.
    „Ich wiederhole“, sagte der
TKKG-Häuptling: „Wir müssen Wenske finden, den blauen Udo. Seine Aussage könnte
Durchblick verschaffen — bezüglich des mörderischen Überfalls auf Höhlensepp
und des Verbleibs der Bankraubbeute.“
    „Soweit waren wir schon“, sagte
Karl. „Aber wo sollen wir suchen?“
    „Die Polizei hat schon
gesucht“, erinnerte Klößchen. „Und sicherlich sehr intensiv. Allerdings wissen
wir nicht, ob Fährtenhunde, Hubschrauber, Lautsprecher und eine Hundertschaft
eingesetzt wurden.“
    Gaby sah ihn an. „Machst du
Witze? Bei dem Personalmangel, über den Papi klagt, weil der Staat aus
Finanznot Stellen abbaut statt zu vermehren — bei diesem Mangel waren höchstens
drei Beamte auf der Suche.“
    „Dann haben wir eine tolle
Chance“, nickte Klößchen. „Wir sind vier. Und ich zähle für zwei, seit ich mich
mit den Krimis kriminalistisch auf Vordermann gebracht habe.“
    „Schon gut.“ Gaby pustete gegen
ihre Stirnfransen. „Hast du eine Idee? Wo ist der blaue Udo — falls er nicht
selbst zum Opfer wurde?“
    Klößchen hob eine Schulter. „So
eine ähnliche Situation ist — glaube ich — beschrieben in dem Buch, das ich
noch nicht gelesen habe. Ich wollte. Aber dann habe ich doch ,Killer bezahlt
man nicht mit Peanuts’ genommen. Konnte ja nicht wissen, was auf uns zukommt.“
    Tim schirmte die Augen mit der
Hand ab, weil er das Schild der Baseballmütze wie üblich nach hinten trug, und
blickte in ost-süd-östliche Richtung.
    Dort verlief der Fluss. Dort
machte er eine sanfte Biegung. Dort standen Häuser. Die Grundstücke reichten
bis ans Ufer, das an einigen Stellen flach war. Steinstufen führten hinunter.
Hier und dort grenzten Zäune ab. Brüchige Zäune. Auch die Häuser waren eher
bescheiden. Die Feuchtigkeit aus dem Fluss sorgte sicherlich für Schimmel und
Schwamm. In den heißen Sommermonaten hatte man wohl auch mit den Mücken zu
kämpfen.
    „Gaby! Wie war das neulich, als
Höhlensepp und blauer Udo den Dackel aus dem Fluss gerettet haben? Ich kam ja
erst dazu, als du den nassen bayrischen Kampfhund auf dem Arm hattest. Die
beiden Berber waren ein großes Stück entfernt und wollten sich wieder in die
Büsche schlagen. Allerdings haben sie mich noch gesehen — so wie ich sie. Und
dann haben wir Waldi zu den Schibullas gebracht — zu Fritz und Karin Schibulla,
die dort vorn im ersten Haus wohnen. Wir fragten, ob Waldi ihnen gehört und
hatten auf Anhieb Glück.“
    Gaby betrachtete ihn prüfend.
„Wonach fragst du eigentlich? Du erzählst ja alles. Was meinst du mit: Wie war
das neulich.
    „Haben die beiden Berber für
Waldis Lebensrettung eine Belohnung gekriegt?“
    „Von mir nicht.“
    „Von den Schibullas?“
    „Keine Ahnung.“
    „Denen haben wir erklärt, dass
nicht wir die Helden sind, sondern die beiden Obdachlosen.“
    „Haben wir. Und wir haben auch
gesagt, dass denen was zusteht. Dass sie vielleicht noch kommen und die Hand
aufhalten. Ob sie das gemacht haben, weiß ich nicht.“
    „Mhm.“ Tim nickte.
    „Woran denkst du?“
    „Erinnerst du dich: Als wir
Waldi abgeliefert hatten und wieder auf die Straße traten, stand der blaue Udo
etwa hier, wo wir jetzt Wurzeln schlagen. Er sah zu uns her. Wir haben ihm
zugewinkt, gestikuliert und bedeutet, dass Waldi in dieses Haus gehört.“
    „Daran erinnere ich mich
allerdings, großer Häuptling. Du bist auf der Straße rumgesprungen wie ein
lebendes Morse-Alphabet.“
    „Forcierte Körpersprache,
Pfote. Damit Udo

Weitere Kostenlose Bücher