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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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teil.“
    Als er hinunter in die große Halle ging, um Kaffee zu trinken, waren Joe Johnston und Tom Heart bereits dort. Da sie gute Spieler waren, versuchten sie herauszufinden, warum ausgerechnet der Butler als Erster hatte sterben müssen.
    „Er wusste etwas. Leute, die etwas wissen, sind gefährlich“, stellte Joe fest.
    „Er hat jemand erpresst“, vermutete Tom.
    „Offensichtlich“, pflichtete Joe bei.
    „Ich behaupte, es gibt einen Komplizen in diesem Fall. Da handelt nicht nur eine Person auf sich allein gestellt“, theoretisierte Tom weiter.
    „Ich finde zwar, wir verfügen bisher nicht über genügend Informationen, um das abschließend zu beurteilen, aber ich neige dazu, dir Recht zu geben. Ich glaube, wir haben es in dieser Sache mit zwei Leuten zu tun.“
    „Ein Komplize in einem Mordkomplott birgt für den Täter natürlich immer ein gewisses Element der Unsicherheit. Selbst wenn du das perfekte Verbrechen begangen hast, kann dein Komplize einen Hinweis zurückgelassen haben, in Panik geraten sein oder dich gar verraten.“
    „Er könnte ein Idiot sein und genau das Falsche tun.“
    „Richtig!“ bestätigte Tom, erfreut, dass Joe sich seiner Denkweise anschloss. „Besonders, wenn der Mörder zwar klug, aber emotional mit einer Komplizin verbunden ist.“
    „Und die Komplizin eine Idiotin ist. Passiert oft genug.“
    „Natürlich kann sich auch ein Mann als echter Idiot erweisen, wenn er einen Mord wegen einer Frau begeht…“
    „Und das bedeutet?“ unterbrach V.J. sie von der Tür her. „Dass die Frau, die natürlich die Komplizin ist, eine Idiotin ist?“
    „Aber Victoria…“, lenkte Tom ein.
    „Komm mir nicht mit: aber Victoria!“ tadelte sie streng. „Ihr habt unterstellt, dass der Mörder ein cleverer Mann ist mit einer Frau als Komplizin, die blöd sein muss.“
    „Beide könnten sehr clever sein“, räumte Joe diplomatisch ein, doch es war zu spät.
    V.J. maß ihn mit einem vernichtenden Blick. „Vielleicht ist eine Frau die Mörderin, und ihr tollpatschiger Assistent ist ein Mann“, gab sie zu bedenken.
    „Vielleicht ist der Mörder eine Frau“, sagte Tom und sah V.J. an, „und ihr männlicher Komplize ist ein tollpatschiger Idiot, der sie schrecklich liebt und verhindern will, dass sie den Rest ihres Lebens hinter Gittern verbringt.“
    „Entweder das“, warf Jon ein, „oder unsere Mörder sind beides Frauen. V.J., meine Liebe, wir wissen, dass Frauen todbringend sein können. So viel gestehen wir dir zu.“
    V.J. schnaubte verächtlich und erwiderte kopfschüttelnd: „Ich sehe, dass ich zahlenmäßig unterlegen bin. Entschuldigen Sie mich, Gentlemen. Ich habe eine Verabredung mit meinem Schicksal.“ Damit verließ sie den Raum.
    Joe sah auf seine Uhr. „Also, ihr müsst auch mich entschuldigen.“
    „Krypta?“ fragte Jon.
    „Séance“, erkundigte sich Tom.
    „Die Séance findet in der Krypta statt. Da können wir auch zusammen gehen“, schlug Jon vor.
    „Sir, es ist Ihr Schloss“, erwiderte Tom galant. „Gehen Sie voraus.“
    Jon stellte erstaunt fest, dass er ein unsicheres Prickeln im Nacken verspürte, als ihm seine Kollegen über die Hintertreppe ins Kellergewölbe hinab folgten. Es wunderte ihn selbst, wie nervös es ihn machte, jemand hinter sich zu wissen.
    Sie erreichten die Krypta jedoch ohne Zwischenfall. V.J., Dianne, Reggie und Anna Lee Zane waren bereits da. Sie hatten Kerzen angezündet, und auf einem niedrigen Holztisch stand eine Kristallkugel. Ringsum ausgelegte Kissen dienten als Sitzgelegenheiten. Die Frauen waren auf ihren Plätzen um den Tisch versammelt, der sich so weit wie möglich, etwa drei Meter, von den Gräbern entfernt befand. Trotzdem hatte die Szene etwas Gespenstisches. Das Kerzenlicht schuf blasse Schatten, und die Flammen spiegelten sich in der Kristallkugel. Kleine Rauchwolken stiegen auf. Cassies Sarkophag, der ihnen von allen am nächsten war, schimmerte trübe im Hintergrund.
    „Gesellen Sie sich zu uns, Gentlemen“, lud Dianne sie ein. Sie saß vor der Kristallkugel und las die vor ihr aufgestellten Spielanweisungen. In schwarzer Stretchhose, mit schwarzem Pullover, schwarzem Haar und den jetzt blutrot lackierten Nägeln gab sie das Bild der klassischen Wahrsagerin ab.
    Sie sah Jon nachdenklich an, was ihren munteren Ton Lügen strafte. „Wir sollen Kontakt zu Mr. Buttle, dem Butler, aufnehmen“, erklärte sie. „Gebt euch die Hände, singt und bittet die Schlossgeister, ihn zu euch zu bringen.“ Sie

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