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Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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für dich bin. Trink deinen Kaffee und lass uns aufbrechen.“
    Als sie durch das Schloss hinaus in den Hof gingen, begegnete ihnen niemand, weder im Flur noch auf der Treppe oder in der großen Eingangshalle. Die Stallungen lagen geradeaus zur Rechten. Dort standen zwei gesattelte und gezäumte Pferde für sie bereit.
    „Ich denke, die anderen sind schon weit voraus“, sagte Brett mit gedämpfter Stimme.
    „Bist du sicher?“ fragte Sabrina leicht argwöhnisch.
    Er lachte. „Da ich bereits in die Geisterwelt geschickt wurde, kannst du sicher sein, dass ich nicht der Mörder in diesem Spiel bin. Ich locke die Herzogin also nicht in ihr Verderben.“
    „Ein Punkt für dich.“ Sie ging zu einem der Pferde, einem großen schlanken Braunen, und streichelte ihm die samtigen Nüstern. „Was für eine Schönheit du bist. Das war eine tolle Idee von dir, Brett. Danke, dass du mich geholt hast.“
    „Ja. Sicher. Lass uns losreiten.“
    Er half ihr beim Aufsitzen und ging dann hinüber zu seinem Rotschimmel, der neben ihrem Braunen angebunden war. Brett ritt im leichten Galopp vom Schlosshof und sah sich etwas unsicher um. Sabrina wertete das als Sorge um sie.
    „Nur zu, du weißt doch, dass ich reiten kann!“ rief sie ihm munter nach. Reiten zu lernen gehörte zu den Vorzügen, wenn man im Mittleren Westen aufwuchs.
    Die Landschaft um das Schloss war von seltener Schönheit. Die nähere Umgebung war leicht hügelig, während sich in der Ferne majestätische Berge erhoben. Ein Stück vom Schloss entfernt erreichten sie die erste Anhöhe. Von hier bis zur Bergregion im Nordwesten wurden die Hügel nun immer höher. Unter ihnen glitzerte der Loch im Sonnenschein, während sich ringsum ein Meer aus Gras und Heide erstreckte. Die Luft war frisch und kühl mit einer gewissen Schärfe, die Wetterverschlechterung ankündigte. Sabrina fühlte sich herrlich und war froh, draußen zu sein.
    „Wohin sind sie geritten? Weißt du, wohin sie wollten?“ fragte sie Brett.
    „Natürlich.“
    „Wieso natürlich?“
    „Ich war früher schon mal hier, wie du weißt.“
    „Und wohin nun?“
    „Da entlang.“ Er deutete nach Nordosten.
    „Wer zuerst auf der Kuppe ist!“ rief Sabrina und forderte ihr Pferd mit leichtem Schenkeldruck auf, Tempo zuzulegen. Es reagierte sofort. Das Tier hatte elegante Bewegungen, die Luft war belebend und die Welt ringsum wunderschön. Ein heißes Glücksgefühl durchströmte Sabrina.
    Sie hörte Brett hinter sich galoppieren, parierte ihr Pferd auf der Kuppe durch und wartete auf ihn.
    „Weißt du noch, wie wir am Stadtrand von Paris ausgeritten sind?“ fragte er. „Ringsum war ein Blumenmeer.“
    „Ringsum waren Frauen“, korrigierte sie ihn.
    Er ging achselzuckend darüber hinweg und sah sie ernst an. „Ich habe meine Lektion gelernt, Sabrina.“
    „Brett, sobald du in die Nähe eines auch nur entfernt weiblichen Wesens gerätst, machst du sexuelle Anspielungen.“
    „Eines auch nur entfernt weiblichen Wesens? Ich protestiere!“
    „Brett, du…“
    „Sabrina!“ Er langte hinüber und legte ihr eine Hand auf den Schenkel. „Ich tue das nur, weil ich mich so schrecklich nach dir sehne und verhindern will, dass andere merken, wie sehr.“
    „Wirklich?“ fragte sie leise, ohne ihre Zweifel zu verbergen. „Brett, hattest du eine Affäre mit Cassandra Stuart?“
    „Ich?“ fragte er verblüfft und schnaubte verächtlich. „Der Aufenthalt im Schloss bekommt dir wohl nicht. Du kannst es nicht lassen. Cassie ist tot und gegangen. Wir sollten sie in Frieden ruhen lassen, die Vergangenheit vergessen und unser Leben weiterleben. Komm schon, wer zuerst auf dem nächsten Hügel ist!“
    Er galoppierte los, sie folgte. Während des Rittes begannen Windböen zu peitschen, deutlich kälter als noch vor Minuten.
    Sabrina blickte auf. Der Himmel war strahlend blau gewesen, als sie aufbrachen. Jetzt verdunkelte er sich zu einem trüben Graublau. Auf dem Hügel angelangt, parierte sie ihr Pferd und hielt neben Brett an. „Sieht so aus, als zöge das angekündigte schlechte Wetter auf. Wir sollten die anderen finden.“
    „Vielleicht sind sie da oben in der Jagdhütte.“
    „Ich sehe keine Pferde.“
    „Die stehen möglicherweise hinter dem Haus. Lass uns hinreiten und nachsehen.“
    Mit Schenkeldruck setzte er sein Pferd in Bewegung. Sabrina blieb keine Wahl. Sie folgte.
    Auf der Anweisung, die Jon am Morgen erhielt, hatte schlicht gestanden: „Nehmen Sie um elf an der Séance in der Krypta

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