Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiel

Mörderspiel

Titel: Mörderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
Vom Netzwerk:
plötzlich ihre Abwesenheit und fände das höchst verdächtig.
    Anna Lee vermutete kichernd: „Vielleicht folgt sie Brett und Sabrina, um sie auszuspionieren. Andauernd steckt sie ihre Nase in anderer Leute Angelegenheiten. Je mehr Schmutz sie dabei aufwühlt, desto besser für sie.“
    „Okay, also lassen wir Jon suchen, und wir machen mit der Séance weiter“, entschied Joe. „Dann können wir endlich von diesem albernen Tisch aufstehen.“
    „Du hast Recht. Beginnen wir mit dem Spiel“, pflichtete Anna Lee bei.
    V.J. blickte in die Runde. Dianne verhielt sich eindeutig merkwürdig. Anna Lee hatte schlechte Laune. Reggie gab sich wie Queen Victoria, und Joe, der sich gerade das bärtige Kinn kratzte, sah aus wie ein durchgedrehter Serienkiller. Thayer betrachtete Anna Lee, als wisse er etwas, das er nicht wissen sollte. Susan fehlte, und sehr wahrscheinlich steckte sie gerade ihre Nase in die schmutzige Wäsche anderer. Meine Freunde, dachte sie, was für eine Truppe! Dann spürte sie Toms Blick auf sich und beruhigte sich ein wenig. „Ja, beginnen wir mit dem Spiel“, pflichtete sie bei.
    „Wisst ihr“, meinte Joe, „wenn Brett und Sabrina sich tatsächlich in irgendeine Hütte verkrümelt haben, sind sie wenigstens geschützt und sicher vor dem Unwetter.“
    „Falls Brett sich mit seiner Exfrau in eine Hütte verkrümelt hat, kann er seine Rolle als toter Butler Mr. Buttle nicht spielen und wird nicht aus dem Grab steigen, um für uns zu spuken“, erklärte Dianne schlicht. „Also, wollt ihr die Séance immer noch?“ Sie senkte den Kopf und begann mit Schaukelbewegungen vor und zurück. „Geister der Toten, gebt uns ein Zeichen! Klopft auf Holz, schreit auf!“
    Wie aufs Stichwort hörten sie plötzlich eine Folge unheimlicher, gedämpfter Schreie.
    „Was zum Teufel ist das denn?“ fragte Thayer und sprang auf.
    Alle standen auf und sahen sich um. Die Schreie schienen die Krypta auszufüllen und kamen doch nicht aus ihr selbst.
    „Hilfe! Hilfe! Lieber Gott, um Himmels willen!“
    „Gütiger Himmel!“ sagte Dianne, selbst blass wie der Tod.
    „Es kommt aus…“, begann V.J.
    „Dem Horrorkabinett!“ beendete Reggie ihren Satz.
    Alle sahen sich untereinander an.
    Und rannten wie auf Kommando aus der Krypta hinüber zu Joshuas exzellenter Ausstellung.
    Brett ließ ihren Arm los, kniete plötzlich nieder und umschlang ihre Beine. Überrascht verlor Sabrina das Gleichgewicht.
    „Gib mir eine Chance!“ flehte er. „Ich kann mich ändern. Ich habe alles falsch gemacht. Ich war leichtsinnig seit unserer Trennung. Ich habe Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin. Aber ich denke, ich liebe dich wirklich…“
    „Brett…“
    „Sabrina, ich musste dich allein sprechen. Bitte verzeih mir, dass…“
    „Brett, was hast du da eben wegen Cassie gesagt?“
    „Cassie?“ fragte er verständnislos.
    Sie war allein mit diesem Mann. Allein und weit weg vom Schloss, noch dazu in einem Schneesturm. Sie sagte sich, dass Brett unmöglich einen Menschen töten könnte. Aber er hatte gesagt, es sei nur um sie gegangen. Alles. Sogar die Sache mit Cassie.
    „Brett, hast du Cassandra Stuart umgebracht?“ fragte sie ohne Umschweife.
    „Nein!“
    „Du hast gesagt…“
    „Ich bezog mich auf meine Streitigkeiten mit ihr“, erklärte er ruhig. „Sabrina, okay, ich habe dich unter Vortäuschung falscher Tatsachen hergelockt, aber du musst mir zuhören.“
    „Brett!“ begehrte sie wieder auf und versuchte, einen Schritt zurückzuweichen. Er kniete immer noch auf dem Boden, die Arme um ihre Knie geschlungen. Die Situation war lächerlich. Ein großer Prozentsatz seiner weiblichen Leserschaft wäre allerdings gerne an ihrer Stelle gewesen – Brett McGraff war berühmt, charmant und reich. Und er belegte Platz zwei auf der Bestsellerliste hinter Michael Creighton – aber alle diese Frauen waren eben nicht mit ihm verheiratet gewesen. Außerdem, wie schmeichelhaft war das schon, wenn man gesagt bekam: Ich
denke
, ich liebe dich wirklich.
    Trotzdem konnte Sabrina nicht glauben, dass Brett ein Killer war. Er konnte sehr jungenhaft und bezaubernd sein, und im Augenblick schien er es ernst zu meinen. Sie wollte ihm nicht wehtun.
    „Gib uns eine Chance, eine echte Chance. Ich bitte dich auf Knien, Sabrina!“
    „Bitte, Brett, lass das.“ Wieder versuchte sie zurückzuweichen. Und wieder hielt er sie fest.
    „Es ist seinetwegen, nicht wahr? Ich wusste es. Ich wusste einfach, dass da etwas zwischen euch

Weitere Kostenlose Bücher