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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Adresse kam sie mit quietschenden Reifen zum Stehen. Ihre Waffe im Anschlag, sprang sie aus dem Wagen. »Peabody, das Polinsky-Apartment ist auf der vierten Etage, Südseite. Schleichen Sie sich von hinten über die Feuertreppe an. Wenn er den Notausgang benutzt, halten Sie ihn in Schach.«
    Eve betrat das Haus durch den Vordereingang und rannte kurzerhand die Stufen hinauf, statt auf den Aufzug zu warten. Dalrymple stand mit gezückter Waffe neben der Wohnungstür des zu observierenden Apartments.
    »Lieutenant.« Er nickte knapp. »Mein Partner bewacht die Rückseite. Subjekt ist seit knapp fünf Minuten in der Wohnung. Verstärkung ist unterwegs.«
    »Gut.« Sie musterte Dalrymple, der ihren Blick ruhig und gefasst erwiderte. »Wir werden nicht warten. Ich gehe jetzt rein«, setzte sie hinzu und tastete behutsam die Türverkleidung ab.
    »Ich bin dabei.« Er trat neben sie.
    »Ich zähle bis drei. Eins, zwei, drei.« Sie warfen sich gegen die Tür und drangen Rücken an Rücken, mit gezogenen Waffen, in das Apartment ein. Musik spielte, ein eingängiger Schlagzeugrhythmus untermalt von wummernden Bässen. Der gepflegte Wohnraum wurde von tiefroten und bläulich fluoreszierenden Leuchtstoffröhren erhellt.
    Sie winkte Dalrymple nach links, machte selber zwei Schritte nach rechts. In dem Moment kam ein nackter Mann aus dem Küchenbereich, in der einen Hand eine Flasche Wein, in der anderen eine rote Rose.
    Er schrie auf und ließ die Flasche fallen. Wein ergoss sich über den Teppich. Die Rose vor seinen Penis haltend, duckte er sich. »Nicht schießen! Grundgütiger, nicht schießen! Nehmen Sie sich, was Sie wollen, egal was. Ist sowieso nicht meins hier.«
    »Polizei, Mordkommission«, fuhr Eve ihn an. »Runter mit Ihnen, Gesicht auf den Boden, Hände hinter den Kopf. Na wird’s bald?!«
    »Ja, Ma’am, ja, Ma’am.« Er ließ sich auf den Teppich fallen. »Ich hab doch gar nichts gemacht.« Er zuckte zusammen, als Eve ihm Handschellen anlegte. »Wollte hier doch bloß Sunny treffen. Sie meinte, es wäre okay.«
    »Verdammt, wer sind Sie?«
    »Jimmy. Jimmy Ripsky. Ich gehe mit Sunny aufs College. Wir haben Weihnachtsferien. Sie sagte, ihre Eltern wären ein paar Tage weg, und wir könnten uns hier treffen.«
    Ärgerlich schob Eve ihre Waffe ins Holster. Der Junge zitterte am ganzen Körper.
    »Holen Sie ihm eine Decke oder irgendwas Ähnliches, Dalrymple. Er ist nicht unser Mann.« Sie zog den Jungen auf die Füße, nahm ihm geistesgegenwärtig die Handschellen ab und drückte ihn auf einen Stuhl. »So, und jetzt erzählen Sie mal alles der Reihe nach, Jimmy.«
    »Da gibt es nicht viel zu erzählen. Ähm…« Verschämt schob er die Hände über sein Geschlechtsteil. »Sunny und ich sind - na ja - zusammen.«
    »Und wer zum Teufel ist Sunny?«
    »Sunny Polinsky. Sheila, heißt sie, glaube ich, richtig. Aber alle nennen sie Sunny. Das hier ist das Apartment ihrer Eltern. Mensch, ihr Vater bringt mich um, wenn er das spitz bekommt.«
    »Sie hat Sie angerufen?«
    »Ja. Ähm - nein.« Er blickte auf und nickte mit einer Mischung aus Verzweiflung und Dankbarkeit, als Dalrymple mit einem Frotteebademantel zurückkehrte. »Ich habe heute Morgen eine E-Mail von ihr bekommen und ein Päckchen. Sie schrieb, ihre Eltern wären für eine Woche in den Süden gefahren und dass ich am Abend vorbeikommen sollte. So gegen Mitternacht. Ich könnte mir mit dem Zweitschlüssel aufschließen, der in dem Päckchen war. Und ich sollte… ähm… Sie wissen schon, es mir gemütlich machen.« Er zog den Stoff fester um seine Beine. »Sie meinte, sie wäre gegen halb eins hier, und ich sollte… öhm… im Bett auf sie warten.« Er befeuchtete sich die Lippen. »Das ist typisch Sunny.«
    »Haben Sie die E-Mail noch? Und die Verpackung von dem Schlüssel?«
    »Das Päckchen habe ich in den Papiermüll geworfen, aber die E-Mail habe ich noch. Die habe ich mir ausgedruckt.«
    »Okay. Detective, rufen Sie Ihren Kollegen und meine Assistentin zu uns.«
    »Ähem… Ma’am?«, hob Jimmy an, als Dalrymple sich mit seinem Sprechgerät abwandte.
    »Dallas. Lieutenant Dallas.«
    »Ja, Ma’am, Lieutenant. Was geht hier eigentlich ab? Ist irgendwas mit Sunny?«
    »Mit ihr ist alles okay. Sie ist bei ihren Eltern.«
    »Aber… sie schrieb mir, sie wäre hier.«
    »Ich vermute, jemand anders hat Ihnen die E-Mail geschickt. Dieser Jemand wollte mir wohl heute Abend ein bisschen zusätzliche Arbeit machen.« Sie setzte sich, holte ihren Taschenlink

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