Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
Vom Netzwerk:
Sie haben meine Frau kompromittiert, jetzt müssen Sie dran glauben.«? Roarke zuckte lässig elegant mit den Achseln. »Viel zu dramatisch und romantisch. Zumal du ihm einen Kinnhaken verpasst hast, bevor ich überhaupt zum Zuge kam.«
    »In Skinners beschränktem kleinem Hirn sind Männer die Jäger, die Beschützer. Betrachte es einmal unter der Prämisse. Obwohl der Vergleich hinkt, weil es nicht dein Stil ist. Wenn du jemanden fertig machen willst, erledigst du das selber.«
    Er grinste sie zärtlich an. »Noch lieber sehe ich dir dabei zu.«
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ein psychologischer Standardtest würde diese Theorie spontan widerlegen. Du bist nicht der Typ, der einen Killer bezahlt oder sich selber die Finger schmutzig macht, weil jemand seine Frau brüskiert. Mira könnte die Tests vornehmen, dann wärst du diesbezüglich aus dem Schneider.«
    »Nein, danke, Schätzchen. Noch einen Kaffee?«
    Sie grummelte zustimmend, ohne ihr hektisches Auf und Ab zu unterbrechen. Darauf erhob er sich und steuerte zu dem kleinen Auto-Chef, um eine frisch aufgebrühte Kanne und Tassen zu holen. »Ist auch witzlos. Skinner ist überzeugt, dass du deine Finger im Spiel hast, und er wird die ILE so lange unter Druck setzen, bis sie dir ein Untersuchungsverfahren anhängen, das rufschädigend wirkt - für dich und zwangsläufig auch für mich.«
    »Lieutenant, die ILE hat mich in der Vergangenheit auf Herz und Nieren geprüft. Die stören mich nicht. Was mich stört, ist, dass deine Reputation und deine Karriere Kratzer abbekommen. Und das geht entschieden zu weit. Ich finde, der Commander und ich, wir sollten mal ein ernstes Gespräch führen.«
    »Was versprichst du dir davon?«, wollte sie wissen.
    »Keine Ahnung. Ich mag den Mann eben nicht enttäuschen.« Die Kaffeetasse in der Hand, setzte er sich auf die Lehne seines Sessels. »Ich habe persönliche und berufliche Daten über Skinner zusammengestellt. Nichts davon scheint mir in dieser Sache besonders relevant, allerdings habe ich die Dateien mit seinen Fällen noch nicht genauer überprüft. Noch nicht.«
    Mit einem leichten Klirren stellte Eve die frisch gefüllte Kaffeetasse auf den Holztisch.
    »Die Akten? Du bist in seine Dateien eingedrungen? Bist du wahnsinnig? Wenn er das spitzbekommt, sitzt du im Knast, bevor deine feinen Anwälte ihre feinen Krawatten geknotet haben.«
    »Er merkt schon nichts.«
    »CompuGuard…« Sie stockte und funkelte die Einheit im Schlafzimmer wütend an. CompuGuard überwachte sämtliche E-Übertragungen und Programme, planetarisch und außerplanetarisch. Sie wusste zwar, dass Roarke in ihrem Haus in New York nicht angemeldete Rechner hatte, aber hier, in seinem Hotel? »Darf ich daraus schließen, dass diese Einheit nicht registriert ist?«
    »Nein, absolut nicht.« Er grinste sie mit der Unschuld eines Chorknaben an. »Sie ist ordnungsgemäß registriert und erfüllt sämtliche rechtlichen Vorschriften. Bis vor ein paar Stunden war es jedenfalls noch so.«
    »Du kannst CompuGuard unmöglich in ein paar Stunden ausfiltern.«
    Roarke seufzte schwer. Schüttelte den Kopf. »Du trampelst auf meinen Gefühlen rum und beleidigst mich pausenlos. Ich weiß nicht, wieso ich mir das gefallen lasse.«
    Geschmeidig sprang er auf. Packte sie, presste sie an sich und bestürmte ihren Mund mit einem Kuss, dass ihr glutheiß wurde.
    »Ach ja, ich hab’s.« Grinsend ließ er sie los und griff zu seiner Kaffeetasse. »Deshalb.«
    »Wenn du mich damit von der Tatsache ablenken wolltest, dass du CompuGuard unberechtigt abgeschaltet und dich in behördliche Dateien eingeschleust hast, dann war das ein verdammt mieser Trick. Aber mal im Ernst. Ich wollte dich sowieso bitten, die Dateien zu knacken.«
    »Ach, tatsächlich, Lieutenant? Du verblüffst mich doch immer wieder.«
    »Er hatte sämtliche Rippen gebrochen.« Ihre Stimme klang sachlich, dumpf. Dienstmäßig. »Das halbe Gesicht zertrümmert. Die andere Gesichtshälfte war praktisch unversehrt, vermutlich, damit ich ihn spontan wiedererkannte. Heute Abend, als er mir den Weg verstellte, war er schon ein toter Mann. Und ich die verdammte Mordwaffe.« Ihr Blick glitt zu seinem Rechner. »So sieht’s aus. Lass uns weitermachen.«
    Sie pickten sich Fälle aus den letzten zehn Jahren von Skinners Aktivenlaufbahn im Polizeidienst heraus und stellten Querverbindungen zu relevanten Ereignissen in den sieben Jahren nach seiner Pensionierung her. Der Zeitraum überlappte sich mit

Weitere Kostenlose Bücher