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Mörderspiele

Mörderspiele

Titel: Mörderspiele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. D. Robb
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Drecksarbeit macht und dich exekutiert. Ich wette, das übernimmt Hayes. Skinner bleibt nicht viel Zeit, um die Sache in trockene Tücher zu bringen.«
    »Stimmt«, bekräftigte Roarke. »Ich hab mir seine medizinische Akte angesehen. Vor etwa einem Jahr wurde bei ihm eine seltene Funktionsstörung diagnostiziert. Kompliziert zu erklären, aber so wie ich es verstehe, sterben seine kleinen grauen Zellen in Lichtgeschwindigkeit ab.«
    »Ist er in Behandlung deswegen?«
    »Ja, er musste sich diversen Untersuchungen unterziehen. Ließ zwei kleinere Eingriffe in einer Züricher Privatklinik vornehmen. Das sollte den Prozess verlangsamen… aber es gab Komplikationen. Er hatte Probleme mit dem Herzen und der Lunge. Jede weitere Operation hätte er nicht überlebt. Die Ärzte gaben ihm noch ein Jahr. Ihm bleiben schätzungsweise noch drei Monate, Eve. Zwei davon bei halbwegs geistiger Mobilität. Er hat Vorkehrungen für aktive Sterbehilfe getroffen.«
    »Das ist hart.« Gedankenvoll steckte Eve die Hände in die Taschen. Ihr Mann hatte bestimmt noch etwas auf dem Herzen - zumal er sie eindringlich fixierte. »So spielt eins ins andere. Dieser eine Vorfall wurmt ihn seit Jahrzehnten. Und vor seinem Tod will er endlich die Abrechnung. Infolge des zunehmenden geistigen Verfalls ist er vermutlich labil und mithin fanatischer und kompromissloser geworden. Er will, dass du vor ihm den Abgang machst. Was ist? Was hast du noch herausgefunden?«
    »Ich habe die Akten zu dem damaligen Fall eingehend inspiziert. Skinners Berichte und Notizen und so. Er war überzeugt, er hätte meinen Vater erneut aufgespürt, bevor der illegal ausreiste. Skinner hatte überall Verbindungen. Man mutmaßte, dass mein Vater Richtung Westen flüchtete und für ein paar Tage bei irgendwelchen Knackis unterschlüpfte. In Texas. In Dallas, Eve.«
    Ihr Magen krampfte sich schmerzhaft zusammen, ihr Herzschlag setzte für Sekundenbruchteile aus. »Dallas ist groß. Das muss noch lange nicht heißen…«
    »Der Zeitraum kommt hin.« Er trat zu ihr, rubbelte sacht mit den Händen über ihre Arme, als wollte er sie wärmen. »Unsere Väter waren Kriminelle, einer wie der andere, die das ganz große Ding drehen wollten. Du wurdest nur wenige Tage, nachdem Skinner die Spur meines Vaters erneut verloren hatte, in diesem Dreckloch in Dallas aufgespürt.«
    »Du meinst, sie kannten einander? Dein Vater und meiner?«
    »Ich will damit lediglich sagen, dass man diesen Aspekt nicht schnöde unter den Tisch fallen lassen darf. Eigentlich wollte ich es dir gar nicht erzählen«, räumte er zerknirscht ein. Er presste seine Stirn an ihre.
    »Eine Minute. Lass mich mal kurz überlegen.« Sie löste sich von ihm, lehnte sich mit dem Rücken zu ihm an die Brüstung und spähte über den Hotelkomplex. Sah vor ihrem geistigen Augen wieder das ungeheizte, verdreckte Loch von einem Zimmer, wo sie wie ein verängstigtes Tier in einer Ecke kauerte. Ihre Hände blutbespritzt.
    »Er hatte eine Sache laufen«, sagte sie leise. »Irgendeinen Deal. Er trank weniger als sonst - es wurde nämlich umso grässlicher für mich, wenn er bei seiner Rückkehr nicht sternhagelvoll war. Und er hatte auf einmal Geld.« Sie atmete tief durch. »Ja, das passt. Weißt du, was ich denke?«
    »Sag’s mir.«
    »Ich denke, dass einem das Schicksal bisweilen eine Atempause gönnt. Als würde es einem suggerieren, okay, du hast den Scheiß lange genug mitgemacht, freu dich auf bessere Zeiten. Und mach was daraus.« Sie drehte sich erneut zu Roarke. »Wir haben etwas daraus gemacht. Ganz egal, wie sie zu uns waren oder ob sie gemeinsame Sache machten, Hauptsache, wir beide haben einander gefunden.«
    »Eve, Schätzchen, ich liebe dich.«
    »Dann tu mir den einen Gefallen und mach dich in den nächsten Stunden rar. Bei Skinner möchte ich kein Risiko eingehen. Ich muss mit ihm reden, und wenn er uns zusammen sieht, stellt er glatt auf stur.«
    »Okay, unter einer Bedingung. Du trägst einen Minisender.« Er kramte eine winzige, diamantbesetzte Krawattennadel aus seiner Jackentasche und steckte sie Eve ans Revers.
    »Ich überwache dich hier von meinem Monitor aus.«
    »Aufzeichnungen ohne Einwilligung aller Beteiligten beziehungsweise ohne entsprechende Genehmigung sind verboten.«
    »Ach, tatsächlich?« Er küsste sie. »Das hat man davon, wenn man sich als Bettgespielin mit diabolischen Typen einlässt.«
    »Das weißt du also auch schon?«
    »Und auch, dass etliche deiner Kollegen geschlossen den Saal

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