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Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition)

Titel: Möwennest-Reihe Gesamtband (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Biesenbach
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dabei einen unübersehbaren Kontrast zum Wutrot seines Gesichts.
    Petr Stojic saß mit einer Tasse Kaffee am Schreibtisch in der Mitte des weitläufigen Raumes und studierte diverse Tageszeitungen, während Viktor Kulac, Andrej Illic, Klaus Majewski und nicht zuletzt Harry Romdahl (allesamt in schwarzen Anzügen) um ihn herum standen und auf Anweisungen warteten.
    Ari bahnte sich seinen Weg, schob dabei Klaus und Harry unsanft beiseite, stützte zuletzt beide Hände auf die Platte und beugte sich vornüber. Er schnaufte wie eine Dampflokomotive und das vermutlich nicht allein der vorherigen Anstrengung wegen.
    „Sie haben es mir versprochen, Stojic!“ fauchte er, sodass seine Stimme von der hohen Decke widerhallte. Petr stellte in aller Seelenruhe die Tasse beiseite und hob den Blick. Einen Moment lang sah er Ari nur an und verzog dabei keine Miene.
    „Die Dinge haben sich geändert, Ari. Die Suche nach einem Ersat z ist nicht abgeschlossen. Also werden wir vorerst alles so belassen“, erwiderte er endlich in kalter Gelassenheit am Kragen seines anthrazitfarbenen Jacketts rumnestelnd.
    „D as haben Sie beim letzten Mal schon gesagt. Ich habe mein Darlehen zurückgezahlt. Die Kredite für Het Meeuwennest sind getilgt. Der Deal war … „
    „Ich weiß, wie der Deal war“, schnitt Petr dem Koch das Wort ab. „Sobald du mich als Miteigentümer deines wenig profitablen Restaurants in Zeeland ausbezahlt hast, wird der Warenaustausch innerhalb der Räumlichkeiten des De Zeester eingestellt. Nie wieder Kokain zwischen Lachs und Kaviar.“
    Ein Lächeln blitzte auf Petrs Gesicht und verschwand so schnell, wie es gekommen war.
    „Und?“, fragte Ari weiter aufgebracht.
    „Kein und , Ari. Wir haben bislang nicht den Ort gefunden, der nur annähernd die Möglichkeiten bietet, die uns dein Nobelschuppen eröffnet. Deswegen wird noch eine Zeit lang alles beim Alten bleiben. Außerdem profitierst du davon. Das Geld wirft schließlich auf deinem Konto Erträge ab und nicht auf meinem.“
    „Aber wieso? Ich habe alles getan, was Sie verlangt haben. Sie haben Ihr investiertes Geld inklusive Zinsen zurückbekommen. W as muss ich tun, damit Sie mit Ihren schmutzigen Geschäften woanders hingehen? Ich will das nicht mehr, verdammt noch mal!“
    Stojic herauszufordern - und sei es nur mit einer zu heftig gestellten Frage (wie der vorigen) - glich einem Tanz auf der Rasierklinge. Ari spielte ein gefährliches Spiel und man konnte nicht erkennen, ob er sich dieser Tatsache bewusst war.
    Stojics Schergen hätten sich eine solche Frechheit nicht einmal zu denken erlaubt. Ari hingegen war keiner von ihnen. Also schnalzte Petr nur mit der Zunge. Vermutlich war es seiner guten Laune an diesem Morgen geschuldet, dass er den aufgebrachten Mann nicht gleich aus dem Fenster werfen ließ. Stattdessen strich er über seine Bartstoppeln, fuhr sich über die Narbe am Kinn und schien nach einer Antwort zu suchen. Schließlich deutete er auf die Wand zu Aris Rechten.
    Es war jene Wand, an die Petr - direkt nach seinem Einzug in die noble Vorortvilla - die serbische Flagge hatte anbringen lassen. Die Flagge mit den hineingestickten Schriftzeichen aus goldener Seide. Darunter stand ein großer Röhrenfernseher, und daneben und darum herum (an verschiedenen Haken) hingen diverse Gegenstände. Ein Armeemesser mit rostiger Klinge. Eine pechschwarz glänzende Kette, deren Endringe durch ein ebenso schwarzes, massiv wirkendes Bügelschloss zusammengehalten wurden. Diverse militärische Orden und etwas das - nach Petrs Aussage - die Pfote eines von ihm erlegten Berggorillas war, gleichwohl es genauso gut die verfaulte Hand eines Menschen hätte sein können.
    „Weißt du, was dort geschrieben steht, Ari?“, fragte Petr unvermittelt, nachdem er dem Koch einige Sekunden gegeben hatte, sich alles genauer anzuschauen. Der jedoch blieb stumm, weshalb sich Petr die Antwort selbst gab. „Natürlich nicht. Es ist Serbisch und du sprichst kein Serbisch.“
    „Und?“, machte Ari wenig überzeugt, schaute dabei jedoch weiter wie fasziniert die Wand an.
    „Übersetzt heißt die Innschrift so viel wie: Wer zu sehr nach der Wahrheit sucht, wird die Wahrheit finden; im Himmel oder in der Hölle.“
    „Verstehe“, murmelte Ari nur und weigerte sich die Augen abzuwenden.
    „Gut … Ich fürchtete schon, es bräuchte mehr, um dich von der Notwendigkeit gewisser Geschäftsbeziehungen zu überzeugen. Damit wäre das dann wohl geklärt. Ich denke …“
    „Was

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