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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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durch die hintere Ausgangstür und
ging zu dem kleinen Schuppen in der rechten Ecke am Ende des Grundstückes. Der Schuppen
diente als Lager für Holz und Gartengeräte, ansonsten
war
er
leer. Er betrachtete den Boden rings um den
Schuppen. Der war fest und seit Jahren nicht umgegraben worden. Nun fiel sein Blick auf die etwas über einen
Meter hohe steinerne Mauer, die den Garten nach hinten
begrenzte. Genau darüber befand sich die Ligusterhecke
des Nachbarn. Er ging an der Mauer entlang und sah sich
den Boden unter der Hecke genau an. Aber auch hier
schien nichts vergraben worden zu sein. Das Unkraut
unter der Hecke wuchs an allen Stellen gleichermaßen.
Auch im übrigen Garten war nichts zu sehen was auf
eine kürzlich erfolgte Grabung hingewiesen hätte. Marc
ging wieder zum Haus zurück. An der rechten Ecke des
Hauses stand eine mit Regenwasser gefüllte Regentonne.
Daneben standen drei oder vier Gießkannen und zwei
Blumentöpfe. Auch hier schien nichts vergraben zu sein.
Er
ging zur Vorderseite des Hauses. Ewen wartete bereits
auf
ihn, sie
verabschiedeten sich von
Madame
Lescop
und gingen zu ihrem Fahrzeug. Marc hörte, wie
die Frau hinter ihnen wieder das Gartentor verschloss.
Sie fuhren zurück zum Parkplatz Bel Air.
„Sollten wir die Frau beobachten lassen, was meinst
du?“ fragte er Marc.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube nicht, dass es
Erfolg verspricht. Das Haus hat einen Ausgang nach
hinten, wenn ihr Mann hin und wieder hierher kommen
sollte, würde er sicherlich über die Hintertür kommen.
Ich gehe zudem davon aus, dass die Personalsituation
bei euch nicht besser ist als bei uns. Zwei Mannschaften
abzustellen, um das Haus rund um die Uhr beobachten
zu lassen erscheint mir schwierig.“
„Da hast du recht, ich muss schon um eine Mannschaft
kämpfen.“
Marc stieg auf dem Parkplatz Bel Air wieder aus und
verabschiedete sich von Ewen, ging zu seinem Auto und
fuhr zurück.

Kapitel 8
    Nachdem Madame Lescop das Haus verschlossen hatte, stieg sie die Treppen wieder hinauf und ging in ihr
Schlafzimmer. Sie schaute mehrere Minuten auf die
Straße und beobachtete den vorbeifahrenden Verkehr.
Als sie den Eindruck hatte, dass alles wie üblich war
ging sie wieder nach unten. Die hintere Ausgangstür,
die zum Garten führte war aus Eisen. Sie hatte sie
nicht wieder verschlossen nachdem dieser, ihr unbekannte Polizist in den Garten gegangen war. Vorsichtig öffnete sie die Tür. Ihr Blick ging zur Ligusterhecke, etwas mehr als dreißig Meter vom Haus entfernt
über der Gartenmauer. Die Hecke war so hoch und
dicht, dass man nicht hindurchsehen konnte. Auch
von den sich dahinter befindenden Häusern brauchte
man keine neugierigen Blicke in den Garten zu befürchten. Die Frau ging nach links zur Regentonne.
Sie nahm die vier Gießkannen und stellte sie zur Seite, ebenso die Blumentöpfe. Sie bückte sich, hob den
Teil des Rasens unter den Gießkannen auf und rollte
den Fertigrasen ein wenig auf. Darunter kam eine
Falltür mit einem Eisengriff zum Vorschein. Sie öffnete die Tür und rief leise hinunter: „Du kannst heraus
kommen, sie sind weg.“
Hervé Lescop stieg zögerlich die wenigen Stufen hinauf. Unter der Falltür befand sich ein Raum, den er
vor vielen Jahren einmal als einen privaten Schutzbunker gebaut hatte, falls es einmal einen Krieg oder
verheerende Stürme geben sollte. Darin befanden sich
zwei Betten, ein kleiner Tisch, eine Kochecke und
zwei kleine Schränke. Auch für eine Belüftung hatte
er gesorgt. Durch ein Rohr, das unter dem Rasen bis
zu den Hecken reichte und zwischen den Hecken
mündete, wurde Frischluft in den Bunker geleitet.
Einem Atomschlag hätte der Bunker nie standgehalten
und auch keine Strahlung abgehalten, die Luftzufuhr
war ohne Filter gebaut. So richtig überzeugt war er
von diesem Bunker nie gewesen.
Als er aber jetzt untertauchen musste, erinnerte er sich
an den Raum.SokonnteerinderNäheseinerFrau
bleiben und dennoch vor der Polizei verschwinden.
Ohne sich lange im Garten aufzuhalten, ging Hervé an
seiner Frau vorbei ins Haus. Seine Frau deckte den
Zugang wieder mit dem Rollrasen zu, setzte die Blumentöpfe und die vier Gießkannen zurück und ging
ebenfalls ins Haus.
„Was wollten sie diesmal?“ fragte er seine Frau.
Pascale Lescop sah ihren Mann an.
„Wo warst du am Samstag?“ fragte sie, ohne auf seine
Frage einzugehen.
„Ich war hier, wo sollte ich denn sonst gewesen sein.
Wir waren doch zusammen!“
„Waren wir nicht,“ sagte Pascale und

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