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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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lange, bis die Frau vor die Haustür trat,
an das Gartentor kam und ihnen öffnete. Sie winkte die
zwei Kommissare in den Garten und schloss das Tor
hinter ihnen wieder zu. Sie ging an Marc und Ewen vorbei zurück zur Haustür.
„Treten Sie ein meine Herren und gehen Sie geradeaus in
das Wohnzimmer.“
Sie betrat das Zimmer
nach den beiden und bot ihnen
einen Sitzplatz an.
„Wie kann ich der Polizei noch einmal helfen? Wenn Sie
meinen Mann suchen, dann kann ich Ihnen sofort sagen,
dass er nicht hier ist. Ich kenne seinen Aufenthaltsort
nicht und ich habe auch keine Ahnung, wo das Geld sein
könnte das er unterschlagen hat. Möchten Sie sonst noch
etwas wissen?“
Madame Lescop schien sichtlich gestört zu sein von den
verschiedenen Besuchen der Polizei in den letzten Wochen.
„Madame Lescop, ich suche in der Tat ihren Mann. Haben Sie ihn eventuell in den letzten zwei Wochen gesehen, gesprochen oder sonst irgendetwas von ihm gehört?“ fragte Ewen mit betonter Höflichkeit.
„Auf alles kann ich mit einem eindeutigen nein antworten. Ich habe seit Wochen nichts von ihm gehört.“
„Madame Lescop“, fuhr
Ewen weiter fort, “wir sind
nicht wegen den Unterschlagungen ihres Mannes hier,
wir untersuchen den Mord an zwei Bankern, die in den
letzten acht Tagen hier an der Küste zu Tode gekommen
sind. Bei den Beiden handelt es sich um Angestellte der
Bank Villatte. Pierre Jaouen, den Namen kennen Sie
bestimmt, er war es, der ihren Mann so schlecht beraten
hat, ist einer von ihnen. Sie werden verstehen, dass wir
schon mit ihrem Mann darüber sprechen müssen.“
„Und jetzt meinen Sie, dass ein Mann der Geld unterschlägt auch Morde begeht! Mein Mann ist kein Mörder
und er ist auch kein Dieb. Er hätte das Geld an die Firma
Bondella zurückbezahlt, wenn man ihn nicht entlassen
hätte. Mein Mann hat sein Leben lang für die Firma gearbeitet und sich für sie aufgerieben. Alles wäre gut gewesen, wenn dieser Pierre Jaouen uns nicht um unsere
gesamten Ersparnisse gebracht hätte. Mir tut es nicht
leid, dass er tot ist. Aber nochmals, mein Mann hat
nichts damit zu tun.“
Jetzt schaltete Marc sich ins Gespräch ein.
„Madame Lescop, hatten Sie in den letzten Tagen Besuch? Vielleicht jemanden, der für eine Nacht bei ihnen
geblieben ist?“
„Weder für eine Nacht noch für mehrere Nächte. Ich
hatte keinen Besuch und ich habe auch keinen Kontakt
mit irgendjemandem. Seit der Sache mit meinem Mann
spricht fast niemand mehr mit mir. Selbst in den kleinen
Geschäften, in denen ich schon seit mehr als vierzig Jahren einkaufe, werde ich wie eine Fremde behandelt. Es
ist schon beinahe erstaunlich, dass man mir überhaupt
etwas verkauft.
Ich komme mir vor, als sei ich keine
Bretonin mehr für die Leute. Ich werde manchmal wie
ein Tourist behandelt. Korrekt aber nicht so persönlich
wie früher.“
„Madame
Lescop, das
ist
nicht
unser
Verschulden.“
meinte Marc und fuhr fort: „Wenn Sie ihrem Mann helfen wollen, dann wäre es am besten, wenn Sie uns die
Wahrheit sagten. Wenn ihr Mann mit den Morden nichts
zu tun hat, dann sollten Sie uns alles sagen, was ihn entlastet.“
„Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, ich weiß nicht wo
sich mein Mann befindet.
Ewen Kerber wandte den Kopf und sah sich im Wohnzimmer um. Dann fragte er Madame Lescop: „Wo waren
Sie am Samstagabend, Madame Lescop?“
„Am
Samstag, da war
ich bei
meiner
Schwester in
Névez, das können Sie gerne überprüfen.“
„Dürften wir uns ein wenig in ihrem Haus umsehen,
Madame Lescop, auch ohne einen Durchsuchungsbefehl?“
„Tun Sie was Sie nicht lassen können, wir…, ich meine,
ich habe nichts zu verbergen.“
Ewen und Marc standen auf und begannen sich im Haus
umzusehen. Ihr Augenmerk ruhte auf allem, was wie
eine Reisetasche aussah. Aber weder auf der unteren,
noch auf der oberen Etage wurden sie fündig. Die Koffer, die Ewen auf dem Dachboden gefunden hatte waren
alle leer und deutlich älter. Marc hatte sich den Keller
genauer angesehen. In jede Ecke hatte er geschaut und
auch nach versteckten Türen gesucht. Aber nichts war zu
finden. Falls die Toten hier gewesen sein sollten, dann
war jetzt alles entsorgt. Marc schloss dieses Haus eher
aus. Es machte auch nicht den Eindruck, als ob man hier
ein Gästezimmer zur Verfügung stellen könnte.
Marc
wollte sich noch den Garten ansehen. Er erhoffte sich
Hinweise auf eine Grabung in den letzten Tagen. Die
Taschen hätten ja auch im Garten vergraben worden sein
können. Er betrat den Garten

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