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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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dich stellen und eine Haft akzeptieren, bis
der Fall geklärt ist. Ich glaube dir. Ich bin auch bereit,
zu Simon zu gehen um mit ihm über die Rücknahme
der Anzeige zu sprechen. Sorge du nur dafür, dass die
Firma Ihr Geld zurückbekommt.“
Pascale sah ihren Mann an, der immer noch ziemlich
verstört dreinblickte. Es tat ihr leid, ihn so dastehen
zu sehen. Sein Gesicht war kreidebleich und seine
Mundwinkel zitterten vor Anspannung.
„Setz dich erst einmal, bevor du hier noch umkippst.
Dein Blutdruck scheint ziemlich weit oben zu sein.“
Hervé drehte sich zum Küchentisch und setzte sich
auf einen der Stühle.
„Ich gehe morgen früh zu Simon. Vielleicht empfängt
er mich auch ohne eine vorherige Anmeldung. Wo
hast du das Foto, Hervé?“
„Ich habe es ausgedruckt und unter die Bilder von
unserem letztjährigen Urlaub gelegt. Aber nimm auf
keinen Fall das Foto mit. Du weißt, dass man meinen
Computer mitgenommen hat. Auf dem befanden sich
meine Bilder. Der Ausdruck ist die einzige Kopie die
ich habe.“
„Ich werde mir eine weitere Kopie anfertigen und nur
diese mitnehmen.“ sagte Pascale und ging ins Wohnzimmer. Sie begann nach dem Bild zu suchen. Es
dauerte nur wenige Minuten und sie hatte es gefunden. Sie druckte eine Farbkopie davon und legte das
Foto wieder in die Schublade zurück, in der sie es
gefunden hatte.
Nach dem Abendessen gingen sie sehr bald zu Bett.
Hervé und Pascale achteten sorgsam darauf, dass die
Läden geschlossen waren bevor sie das Licht anschalteten. Niemand sollte sie von draußen sehen können.
Am nächsten Morgen, nach dem gemeinsamen Frühstück begleitete sie ihren Mann in seinen Bunker, verdeckte den Zugang und ging dann durch die Küche in
den Flur. Sie nahm ihre Strickjacke vom Kleiderhacken und verließ das Haus. Nachdem sie das Gartentor aufgeschlossen hatte, trat sie auf die Straße, verschloss das Tor wieder und stieg in ihren kleinen Peugeot 208, der vor dem Haus stand.
Diesen Parkplatz hatten sie sich vor Jahren einmal
angelegt. Es war gerade genug Platz für ein Fahrzeug.
Hier an der Straße war Platz eine echte Mangelware.
Ihr Grundstück so umzubauen, dass sie die Möglichkeit gehabt hätten hineinzufahren, erschien ihnen
nicht nötig. Sie waren sich ja sicher gewesen, in wenigen Jahren in den Süden zu ziehen.
Pascale Lescop wendete das Auto und fuhr die Straße
hinunter ins Zentrum von Pont Aven. Sie durchquerte
den Ort und fuhr in Richtung Melgven und weiter
nach Rosporden.
Sie wusste noch nicht genau, wie sie das Gespräch mit
Simon beginnen sollte. Sie kannte Gerard sehr gut und
bis vor Kurzem dachte sie noch, dass er ein guter
Freund von Hervé sei. So schnell konnte sich alles
ändern. Von einem Tag auf den anderen war das Leben auf den Kopf gestellt.
Der Firmensitz in Rosporden lag auf der linken Seite.
Sie parkte auf dem Besucherparkplatz und betrat das
helle, aus riesigen Glasflächen bestehende Gebäude
der Hauptverwaltung von Bondella. Sie meldete sich
an der Rezeption an und sagte der Dame, dass sie zu
Direktor Simon wolle.
„Vielleicht haben Sie Glück, Frau Lescop.“dasMädchen kannte sie seit Langem. „Herr Simon ist vor wenigen Minuten ins Haus gekommen. Ich frage bei Julie nach.“
Nach nur wenigen Minuten legte sie den Hörer wieder
zur Seite und sagte zu Pascale: „Sie kennen den Weg
Madame Lescop, Monsieur Simon erwartet Sie.“
Pascale war erstaunt, dass es so einfach war ihn zu
erreichen. Sie hatte mit diversen Ausreden oder mit
einer totalen Verweigerung gerechnet.
Julie begrüßte Pascale und Pascale konnte sich erneut
davon überzeugen, dass Julie eine wirklich bildhübsche Frau war. Die Tür zu Simons Büro stand offen.
Pascale ging durch die Tür und schloss sie hinter sich.
„Liebste Pascale, was kann ich für dich tun? Du bist
ja nicht verantwortlich für die Tat deines Mannes. Ich
hoffe, dass es dir gut geht.“
„Es geht mir alles andere als gut, Gerard, aber das
dürfte dir ja wohl einleuchten. Ich komme her, weil
ich dich bitten möchte, dass du die Anzeige gegen
Hervé zurücknimmst. Ich kann nicht von dir erwarten,
dass du ihn wieder einstellst, aber die Anzeige zurückzunehmen wäre das Mindeste, was du für einen
langjährigen Freund tun könntest.“
Gerard Simon war sehr ernst geworden, als Pascale
ihre Bitte vorgetragen hatte.
„Das ist doch völlig ausgeschlossen Pascale, wie
stünde ich vor dem Vorstand dar.DasGeldistweg
und ich verzichte auf eine Anzeige. Das würde mich
den Job kosten. Nein, das kann nicht dein

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