Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
Vom Netzwerk:
gerne
Boule spiele. Nach dem Spiel habe ich dann gelegentlich ein Glas mit ihm getrunken. Er ist ein sehr gebildeter Mann. Auch seine Frau ist ausgesprochen intelligent und eine gute Gesprächspartnerin. Außerdem
teilt sie meine Leidenschaft für Kunst und Malerei.“
„Du hast mir gar nichts davon erzählt, als der Name
zum ersten Mal hier im Haus gefallen ist.“
„Ich dachte, es sei nicht wichtig ob ich ihn kenne oder
nicht.“
„Wann hast du den Mann denn zum letzten Mal gesehen?“
„Das wird schon fast ein Jahr her sein. Ich bin doch
nicht immer hier, manchmal muss ich auch in Paris
Geld verdienen. Aber ich glaube,eswarbeiderletztjährigen Kunstausstellung in Pont Aven. Ich hatte dort
einige Bilder ausgestellt und da war er mit seiner Frau
anwesend. Er wohnt ja in Pont Aven.“
„Ja, das ist mir bekannt.“ sagte Marc und war nun mit
seinen Gedanken wieder bei dem Toten. Als Gerard
merkte, dass sein Freund mit seinen Gedanken nicht
mehr bei ihm war, ließ er ihn mit dem Bericht in der
Zeitung in Ruhe. So wichtig war es auch nicht.
    *
Ewen Kerber hatte mit den Polizisten gesprochen, die
von Haus zu Haus gegangen waren und die Bewohner
befragt hatten. Aber niemand hatte etwas gesehen.
Ewen ärgerte sich häufig über die jungen Polizisten,
die für solche Befragungen zu unerfahren sind. Sie
fragen ob etwas gesehen wurde, und wenn die Antwort nein ist, dann gehen sie wieder. Kein Nachfragen
und keine Einschätzung der Antworten auf ihren
Wahrheitsgehalt. Ein Täter könnte diesen jungen Kollegen freundlichst sagen, dass er von nichts wisse und
der Polizist würde sich noch für die Auskunft bedanken. Natürlich sollten geschulte Kriminalkommissare
solche Befragungen durchführen. Aber der Personalmangel ließ dies nicht zu. Ewen wartete bis sein Kollege Paul fertig war und bat ihn dann mit ihm nach
Pont Aven zu fahren. Sie hielten auf dem Parkplatz
‚Bel Air‘ und stiegen aus. Sie suchten nach einem
Fahrzeug mit Pariser Kennzeichen.
Ewen holte den mitgebrachten Schlüssel aus der Tasche und drückte darauf. Sofort leuchteten die Begrenzungslampen eines schwarzen Porsche 911 Targa
auf. Dieser Wagen wäre ihm auch ohne den Schlüssel
aufgefallen. Ein solches Fahrzeug sah man nicht jeden
Tag. Er sah auf das Nummernschild. Der Wagen trug
die 78 und kam damit aus Versailles. Sein Kollege
Paul sah wie Ewen vor einem Porsche stand und telefonierte. Er unterbrach seine Suche und ging zu Ewen.
Der sprach immer noch am Telefon und verständigte
deshalb Paul mit Handzeichen, dass er das gesuchte
Auto gefunden habe. Er beendete das Gespräch.
„Der Wagen gehört Robert Le Floch. Ich habe gerade
die Immatrikulation überprüften lassen. Er ist der dritte Vergewaltiger!“ sagte er zu Paul: „Der Schlüssel
hat das Fahrzeug sofort geöffnet. Ich möchte warten
bis die Spurensicherung da ist bevor wir uns die Inhalte genauer ansehen. Die Kollegen der Spurensicherung sind am Strand fertig und ich habe Dustin
Goarant gebeten sofort hierher zu kommen.“
Ewen Kerber sah sich das Auto an. Auf dem Rücksitz
lag ein kleines Päckchen, in Geschenkpapier eingewickelt und mit einem Aufkleber versehen. Er war sich
nicht sicher, aber er hatte das Gefühl den Aufkleber
zu kennen. Er zog sich Handschuhe an und nahm das
Päckchen vorsichtig in die Hand. Er sah, dass das Packet von der Glasbläserei direkt unterhalb des Parkplatzes stammte. Er ließ es verschlossen damit er keinerlei Spuren vernichtete.
Die Spurensicherung traf nur wenige Minuten später
ein. Dustin begab sich mit seinen Kollegen an die Arbeit. Der Wagen war ja schon geöffnet.
„Dustin,“ sprach er seinen Kollegen an, „du hast doch
die Bilder von unserem Opfer auf dem Fotoapparat.
Kannst du mir den bitte geben. Ich würde gerne dem
Ladenbesitzer dort drüben das Bild des Toten zeigen.
Vielleicht hat er etwas gesehen.“ Dustin gab Ewen
den Fotoapparat.
„Nicht dass du mir die Bilder
löscht.“ Dustin grinste.
„Du kannst sicher sein, dass ich noch nicht so verkalkt bin.“ Dann ging Ewen mit Paul über den Platz
und überquerte die Straße. Der kleine Laden war auch
am Sonntag geöffnet und die beiden Kommissare traten ein. Ein erster Blick über die ausgestellten Waren
zeigte Ewen, dass der Glasbläser ganz hübsche Sachen anfertigte.
Ewen sah wie ein älterer leicht rundlicher Mann von
größerer Statur auf ihn zukam. Kann ich Ihnen behilflich sein oder haben Sie schon etwas gefunden?“
Ewen zog seinen Dienstausweis: „Wir sind von der
police judiciaire

Weitere Kostenlose Bücher