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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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und hätten einige Fragen an Sie.“
„Oh, schade ein Kunde wäre mir lieber gewesen, aber
fragen Sie nur.“
„Kennen Sie diesen Mann?“ Er zeigte ihm das Bild auf
dem Fotoapparat. Der Mann betrachtete es lange und
sagte dann zu Kerber:„Kennen wäre übertrieben aber ich
habe ihn gestern gesehen. Er kaufte eine kleine Vase bei
mir.“
„Haben Sie gesehen wohin er gegangen ist, nachdem er
ihr Geschäft verlassen hat?“
„Nun, er ging in Richtung des Parkplatzes. Ich vermute,
dass sein Auto dort stand. Danach habe ich ihn nicht
mehr gesehen.“
„Sie haben also nicht gesehen ob er sich mit jemandem
getroffen hat oder ob ein anderes Fahrzeug zu der Zeit
auf den Platz fuhr?“
„Nein, es tut mir leid, aber zum Einen sehe ich von hier
drinnen nicht auf den Platz, wie Sie sich überzeugen
können liegt er deutlich höher und zum Anderen bin
ich nicht so neugierig, dass ich den Kunden hinterhergehe.“
„So war das auch nicht gemeint.“ meinte Paul. „Aber
manchmal sieht man ja per Zufall etwas.“
Ewen bedankte sich bei dem Mann und verließ mit
Paul das Geschäftslokal. Es war einen Versuch wert
gewesen, dachte er sich. Der Abschleppwagen traf
gerade ein als sie wieder beim Fahrzeug angekommen
waren. Der Porsche wurde aufgeladen und zur weiteren kriminaltechnischen Untersuchung nach Quimper
gebracht.
„Wir sind noch nicht wesentlich weiter Paul. Ich habe
das Gefühl, dass wir uns nur im Kreis drehen.“
„Was ist mit der Lolita 23?“fragtePaulundsahseinen Chef an.
„Wir werden diese Julie Guillo für Morgen einbestellen. Kümmerst du dich darum? Ich werde mich heute
noch ein wenig um Carla kümmern. Der Fall läuft uns
nicht davon.“
Ewen hatte mit Carla ausgemacht, dass sie sich am
Nachmittag mit Marie treffen würden um an die Pointe de la Torche zu fahren und dort spazieren zu gehen.
Für ihn war das der schönste Strand in der gesamten
Bretagne. Kilometerlang, mit herrlichem feinen Sand
und wunderbaren Wellen zum Surfen. Er hatte schon
lange nicht mehr gesurft, es aber früher immer geliebt. Als Paul seinen Chef vor dessen Haus aussteigen ließ war es bereits kurz nach 13 Uhr.
Carla kam ihm entgegen. Seitdem er am Morgen das
Haus verlassen hatte waren schon etliche Stunden
vergangen und Carla war etwas unruhig geworden.
Sie hatte sich immer noch nicht an das unruhige Leben eines Kriminalkommissars gewöhnt. Ewen begrüßte Carla mit einem Kuss und fragte ob sie gleich
aufbrechen sollten. Das Mittagessen wollten sie heute
ausfallen lassen und später in dem kleinen Restaurant
an der Pointe de la Torche etwas essen, als Abschluss
des Tages sozusagen.
    *
Es war am späten Nachmittag als Marc doch noch
einmal Ewen anrief.
„Hoffentlich störe ich dich nicht allzu sehr?“ fragte er
Ewen.
„Da wir bei diesem wunderbaren Wetter einfach nur
über den Strand der Torche spazieren und wir uns auf
einen kleinen Aperitif in wenigen Minuten freuen,
störst du in diesem Augenblick noch nicht. Carla und
Marie gingen gemütlich weiter während Ewen kurz
stehen geblieben war und mit Marc sprach.
„Nun es gibt auch nicht sehr viel zu sagen aber ich
habe den ganzen Nachmittag über einen Gedanken
meines Freundes Gerard nachgedacht. Er hatte auf
meine Frage, warum ein Täter einen Hinweis auf einen Mord zurücklassen will, wo doch alles nach einem Unfall aussieht, eine nicht gerade unüberlegte
Antwort. Er meinte, dass man damit natürlich auch
eine falsche Fährte legen kann und somit von der eigenen Person ablenkt. Ich bin dann noch einen Schritt
weiter gegangen, vielleicht will die Täterin, wir gehen
soweit ich das sehe von einer Frau aus, auch ganz bewusst auf eine andere Frau hinweisen. Es könnte ja
sein, dass sich zwei Frauen Spinnefeind sind. Ich
dachte, ich sage dir meine bzw. Gerards Überlegungen bevor du morgen mit Julie Guillo oder Lolita 23
sprichst.“
„Eine interessante Idee in der Tat!“ sagte Ewen. Aber
auch eine recht gefährliche. Denn Frauen die sich hassen, die behalten das nicht für sich. Das könnte bedeuten, dass auch andere bereits davon Wind bekommen
haben und das würde sie doch nur selbst in Gefahr
bringen. Aber die Überlegung von deinem Freund ist
nicht übel. Wenn jemand von ihrem Spitznamen
wusste, dann hätte er genau diesen benützen können
um nicht aus Versehen einen Namen zu wählen der
auf ihn oder sie selbst hinweist. Ich danke dir für deinen Anruf und wünsche dir einen schönen Sonntagabend.“
Ewen und Marc beendeten das Gespräch und Ewen
beeilte sich seine beiden

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