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Möwenspur

Möwenspur

Titel: Möwenspur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean-Pierre Kermanchec
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heran.
„Ewen, wie letzte Woche. Ich konnte keine Gewaltanwendung finden, die Verletzung am Hinterkopf
stammt vom Aufschlag auf die Felsen. Der Mann hat
wahrscheinlich einen Schädelbasisbruch, was auch
dieses kleine Blutrinnsal aus seinem Mund bestätigen
könnte. Aber Genaueres erst nach der Obduktion. Sein
Tod dürfte so etwa zwischen 21 und 22 Uhr gestern
Abend eingetreten sein.“ Yannick sah Ewen an, der
sich ganz ruhig alles angehört aber noch nichts darauf
erwidert hatte.
„Danke Yannick, aber ich habe mir so etwas gedacht.“
Ewen stieg wieder nach oben und ließ die Spurensicherung ruhig ihrer Arbeit nachgehen. Er erwartete
nicht sehr viele Fundstücke, die als Spur verwertbar
sein würden.DerMörderwarbeiallen Morden sehr
sorgfältig vorgegangen und hatte keinerlei Spuren
hinterlassen, die zu ihm führen konnten, wenigstens
hatten sie noch keine gefunden. Er ging zu der jungen
Frau mit dem Jogginganzug und stellte sich vor.
„Ewen Kerber, ich leite hier die Ermittlungen, Sie
haben den Toten gefunden. Können Sie mir mit ihren
Worten erzählen, wie sie ihn gefunden haben.“
„Nun das war so, ich bin heute Morgen auf diesem
Weg gejoggt. Als ich um die Biegung da vorne kam,“
sie zeigte etwa hundert Meter zurück nach Osten, „da
bemerkte ich die Möwen, die immer wieder wie verrückt hier hinunterflogen. Ansonsten sitzen sie höchsten auf den Felsen und stürzen sich nur über dem
Wasser hinunter. Aber heute war es anders. Als ich
näher kam sah ich den Toten da unten liegen und er
starrte mich mit seinen aufgerissenen Augen an.“ Sie
hielt sich die Hand vor dem Mund, der ihr immer
noch beinahe offen stehen bleiben wollte bei der Erinnerung an den Anblick.
„Ist Ihnen sonst irgendetwas aufgefallen? Zum Beispiel eine Person die sich entfernt hat oder sonst etwas
Ungewöhnliches?“
„Nein, als ich hier angekommen bin konnte ich niemanden sehen. Um diese Zeit sind nicht viele Menschen unterwegs.“
Ewen bedankte sich bei der Frau und ging zu seinem
Kollegen, der sich in der Zwischenzeit Notizen gemacht hatte über den Fundort.
Paul war auf die Böschung gestiegen und hatte versucht nachzusehen, welche Häuser hier an dem Weg
lagen. Diesmal hatte er sich eine Karte mit einem sehr
großen Maßstab mitgebracht um den Standort genau
einzeichnen zu können.Aufdieser Karte war es möglich die einzelnen Häuser zuzuordnen. Sie würden
ihre Besitzer noch am Morgen befragen. Als er Ewen
auf sich zukommen sah, stieg er die Böschung hinunter.
„Wenn man da oben steht, dann kann man die Felsen
darunter nicht überblicken. Der Blick geht sofort aufs
Meer hinaus. Der Täter muss das gewusst haben als er
die Stelle ausgewählt hat. Als er mit seinem Opfer auf
dem Weg hier angelangt warumseineTatzubegehen, da war ihm klar, dass man sie von den Häusern
aus nicht sehen kann.“
„Wir müssen dennoch mit den Anwohnern sprechen.
Aber glaubst du, dass ein Mörder seine Opfer so nah
an seinem Haus umbringt?“ Ewen hatte Zweifel ob
ein Mörder wirklich in unmittelbarer Nähe seines
Hauses seine Tat begehen würde und das gleich zwei
Mal.
„Vielleicht hat er auch nur ein Haus gemietet. Wenn
ich mir die Häuser hier ansehe, dann sind sehr viele
davon verschlossen und scheinen zeitweise unbewohnt. Das heißt man könnte so ein Haus auch kurzfristig anmieten, die Taten begehen und dann wieder
verschwinden.“
„Möglich Paul, aber die Vermietungen werden doch
von dem Besitzer festgehalten und bei einer Befragung würde der uns sofort an den Mieter verweisen.
Andererseits könnte es in einem Haus vielleicht noch
Spuren geben die auf die Tat verweisen.“
„Wir können aber nicht alle Häuser in der Gegend
ohne Tatverdacht durchsuchen. Der Staatsanwalt würde uns da nicht unterstützen. Von einem richterlichen
Durchsuchungsbefehl mal ganz abgesehen.“
Ewen gab Paul recht und sie gingen zu ihrem Wagen.
Sie wollten versuchen mit einigen der Bewohner zu
sprechen.

Kapitel 14
    Julie hatte tief und ruhig geschlafen. Es war noch sehr
früh als sie aufgewacht war. Die Sonne schien in ihr
Schlafzimmer und sie sah den tiefblauen Himmel
durch das Fenster. Julie streckte sich und stand auf.
Sie ging ins Bad, duschte und zog ihren Trainingsanzug an.
Julie ging in die Garage, öffnete mit der Fernbedienung das Tor und fuhr zum Bäcker im nahegelegenen
Névez. Schon nach kurzer Zeit kam sie wieder zurück,
steuerte wieder in die Garage und schloss das Tor. Die
Tüte mit den frischen Croissants und die Baguette in
der Hand, ging sie

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