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Mohrenwäsche

Mohrenwäsche

Titel: Mohrenwäsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Sharpe
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frühstückte zu Ende und begab sich im Zustand äußerster Verwirrung ins Polizeibüro. Obwohl es den Streifenwagenbesatzungen nicht gelungen war, irgendeinen Beweis dafür zu finden, daß sein Haus beobachtet wurde, war der Kommandant davon überzeugt. Er hatte sogar das ungute Gefühl, auf dem Weg zur Polizeidienststelle verfolgt zu werden, aber als er über die Schulter zur Straßenecke zurücksah, war niemand zu sehen.
    In seinem Büro brachte er am Telefon eine Stunde damit zu, den Direktoren von Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerk Vorträge zu halten, um der Affäre auf den Grund zu kommen. Es bedurfte der Anstrengung aller drei Direktoren, um ihn davon zu überzeugen, daß ihre Leute niemals den Auftrag erhalten hatten, sein Haus zu betreten, daß mit seiner Strom- oder Wasserleitung alles absolut in Ordnung sei, daß es im Umkreis von einer Meile um sein Haus keinen Verdacht auf ein Loch in der Gasleitung gegeben habe und daß sie schließlich für die seinem Eigentum zugefügten Schäden nicht verantwortlich gemacht werden könnten. Der Kommandant hielt mit seiner Ansicht zu diesem letzten Punkt zurück und sagte, er werde seinen Anwalt konsultieren. Der Direktor des Wasserwerks erklärte ihm, daß es ohnehin nicht Aufgabe seiner Behörde sei, Löcher in Wassertanks zu flicken, und der Kommandant sagte, es wäre auch niemandes Aufgabe, in die Decke seines Schlafzimmers riesige Löcher zu machen, und er werde ganz gewiß nicht für das Vorrecht bezahlen, welche gemacht zu bekommen.
    Nachdem er mit diesem Austausch von Höflichkeiten seinen Blutdruck auf eine gefährliche Höhe gebracht hatte, schickte er nach dem Diensthabenden, der aus dem Bett geholt wurde, um am Telefon eine Erklärung für sein Verhalten abzugeben.
    »Ich dachte, es wäre ein Jux«, sagte er zum Kommandanten. »Das lag daran, wie Sie geflüstert haben.«
    Der Kommandant flüsterte jetzt nicht. Seine Stimme war in den Zellen zwei Stockwerke tiefer zu hören. »Ein Jux?« brüllte er den Sergeant an. »Sie hielten das für einen Jux?«
    »Ja, Sir, das kommt jede Nacht ein paarmal vor.«
    »Was für ein Jux denn?« fragte der Kommandant.
    »Leute rufen an und sagen, sie wären beraubt worden oder vergewaltigt oder sonstwas. Meistens Frauen.«
    Kommandant van Heerden erinnerte sich an die Zeit, als er Diensthabender war, und mußte zugeben, daß viele nächtliche Anrufer blinder Alarm gewesen waren. Er entließ den Sergeant mit einer Rüge. »Wenn ich Sie das nächstemal anrufe«, sagte er, »wünsche ich keine langen Diskussionen. Verstanden?« Der Sergeant verstand und wollte gerade das Büro verlassen, als der Kommandant sich das ganze nochmal überlegt hatte. »Wo zum Teufel wollen Sie denn jetzt hin?« fauchte der Kommandant.
    Der Sergeant sagte, da er die ganze Nacht auf gewesen sei, gedenke er, jetzt wieder ins Bett zu gehen. Der Kommandant hatte andere Pläne für ihn. »Ich beauftrage Sie mit der Untersuchung des Einbruchs in meinem Haus«, sagte er. »Bis heute nachmittag wünsche ich einen erschöpfenden Bericht darüber, wer dafür verantwortlich war.«
    »Ja, Sir«, sagte der Sergeant müde und verließ das Büro. Auf der Treppe begegnete er Luitenant Verkramp, der auch ziemlich erschöpft aussah.
    »Er will bis heute nachmittag einen vollständigen Bericht über den Einbruch haben«, teilte der Sergeant Verkramp mit. Der Luitenant seufzte, ging die Treppe wieder nach oben und klopfte beim Kommandanten an.
    »Herreinspaziert«, schrie der Kommandant. Luitenant Verkramp spazierte herein. »Was ist denn mit Ihnen los, Verkramp? Sie sehen ja aus, als wären Sie heute Nacht versumpft.«
    »Nur ein seichter Kragenmampf«, sprudelte es aus Verkramp hervor, den der Scharfblick des Kommandanten total entnervte.
    »Ein was?«
    »Ein leichter Magenkrampf«, sagte Verkramp, der versuchte, die Zunge unter Kontrolle zu bekommen. »War nur ein kleiner Fern… äh… Versprecher.«
    »Reißen Sie sich doch um Gottes willen zusammen, Luitenant«, sagte der Kommandant zu ihm.
    »Ja, Sir«, sagte Verkramp.
    »Weswegen sind Sie zu mir gekommen?«
    »Es ist wegen dieser Geschichte bei Ihnen zu Hause, Sir«, sagte Verkramp, »ich habe ein paar Informationen, die für Sie vielleicht von Interesse sind.«
    Kommandant van Heerden seufzte. Er hätte sich doch denken können, daß Verkramp seine dreckigen Finger speziell in diesem Spiel hätte. »Ja und?«
    Luitenant Verkramp schluckte nervös. »Wir von der Sicherheitsabteilung«, begann er, womit er

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