Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
Vom Netzwerk:
gerade ein paar Lockerungsübungen gemacht hat, reißt erschrocken den Kopf herum. Ich winke ihm verlegen zu, und er winkt zurück. Dann wirft er sich auf den Boden und beginnt mit Liegestützen.
    »Molly«, beginnt Lissy noch einmal. »Ich meine doch nur, dass es an dieser Abrechnung Negatives und Positives gibt.«
    »Ja, ist total positiv, wenn man für seine Arbeit auch noch bezahlen muss«, sage ich verbittert.
    »Sieh mal, Molly, du hast immerhin mehr als zweitausend Euro an Einnahmen erzielt, und das im ersten Monat. Das ist doch richtig gut.«
    »Meinst du?«
    Lissy nickt eindringlich. »Und wenn du jetzt noch lernst …«
    »Sag jetzt bloß nicht: mit deinem Geld umzugehen!«, falle ich ihr drohend ins Wort. »Den Spruch kenne ich nämlich schon zur Genüge.«
    »Tatsächlich?« Lissy blinzelt ein bisschen verwirrt. »Das wollte ich auch gar nicht sagen. Ich wollte eigentlich sagen, dass du versuchen solltest …«, sie sucht verdächtig lange nach den richtigen Worten, »… mit den dir zur Verfügung stehenden finanziellen Ressourcen restriktiver umzugehen.«
    »Geht’s noch ein bisschen komplizierter?«
    »Sparen, du sollst sparen!«, platzt sie heraus. Und bevor ich etwas sagen kann, fährt sie fort: »Die Rechnung ist doch ganz einfach: Nehmen wir mal an, du könntest deine Einnahmen verdoppeln, und auf der anderen Seite würdest du deine Ausgaben halbieren …« Sie unterbricht sich selbst und meint nachdenklich: »… was noch immer ein gewaltiger Verbrauch wäre, wenn man bedenkt, dass du Mitarbeiterrabatt bekommst …«
    »Ein bisschen was muss ich ausgeben«, sage ich trotzig. »Ein guter Metzger muss schließlich auch von den eigenen Würsten kosten.«
    »Ist ja auch egal. Also, dann wärst du fast dreitausend Euro im Plus. Das ist doch ein Supergehalt.«
    »Wow, du hast recht! Dreitausend Euro im Monat, so viel habe ich noch nie verdient.« Gleich geht’s mir wieder besser.
    »Wovon du allerdings noch Sozialversicherung und Steuern abziehen müsstest«, meint Lissy nachdenklich.
    »Oh. Und wie viel wäre das dann ungefähr?«
    »Weiß nicht genau, etwa die Hälfte.«
    »So viel?« Ich bin schockiert. »Dann bleibt mir ja wieder fast nichts übrig.«
    »Na ja, eineinhalbtausend sind auch nicht so schlecht«, meint Lissy. »Außerdem sagt ja keiner, dass du deine Einnahmen nur verdoppeln kannst. Du bekommst doch ständig neue Kunden dazu, und in einem Jahr kommst du vielleicht schon auf das Drei- oder Vierfache.«
    Aus ihrem Mund klingt alles ganz einfach.
    »Lissy, du hast recht«, stimme ich ihr begeistert zu. »Ich werde mich ab sofort mächtig ins Zeug legen und richtig guten Umsatz machen. Erst heute hatte ich zwei Neukunden, und Frau Schuhmann habe ich ein völlig neues Styling empfohlen, mit supermoderner Frisur und neuen Klamotten, und einen Rhetorikkurs will sie auch machen …«
    »Siehst du?«, nickt Lissy. Sie nimmt einen Schluck Früchtebowle. »Wer ist denn diese Frau Schuhmann? Eine Managerin?«
    »Nein, sie hat im Supermarkt an der Kasse gearbeitet, und jetzt ist sie in Pension. Aber nebenbei ist sie noch im Unternehmen ihres Mannes tätig.«
    »Ah ja, und was macht der?«
    »Er ist Schweinezüchter, alles bio.«
    »Ach so.« Lissy starrt mich ein paar Sekunden lang an. »Dann wird Frau Schuhmann das neue Styling sicher gut gebrauchen können.«
    »Das denke ich auch.« Dann bemerke ich das Zucken um ihre Mundwinkel. »Lissy, machst du dich etwa lustig über mich?«
    »Lustig? Ich?« Sie bemüht sich um ein ernstes Gesicht, aber ich kann sehen, dass sie sich kaum beherrschen kann.
    Ich will sie gerade darauf ansprechen, als das schnurlose Telefon des Festnetzanschlusses läutet.
    Wir zucken zusammen. In letzter Zeit sind wir beide etwas schreckhaft geworden, was das Schnurlostelefon betrifft. Da unsere Freunde und Bekannten uns meistens am Handy anrufen, bedeuten die Anrufe über Festnetz meist nichts Gutes.
    »Es ist das Immobilienbüro.« Lissy starrt auf das Display. »Was soll ich tun? Einfach nicht abheben?«
    »Geht nicht, dann kommen die womöglich noch persönlich vorbei.«
    Lissy verdreht die Augen und nimmt ab. Sie lauscht ein paar Sekunden in den Hörer, dann fragt sie erstaunt: »Den Beatles ?« Sie deckt hastig die Muschel mit ihrer Hand ab und sieht mich an. »Molly, hast du jemandem erzählt, dass dein Auto mal den Beatles gehört hat?«
    Mist, hat dieser Idiot doch glatt das Immobilienbüro angerufen.
    In letzter Zeit wird es nämlich immer schwieriger, die

Weitere Kostenlose Bücher