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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Interessenten für das Haus abzuwimmeln. Vor ein paar Wochen hat Tessas Vater neben der Auffahrt ein großes Schild mit der Aufschrift »Zu verkaufen – € 500 000« montieren lassen, woraufhin Lissy beim Kaufpreis eine Null angehängt hat. Prompt haben sich die Leute beim Immobilienbüro beschwert, ob die verrückt geworden seien, für so ein Haus fünf Millionen zu verlangen, und wir haben es dann natürlich den Lausebengels aus der Nachbarschaft in die Schuhe geschoben.
    Als wieder der korrekte Preis draufstand, mussten wir natürlich etwas unternehmen, und dann hatte ich die Idee, meinen alten Mini neben dem Schild zu parken, und wenn jetzt jemand anruft, sagen wir einfach, dass das Auto gemeint sei. Die meisten Leute legen dann gleich wieder empört auf, aber gestern war so ein hochnäsiger Typ am Apparat, der fragte, was an dieser Rostlaube fünfhunderttausend wert sein soll. Daraufhin wurde ich so wütend, dass ich sagte, er hätte mal den Beatles gehört.
    »Erzähl ich dir später«, zischle ich Lissy zu, und sie zieht erstaunt ihre Augenbrauen hoch.
    »Das muss der Kunde falsch verstanden haben«, sagt sie ins Telefon. Dann hört sie wieder zu und sagt ein paar Mal »Ja, Herr Hübner« und »Selbstverständlich, Herr Hübner« und »Finde ich auch, Herr Hübner«, und dabei wird sie ganz bleich um die Nase.
    »Das war Tessas Vater«, sagt sie überflüssigerweise, nachdem sie aufgelegt hat.
    »Und, was hat er gewollt?«
    »Er kann nicht begreifen, dass keiner dieses Haus kaufen will. Er glaubt langsam, dass so was wie ein böser Fluch darauf liegt, und notfalls will er den Preis noch einmal senken.«
    »Au weia!«
    »Kann man wohl sagen. Langsam wird’s wirklich eng. Aber jetzt sag, wie war das mit deinem Auto?«
    »Ach das.« Ich mache eine wegwerfende Handbewegung und trinke einen Schluck. »Das war ein total unsympathischer Typ, und als er mein Auto eine alte Rostlaube nannte, sagte ich, okay, es ist vielleicht alt, aber dafür hat es mal den Beatles gehört.«
    »Ehrlich? Und was hat er dann gesagt?«
    Ich zucke mit den Schultern. »Er wollte wissen, ob es dafür einen Nachweis gäbe …«
    »Und?« Lissy saugt an ihrem Strohhalm.
    »Da habe ich gesagt, nicht direkt, aber es gäbe eine DNA-Analyse, die beweist, dass Ringo Starr mal auf den Rücksitz gepinkelt hat.«
    Lissy prustet so unvermittelt los, dass ihr die Früchtebowle aus den Nasenlöchern schießt. »Molly, du spinnst! Jetzt sieh dir nur diese Sauerei an.« Sie muss immer noch lachen, während sie die Bowle von ihren Schenkeln zu wischen beginnt.
    »Du hättest den Typen mal hören sollen«, rechtfertige ich mich. »So was Arrogantes habe ich selten gehört.«
    »Ich werde am besten gleich in den Pool springen.« Lissy ist von ihrem Liegestuhl aufgestanden und sieht an sich herab. »Aber im Ernst, Molly, ich fürchte, wir werden uns bald von diesem Haus verabschieden müssen.«
    »Mhm«, nicke ich betrübt. »Und mein Supergehalt lässt auch noch auf sich warten.«
    Lissy betrachtet mich besorgt von der Seite. »Ach, jetzt lass nicht den Kopf hängen, Molly. Wir werden uns schon irgendwie durchschlagen, außerdem …« Sie nickt mir verschwörerisch zu.
    »Ja?« Ich erwidere hoffnungsvoll ihren Blick.
    »… bleibt dir ja immer noch Frederic – und das Kamasutra.«

Sagte er gerade Millionen ? Okay, das interessiert mich jetzt auch
    »Gold to Platin, ist das nicht genial? Lauter Futures mit den höchsten Ratings, damit machen wir zwanzig Prozent pro Jahr, mindestens – ach was, wahrscheinlich sogar dreißig!«
    Frederic und ich sitzen beim Frühstück, und er schwärmt mir gerade von seinem neuesten Produkt vor. Ich habe nicht die leiseste Ahnung von Geldanlage, und wenn Frederic mich mit seinen Statistiken und Zahlen überhäuft, wird mir immer ganz schwindlig im Kopf.
    Das erinnert mich wieder an den Tag, als wir uns kennenlernten. Ich arbeitete damals als Hostess auf dem Messestand einer Finanzzeitschrift, und als Frederic in seinem perfekt sitzenden Armani-Zweireiher auftauchte und mich mit seinen strahlend weißen Zähnen anlächelte, war ich sofort hin und weg.
    Ich servierte ihm einen Espresso, weil er auf den Chefredakteur warten wollte, und als Frederic dann mit betrübter Miene erwähnte, dass es dem Dow Jones so schlecht gehe, fragte ich mitfühlend, ob das ein naher Verwandter von ihm sei.
    Im ersten Moment war Frederic so perplex, dass er kein Wort hervorbrachte, aber dann begann er zu lachen und lobte mich für meinen

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