Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
Vom Netzwerk:
Humor. Später meinte er dann, dass Hedgefonds sein Steckenpferd seien, und ich stimmte ihm begeistert zu und meinte, dass es mir genauso ginge, weil dieser kleine Igel so niedlich aussehe und das eines der wenigen Spiele sei, das sogar ich kapiere. Da guckte er gleich wieder verdattert, und wenige Augenblicke später klatschte er sich auf die Schenkel vor Lachen und bestand darauf, die »humorvollste Frau der Welt« zum Essen einzuladen. Frederic weiß bis heute nicht, dass er damals nicht die humorvollste Frau der Welt eingeladen hat , sondern nur die ahnungsloseste, aber zu meiner Rechtfertigung muss ich sagen, dass sich mein Wissensstand inzwischen deutlich verbessert hat. Ich weiß jetzt ungefähr, was der Dow Jones ist (irgend so ein amerikanisches Aktien … dings ), und ich habe auch eine ganz leise Ahnung, was Hedgefonds sind (auf jeden Fall keine Computerspiele).
    Aber was zum Henker sind jetzt schon wieder Futures? Sicherheitshalber hüte ich mich, irgendeinen Kommentar dazu abzugeben. »Super«, sage ich stattdessen lahm und vertiefe mich wieder in einen Artikel über Naomi Campbell, die mal wieder einen Hotelpagen verprügelt hat.
    »Ich glaube, du hast das nicht richtig begriffen, Schätzchen.« Täusche ich mich, oder klingt er jetzt verärgert? »Das wird unser Durchbruch. Damit können wir Millionen machen.«
    Mein Kopf ruckt hoch. Sagte er gerade Millionen ? Okay, das interessiert mich jetzt auch.
    »Millionen? Ehrlich?«
    Frederic nickt voller Überzeugung. »Ja, sobald ich die ersten Großanleger von Gold to Platin überzeugt habe, geht die Post ab, das schwöre ich dir.«
    »Wow! Du meinst, wir … ich meine, du wirst dann reich?«
    Er lächelt souverän. »Davon gehe ich aus.«
    Schon toll, dieser Mann. Sitzt einfach so da, in seinem perfekt gebügelten Boss-Hemd (nicht von mir, sondern von der Kleiderreinigung; ich habe mal für ihn gebügelt, aber nachdem ich das Bügeleisen dann ein bisschen zu lange auf seinem Mexx-T-Shirt stehen ließ und er es seither zum Polieren seines Wagens benutzt, will er mich nicht mehr damit belasten, wie er sagt), der dunkelblauen Krawatte und seiner unverschämten Bräune und erklärt ganz nebenbei, dass er bald Millionär sein wird.
    Auf einmal spüre ich das Ziehen in meinen Oberschenkeln gar nicht mehr (letzte Nacht wollte er unbedingt den Ruhenden Schwan mit mir ausprobieren, und ich war ganz erleichtert, bis ich dann kapierte, dass der Schwan – ich – bei dieser Stellung gar nicht ruht, sondern sich in tiefer Hocke auf und ab bewegen muss), und meine Brust schwillt vor Stolz, dass dieser gut aussehende angehende Millionär ausgerechnet mit mir …
    Oh, oh. Plötzlich schrillen sämtliche Alarmglocken in mir. Wer sagt denn, dass er mich dann überhaupt noch will? Wenn Frederic nicht nur blendend aussieht, sondern auch noch reich ist, werden bei ihm Frauen Schlange stehen, die Gisele heißen oder Heidi, oder er legt sich gleich einen ganzen Harem zu wie dieser Playboy-Boss.
    »Was hast du denn, Schätzchen?«, fragt Frederic, als er meinen veränderten Gesichtsausdruck bemerkt.
    »Ach, nichts, es ist nur …«
    »Was?«
    »Wenn du dann reich bist«, bringe ich zaghaft hervor. »Willst du dann immer noch … mich ?«
    Frederic guckt überrascht. »Aber warum denn nicht?«
    »Na, weil du dann doch Frauen haben könntest, die wunderschön sind und interessant und geheimnisvoll …«
    »Schätzchen, die haben doch alle nicht das, was du hast«, sagt er gönnerhaft.
    »So?«, sage ich überrascht. »Was denn?«
    »Na, deinen Humor.«
    Ach so, das. Er hätte jetzt natürlich auch sagen können, dass ich genauso schön sei und interessant, aber okay, witzig zu sein, ist auch nicht schlecht, oder?
    »Außerdem …«, er beugt sich vor und sieht mir tief in die Augen, »… stehen wir beide kurz vor der Tausendjährigen Lotusblüte, der vollkommensten Form der Sexualität, schon vergessen?«
    Genau, das hatte ich fast vergessen. Er muss erst mal eine andere finden, die zäh genug ist, um diese allerhöchste Vollkommenheit ohne bleibende Schäden zu erreichen.
    Ich atme erleichtert aus. Nachdem das geklärt ist, geht es mir gleich wieder besser. Ich schenke ihm ein glückliches Lächeln und überlege gleichzeitig, ob ich ihn wohl um etwas Geld anpumpen könnte. Für ein Finanzgenie wie ihn sind ein paar tausend Euro doch ein Klacks, und seit meiner niederschmetternden Abrechnung gestern zerbreche ich mir den Kopf, was ich Herrn Hofstätter von der Bank sagen soll,

Weitere Kostenlose Bücher