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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Alexander. Nachdem er mir zugeprostet hat, kommt er wieder auf seine Frage zurück: »So, was war das jetzt für eine Verwechslung?«
    »Also …« Ich kichere schon wieder und nehme zur Beruhigung einen kräftigen Schluck. »Auf Sie muss es so gewirkt haben, als hätte ich … als wäre ich …«
    »Auf mich hat es so gewirkt, als wäre Ihr Konto total in den Miesen, und als dieser Hofstätter auftauchte, brauchten Sie dringend eine Ausrede, um ihn hinzuhalten«, sagt er plötzlich völlig schonungslos. Dann fügt er hinzu: »Aber wahrscheinlich liege ich da völlig falsch.«
    Ich starre ihn einen Moment lang verblüfft an, dann entfährt mir schon wieder ein hysterisches Lachen. »Mein Konto in den Miesen? Eine Ausrede? Wie kommen Sie denn darauf ?«
    »Ach, nur so.« Er macht eine wegwerfende Handbewegung. »Weil mir das selbst schon öfter passiert ist.« Er beugt sich vor und zwinkert mir verschwörerisch zu. »Einmal habe ich meinem Banker erzählt, einer meiner Goldfischtransporte sei im Indischen Ozean von Piraten gekapert worden, weil die dachten, die Fische seien tatsächlich aus Gold.«
    Ich verschlucke mich fast an meinem Prosecco. »Das ist nicht Ihr Ernst! Und was haben die Piraten dann gemacht, als sie sahen, dass die Fische nicht aus Gold waren? In Ihrer Geschichte, meine ich?«
    »Sie haben sie gegrillt und aufgegessen.«
    Ich pruste los. »Das hat er Ihnen abgenommen?«
    »Aber sicher«, behauptet er. »Ich hatte da so eine Szene aus ›Der rote Korsar‹ vor Augen, die habe ich ziemlich gut nacherzählt, glaube ich – wobei ich sie natürlich ein bisschen modifizieren musste, Burt Lancaster hat ja keine Goldfische erbeutet.« Er nimmt einen Schluck Bier. »Jedenfalls stellte ich in Aussicht, dass die Versicherung für den Schaden aufkommen würde, aber dass die Bearbeitung eben ein bisschen dauere, und so haben sie meinen Dispokredit vorübergehend erhöht.« Er lehnt sich zurück und betrachtet mich interessiert. »Aber bei Ihnen ist das sicher alles ganz anders.«
    »Ja, genau«, sage ich hastig. Dann sehe ich seinen Blick, und mit gesenktem Kopf murmele ich: »In Wirklichkeit geht es mir ganz genauso. Mein Konto ist im Minus, und um ehrlich zu sein, habe ich keine Ahnung, wie ich innerhalb einer Woche dreitausend Euro auftreiben soll, um es abzudecken.«
    »Sie müssen doch nicht die ganze Summe auf einmal tilgen, oder?« Er deutet auf mein Glas. »Möchten Sie noch einen?«
    Ich nicke automatisch, und Alexander gibt Spider ein entsprechendes Zeichen.
    »Natürlich nicht«, komme ich dann wieder auf mein Geldproblem zurück. »Aber ein bisschen was sollte schon kommen, sonst sperrt Hofstätter womöglich noch mein Konto.«
    »Bezahlen die denn so schlecht bei Winners only?«
    »Schlecht bezahlen ist gut«, sage ich verbittert. »Ich habe im letzten Monat nicht nur nichts verdient, ich müsste genau genommen sogar noch was drauflegen. Über fünfhundert Euro.«
    »Wie bitte? Die Firma will auch noch Geld für Ihre Arbeit?«
    »Ja, klingt schon seltsam, oder?«
    »Aber wie ist denn so etwas möglich?«
    »Na ja, wir haben da so ein Provisionssystem …« Ich erkläre ihm, wie das System funktioniert, und auch, dass ich für meine Ausgaben in der Firma bezahlen muss, und er hört mir aufmerksam zu.
    »Dann sind Sie also nicht besonders glücklich mit Ihrem Job?«, schließt er, als ich fertig bin.
    »Oh, nein, so darf man das nicht sehen«, sage ich schnell und merke dabei, wie der Alkohol allmählich meine Gedanken umnebelt. »Ich meine, ich weiß nicht … die Arbeit an sich gefällt mir ja, und ich weiß, dass ich darin auch richtig gut sein könnte.« Plötzlich überkommt mich ein überwältigendes Gefühl von Eifer und Begeisterung. »Wissen Sie, wir könnten damit so vielen Menschen helfen, Menschen, die sich ein besseres Leben wünschen, aber nicht wissen, wie sie das erreichen sollen. Menschen, die einsam sind und sich von ihrer Umwelt benachteiligt fühlen und die eine leitende Hand suchen. Menschen wie Ihnen, Alexander«, schließe ich euphorisch.
    Er sieht mich überrascht an. »Menschen wie mir?«
    »Aber ja. Seien Sie ehrlich, Sie sind doch auch zu uns gekommen, weil Sie endlich ein Gewinner werden wollen, nicht wahr? Sie haben doch auch Ziele, von denen Sie sich erhoffen, dass Sie sie mit unserer Hilfe erreichen können, nicht wahr?«
    »Meinen Sie? Welche denn zum Beispiel?«, fragt er interessiert zurück.
    »Was weiß ich … dass Sie zum Beispiel irgendwann nicht mehr Münzen

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