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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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fremden Mann, der eigentlich gar nicht mein Typ ist? Oder habe ich nur deshalb das Gefühl, mich ihm anvertrauen zu können, weil er mir im Grunde genommen egal ist? Die Situation ist jedenfalls unwirklich, wie in einem dieser französischen Filme, in denen sie immer völlig durchgeknallte Sachen machen, die einem normalen Menschen niemals einfallen würden.
    »Wie sieht’s aus, Molly, hätten Sie noch Zeit für einen kleinen Imbiss? Ich lade Sie natürlich ein.«
    »Zeit?« Auf einmal merke ich, wie hungrig ich bin. Ich hatte ja heute noch gar nichts. Dazu fällt mir Clarissa wieder ein, wie sie mich regelrecht aus meinem Büro gejagt hat, und plötzlich erwacht die Rebellin in mir. Ich angle kurzerhand mein Handy aus der Handtasche und drücke entschlossen die Aus-Taste.
    Soll Clarissa mal sehen, wie sie zurechtkommt, wenn ihr First Exe Consul … First Image Exconsul … Mann, das ist ein Scheißname! … wenn ich auf einmal nicht mehr da bin!
    »Okay, jetzt habe ich Zeit«, sage ich mit betonter Coolness. »An was hätten Sie denn gedacht?«
    Er macht mit dem Kopf eine Bewegung in Richtung zu den beiden Gästen, die immer noch mit vollen Backen kauen. »Dieses Ding da sieht irgendwie verlockend aus.«
    Mein Magen gibt ein deutlich vernehmbares Knurren von sich. »Was ist das überhaupt? Ein Schwein?«, frage ich.
    »Schwein?« Er riskiert einen abschätzenden Blick. »Ich dachte, es wäre ein Elefant. Auf jeden Fall sieht es gut aus. Was meinen Sie?«
    Ich nicke, und Alexander winkt nach Spider, woraufhin sich der lustige Drache unverzüglich in Bewegung setzt.

Geben Sie mir den Schein! Das ist meiner, er gehört mir, mir ganz allein!
    »Tut mil fulchtba leid. Ich nix wollte stö’len!«
    »Wel nix wollte stö’len?«
    » Ich nix wollte stö’len. Bin schon weg!«
    Ich blinzle vorsichtig und sehe gerade noch ein rundes Gesicht mit freundlichen Schlitzaugen aus der Tür verschwinden.
    »Dann kann ich ja in Luhe weitelschlafen«, murmele ich und ziehe mir die Decke wieder über den Kopf.
    Eine Nanosekunde später sitze ich aufrecht im Bett.
    Wer war das? Mein Blick wandert durch den Raum. Es ist ein großes, helles Zimmer mit Holzvertäfelungen, dicken Teppichen, einer Sitzgarnitur und einem riesigen Bett – in dem ich sitze.
    Ich sehe an mir herab.
    Ach du meine Güte. Ich bin ja nackt! Hastig hebe ich die Decke hoch. Na ja, bis auf mein Höschen jedenfalls.
    Wo zum Teufel bin ich hier? Meine Augen schwenken hektisch nach links und nach rechts, dann entdecke ich auf einmal den Schriftzug der Hochglanzbroschüre auf dem Nachtschränkchen: Sheraton-Hotels.
    Ein Hotel ? Wie komme ich denn hierher? Was ist geschehen?
    Mühsam versuche ich, meine Gedanken zu sammeln, und Stück für Stück, wie die Teile eines Wackelpuddingpuzzles, kehren die Erinnerungen zurück. Ich war in der Firma, und dann kam Philip Vandenberg (oder Hans Meier – ganz, wie man will) und dann Clarissa. Und dann hat sie mich aus meinem Büro … Diese gemeine Ziege!
    Und dann kam Herr Hübner und dann Alexander und dann Herr Hofstätter, und dann war ich mit Alexander in diesem Lokal … Der Gedanke daran löst plötzlich ein seltsam wohliges Gefühl in meinem Bauch aus, wir haben geredet und getrunken, dann gegessen … wieder getrunken … ganz viel gelacht …
    Und dann?
    Totaler Filmriss.
    Das gibt’s doch nicht! Ich kann mich überhaupt nicht mehr erinnern, was danach passiert ist!
    Okay, Molly, ganz ruhig. Nimm einfach die Fakten, zähl eins und eins zusammen: Du warst mit Alexander in diesem Lokal, ihr habt euch gut unterhalten, ein bisschen was getrunken, und jetzt bist du mit nichts als einem knappen Höschen bekleidet in einem Hotelzimmer aufgewacht …
    O mein Gott!
    Was habe ich nur getan? Habe ich … hat er … haben wir …?
    Panisch springe ich aus dem Bett und beginne nach meinem Kleid zu suchen. Ich finde es auf der Sofalehne und reiße es mir regelrecht über den Körper. So, wenigstens wieder angezogen. Keuchend vor Scham und Reue sehe ich mich weiter um. Da ist meine Handtasche, Gott sei Dank! Sie liegt auf dem Beistelltisch, und daneben ein kleiner Zettel.
    Mit zitternden Händen nehme ich ihn und lese:

    Liebe Molly, es war wirklich nicht meine Absicht, Dich betrunken zu machen (ehrlich gesagt war ich selbst nicht mehr ganz nüchtern), und da es Dir sicher unangenehm gewesen wäre, in diesem Zustand nach Hause gebracht zu werden, hielt ich das Hotelzimmer für die beste Lösung.
    Alexander

    PS: Es war sehr schön mit

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