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Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich

Titel: Molly Becker 01 - Hilfe, ich bin reich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Schneyder
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Spions zusammenstellen musste und man zum Schluss gar nicht glauben konnte, dass Kevin Costner selbst dieser Mistkerl war.
    Wobei das jetzt natürlich nicht das Gleiche ist. Eigentlich weiß ich doch schon, wer Philip Vandenberg ist: Hans Meier. Der distinguierte Gentleman, um den Clarissa sich so hingebungsvoll kümmert. Er ist Philip Vandenberg, ist doch sonnenklar. Glaube ich zumindest. Und glaubt auch Clarissa.
    Andererseits, Glauben heißt nicht Wissen, und bei Kevin Costner hätte ja auch keiner gedacht, dass ausgerechnet er der Spion ist. Genau genommen könnte jeder Philip Vandenberg sein, und vielleicht war es ja nur Zufall, dass Hans Meier gerade in dem Moment zur Tür reinkam, als wir auf der Lauer nach dem Boss lagen. Vielleicht ist er also wirklich nur Hans Meier, und Clarissa strampelt sich völlig umsonst für ihn ab. Ha, das wäre der größte Witz – ihr Gesicht würde ich gerne sehen, wenn sie erfährt, dass ihr Hans nur ein ganz gewöhnlicher Meier ist …
    Oh, die E-Mail ist da. Ich schnappe mir die Maus und öffne den Anhang.
    Vier Fotos sind in dem Dokument zu sehen, Lissy hat sie so arrangiert, dass man sie mit einem Blick erfassen kann. Ich überfliege sie mit fiebrigen Augen und – entdecke ihn gleich.
    Auf dem einem schüttelt er die Hand eines schwitzenden Asiaten, auf einem anderen prostet er einem glatzköpfigen Mann zu, auf dem dritten nimmt er eine Urkunde entgegen, und auf dem vierten durchschneidet er gerade ein buntes Band zur Eröffnung eines neuen Betriebs oder so.
    Och nö. Der doofe Hans Meier. Ist also doch er der Boss. Mist. Dann hat Clarissa also doch auf das richtige Pferd gesetzt, oder besser, sich auf das richtige Pferd gesetzt.
    Unter den Fotos steht sogar sein Name: Hans Meier, Repräsentant der Firma Eragon . Verwendet er dieses dämliche Pseudonym also auch bei seinen offiziellen Auftritten.
    Okay, das war’s dann. Kein großer Unbekannter, keine Megaüberraschung. Schade. Enttäuscht klicke ich die Bilder von meinem Bildschirm, und natürlich ärgere ich mich sofort wieder über Clarissa, weil sie mir die Chance genommen hat, mich bei unserem neuen Boss einzuschleimen … Ich meine, ihm meine Fähigkeiten zu beweisen.
    Aber was soll’s. Ich habe anderthalb Millionen Gründe, mich nicht über solche Nebensächlichkeiten zu ärgern. Kann mir doch völlig schnuppe sein, ob Clarissa mit dem Boss vögelt oder nicht.
    So, und um meine gute Laune endgültig wieder zu finden, gönne ich mir jetzt einen Cappuccino. Und einen Tramezzino. Und ein Tiramisu. Genau.

Wir wissen alles
    »Wie bitte? Sie will das Haus jetzt doch nicht kaufen?« Herrn Hübners Gesichtsausdruck steht in ziemlich krassem Widerspruch zu seinem sonstigen Äußeren. Als er vor ein paar Minuten ins Down Under gewatschelt kam, musste ich an mich halten, um nicht laut loszulachen. Anscheinend hat er sich in der Modeboutique von Winners only neu eingekleidet: Er trägt jetzt eine schwarzglänzende Hose zu einem lilafarbenen Glitzersakko. Dazu die blonde Perücke und sein Kugelfischgesicht, wie soll man denn da bitteschön ernst bleiben?
    Dennoch bin ich auf der Hut, denn jetzt guckt er bitterböse.
    »Sie will es jetzt noch nicht kaufen, Herr Hübner«, berichtige ich ihn.
    »So? Wann denn dann?«, schnauft er grimmig.
    »Voraussichtlich in ein oder zwei Jahren.«
    »So lange kann ich unmöglich warten.«
    »Das ist mir … ich meine, meiner Chefin schon klar. Deswegen will sie es vorerst auch mieten. Wissen Sie, Frau Hohenthal steckt gerade in ein paar Finanztransaktionen, bei denen es ihr lieber ist, wenn gewisse Leute nichts von ihrem enormen Barvermögen wissen«, füge ich kryptisch an.
    Herr Hübner zieht interessiert eine Augenbraue hoch. »Ah, verstehe. Scheint ja mit allen Wassern gewaschen zu sein, die Lady.«
    »Genau, so ist es. Sie ist ganz schön gerissen, was Geld anbelangt, deswegen hat sie ja auch so viel davon.«
    »So, so.« Herr Hübner kratzt sich am Kopf, wodurch seine Perücke etwas verrutscht. »Und an welche Miethöhe hat sie gedacht?«
    »Zweitausend pro Monat.«
    »Zweitausend?« Er wiegt den Kopf hin und her. »Ich weiß nicht, wenn ich bedenke, dass die Zinsen momentan im Steigen begriffen sind …«
    »Okay, zweieinhalb.«
    »Wie bitte?« Er guckt mich verwirrt an. »Haben Sie etwa Verhandlungsvollmacht von Ihrer Chefin bekommen?«
    »Ja«, nicke ich. »Frau Hohenthal vertraut mir völlig. Wir beide sind ein eingeschworenes Team, wissen Sie.«
    »Ach so? Hm, zweieinhalb.« Mist,

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