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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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seufzte. Immer wenn sie glaubte, eine Hürde genommen zu haben, stand schon die nächste vor ihr.
    „Besaß dein Vater keine Aufzeichnungen darüber?“, fragte Hermit an Aidan gewandt. Gespannt blickte Amber zu Aidan, der mit den Schu l tern zuckte.
    „Mag sein. Aber ein Schwert hat er nie erwähnt.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nichts darüber wusste. Irgen d wo muss er etwas darüber haben.“ Nachdenklich richtete Hermit den Blick in die Ferne.
    Amber verschränkte ihre Hände ineinander. Endlich existierte eine Lösung, doch die drohte bereits am Anfang zu scheitern. Ihnen blieb kaum Zeit. Es war zum Ve r zweifeln.
    „Ich hab da so ne Idee“, mischte Kevin sich plötzlich ein.
    „Was meinst du?“ Gespannt sah Hermit zu Kevin.
    „Erinnerst du dich noch an unseren ersten Tag in Gealach, A m ber?“, fragte er.
    „Ja, natürlich.“
    „Wir sind durch diesen Flur mit den vielen Gemälden gegangen.“
    „Komm zur Sache, Bruderherz.“
    „Da gab’s zwischen den vielen Ahnenporträts nur ein Landschaftsbild, auf dem ein Hügelgrab war. Mit so nem seltsamen Licht drüber. Es pas s te dort nicht hin, zwischen diese Ahnen.“
    „Mein Vater hat das Gemälde vor einem Jahr von McDuff geschenkt beko m men. Der hat in seiner Freizeit oft und gern gemalt.“
    „Vielleicht ist da was dran. Mein Junge, du hast eine gute B e obachtungsgabe.“ Hermit schlug Kevin freundschaftlich auf die Schulter. Deutlich sah Amber den Stolz im Blick ihres Bruders.
    „Wir sollten uns das Gemälde mal genauer ansehen. Vielleicht finden wir ja e i nen Hinweis. Amber muss sich ausruhen. Morgen ist auch noch ein Tag“, schlug Hermit vor und erhob sich.
     
     
     
     

32.
     
    F rüh am nächsten Morgen standen alle auf der Galerie und betrachteten das G e mälde.
    „Irgendetwas ist seltsam daran“, sinnierte Amber, und trat dicht vor das Lan d schaftsbild. „Seht mal, diese Linien kreuzen sich. Und da wieder.“ Amber deut e te auf den oberen Bildrand und dann in die Mitte. „Ich ve r steh zwar nicht viel von Malerei, nur so viel, dass man diese räumlichen Perspektiven genauer wi e dergeben muss. Aber das wirkt wie verschoben oder wie übereinander gel a gerte Motive! Können wir das Gemälde a b nehmen?“
    „Was hast du vor?“ In Aidans Miene zeichnete sich Skepsis ab.
    „Vertrau mir. Bitte nimm es ab, dann erkläre ich es euch.“
    „Passt schon.“ Hermit trat an das Gemälde und umfasste bereits eine Ecke des Rahmens. Ungeduldig winkte er Aidan heran. Gemeinsam hoben sie das Gemä l de von seinem Nagel.
    „Und?“ Ungeduld lag in Aidans Stimme.
    „Stellt es bitte auf den Kopf“, bat Amber. Ihre Augen sogen jeden Zentimeter nach einem Hinweis ab. Mit einer Geste bedeutete sie den Männern, das Gemä l de langsam zu drehen. Es konnte sein, dass sich wie in manchen Rätselheften, ein anderes Bild im Motiv versteckte.
    „Stopp! Da! Seht!“, rief sie und hielt den Rahmen fest.
    „Jetzt sehe ich es auch“, warf Kevin ein.
    „Ein aufrechter Engel, der ein flammendes Schwert in der Hand hält. Und di e ses Licht sind seine Flügel.“
    Sie konnte es kaum glauben. Vor Aufregung zitterten ihre Hände. „Tat sächlich! Das ist eine Botschaft, die uns zeigt, wo sich der Aufen t haltsort des Schwertes befindet.“ Amber war stolz auf ihre Entd e ckung.
    „Schön, aber ich kenne diesen Ort nicht“, entgegnete Aidan.
    „Auch mir ist er unbekannt, was nichts bedeuten mag. Wenn dein V a ter es hier zwischen seinen Ahnen aufgehängt hat, tat er das bewusst. Ich bin davon übe r zeugt, dass sich irgendwo im Schloss Aufzeic h nungen über diesen Ort befinden. Dein Vater hat immer alles akribisch aufbewahrt.“ Hermit untersuchte die Rüc k seite des Gemäldes. „Wie ich schon befürchtet habe, steht nix hinten drauf.“ Der Alte kniff die Lippen z u sammen.
    „Dann könnten wir Hinweise nur bei uns in der Schlossbibliothek finden.“ Aidan bedeutete Hermit, das Gemälde wieder an seinen Platz z u hängen.
    Wenig später betraten sie die Bibliothek. In dem fünf Meter hohen Raum reichten die unzähligen Regale bis an die Decke. Jedes von ihnen war gefüllt mit kostbaren, in Leder gebundenen Büchern. Inmitten des Raumes hing ein Kri s talllüster über einer Gruppe von Plüschsesseln, die zum Lesen einluden. Amber fand die Atmosphäre b e haglich.
    „Mein Gott! Hier gibt’s Tausende von Büchern. Wo sollen wir denn da anfa n gen?“ Ihr Bruder raufte sich die Haare.
    „Wir müssen systematisch vorgehen.

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