Mond der Unsterblichkeit
Gleiche.“
„Bist du dir sicher?“
„Ja, Aidan, ganz sicher.“
„Grundgütiger!“, rief Hermit und schlug seine Hand vor den Mund.
„Was bedeutet das?“, bohrte Amber.
„Die alten Druiden kennzeichneten so ihre Opfer.“ Aidan u m fasste ihren Arm und sah sie eindringlich an. Ihr wurde übel bei dem Gedanken, dass sich ihre Befürchtungen bestäti g ten.
„Es ist das alte Wappen der Macreas“, warf Hermit ein.
„Mcreas?“, fragten Amber und Kevin gleichzeitig.
„Passt schon.“
„Ja, aber …“, stotterte Amber, die nicht wusste, worauf der Alte hinaus wollte.
„Der Name bedeutet ‚Sohn der Gnade’. Der Mcrae-Clan ist kirchlichen U r sprungs“, erklärte Aidan.
„Ja, natürlich! Das Flammenschwert, der Engel …“ Amber spü r te, dass sie der Lösung ganz nah waren.
„Amber, erinnerst du dich noch an Caitlin, William Macfarlanes erste Liebe?“ In Hermits Augen blitzte es auf.
„Stimmt. Sie hieß Mcrae.“ Ja, sie erinnerte sich wieder an die Geschichte über Revenant und nickte.
„Haben die etwa das Schwert versteckt?“, wollte Kevin wissen.
„Ich glaube, das war eher Angus, der Druide, der Revenant ve r bannte. Er war auch ein Mcrae. Alles erscheint mir immer klarer. Das Wappen des Clans ist eine nach dem Schwert greifende Hand.“
„Mein Gott, Aidan, in dir steckt wirklich ein Genie. Und wo sollen wir nun s u chen?“ Amber bemerkte die rot glühenden Wangen ihres Br u ders.
„In der Nähe des Stammsitzes der Mcraes, Eilean Donan Castle, soll sich A n gus Grab befinden. Das ist nicht weit entfernt …“
„Worauf warten wir noch? Die Lösung ist nah.“ Amber war e r leichtert, ihre Müdigkeit wie weggeblasen.
„Leider gibt es keine genauen Aufzeichnungen. Um den gena u en Standort zu finden, müssen wir die alten Karten um das Castle durchforsten“, schlug A i dan vor und steuerte bereits erneut eines der Regale an.
Amber war in ihrem Eifer nicht mehr zu bremsen. Ihr Nacken schmerzte hö l lisch, aber sie durchwühlte Buch für Buch.
Es war Kevin, der auf einen historischen Atlas stieß, in dem eine Gra b anlage in der Nähe von Eilean Donan Castle verzeichnet war. Hermit kannte es und auch Aidan erinnerte sich daran, einmal seinen Vater als Kind dorthin begleitet zu haben. Mit einem z u friedenen Lächeln lauschte Amber den Wegbeschreibungen, die die Männer notierten. Endlich würde Revenants grausame Herrschaft gebr o chen we r den.
33.
„W enn du die Kammer mit negativen Gedanken und Gefühlen b e trittst, werden die Dämonen der Schattenwelt dir dorthin folgen, um deine Seele zu bekommen. Du musst versuchen, dich und deine Gefühle zu kontrollieren, gleichgültig, was auch geschieht. Die D ä monen werden versuchen, schlechte Gefühle, wie Hass und Zorn in dir zu wecken. Denke daran, alles, was du siehst, ist nur ein Tru g bild. Es ist entscheidend, ob du dich zu diesen negativen Empfindungen verle i ten lässt. Und noch was: Du wirst das Schwert nicht sofort erkennen, weil es eine andere Gestalt a n genommen hat. Mehr kann ich dir leider nicht mit auf den Weg geben. Das ist alles, was ich aus den Überlieferungen weiß. Mögen alle Geister und das Göttliche mit dir sein“, erklärte Hermit mit ernster Mi e ne.
„Bitte, Aidan, pass auf dich auf. Ich habe solche Angst um dich. Du könntest ste r ben oder dich in einen Werwolf oder Vampir verwandeln. Was soll dann aus uns we r den?“ Amber umklammerte seinen Arm.
„Mann, ich bin auch noch da, und kann Aidan begleiten. Zwei sehen und h ö ren mehr als einer“, schlug Kevin vor.
„Danke für dein Angebot, Kevin, aber es ist besser, wenn ich allein gehe. Pass du auf deine Schwester auf.“ Aidan beugte sich vor und klopfte Kevin freun d schaftlich auf die Schulter. In Kevins Blick lag En t täuschung.
„Wann wirst du gehen?“
„Sobald es hell wird, denn uns verbleibt nur noch eine Nacht bis zum nächsten Vol l mond.“
„Passt schon. Du solltest dich jetzt ausruhen. Ich werde mich auf den Hei m weg machen. Ist schon spät.“ Hermit erhob sich steif. „Die ve r fluchte Gicht macht mir bei diesem nasskalten Wetter zu schaffen.“
„Danke, Hermit“, sagte Amber leise.
„Ich werde morgen in der Frühe zurück sein. Aidan, du passt gut auf die be i den auf.“
„Soll ich dich nicht nach Hause bringen?“, fragte Aidan.
„Nein, es ist wichtig, dass du bei Amber bleibst. Es wäre gut möglich, dass R e venant sie heute Nacht wieder zu sich ruft. Dann braucht sie
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