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Mond der Unsterblichkeit

Mond der Unsterblichkeit

Titel: Mond der Unsterblichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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für S a chen?“, flüsterte er. „Schnell, Kevin, gib mir die Jacke.“ Dann zog er ihr diese über und rieb ihren Körper warm. „Du nimmst die Taschenlampe und leuchtest uns voran. Ich trage Amber.“
    Der Weg bergab erwies sich als besonders heikel, denn mit der süßen in se i nen Armen rutschte Aidan noch mehr. Immer wieder vergewi s serte er sich, dass sie noch atmete und ihr Herz schlug.
    Als sie die Ei n gangstür zum Westflügel erreichten, erschraken sie über einen riesigen Schatten an der Wand. Waren sie Revenant in die Arme gelaufen? Eine Gestalt bog um die Ecke der Schlossmauer und näherte sich i h nen.
    „Hermit? Gott sei Dank! Ich dachte schon …“
    „Dass ein Vampir vor euch steht? Ist das nicht Amber? Weshalb trägst du sie?“
    „Später. Das ist eine lange Geschichte. Hilf mir.“
    Aidan ächzte, seine Schultern und Knie schmerzten, aber er hätte sie bis ans Ende der Welt getragen, wenn nötig. Nachdem Kevin die Tür aufgeschlossen hatte, trug Aidan Amber die Treppe hi n auf.
    „Legt sie hierhin. Sie ist ganz durchgefroren. Wir müssen sie wä r men. Schnell, wir brauchen Decken. Kevin, mach Wasser für Wärmflaschen und Tee heiß“, erteilte Hermit Befehle, während er mit b e sorgter Miene Ambers Puls fühlte.
    Während Kevin in der Küche verschwand und den Wasserkessel füllte, suchte Aidan Decken zusammen. Mit einem Stapel Decken und Plaids auf dem Arm kehrte er zurück. Gemeinsam mit Hermit hüllte er Amber ein. Zwischen zwei Decken stopften sie die Wär m flaschen. Hermit zog drei hölzerne Runensteine aus seiner Hosentasche und legte sie auf A m bers Stirn. Mit geschlossenen Augen hielt er seine Hände über sie und murmelte unverständliche Worte. Aidan hielt nichts von diesem heidn i schen Quatsch, doch zu seiner Verwunderung endete Ambers Zittern und ihre bläulich schimmernden Lippen wechselten in eine g e sunde Hau t farbe.
    Eingewickelt wie eine Mumie lag Amber auf dem Sofa. Ihre Lider fla t terten. Sie stöhnte und drehte den Kopf. Aidan schob einen Arm unter sie und hob ihren Oberkörper an, damit Hermit ihr löffelweise starken Kräutertee einflößen kon n te.
    Es dauerte fast eine Stunde, bis Amber die Augen aufschlug. Eine Stunde, in der Aidan unruhig wie ein Tiger im Käfig umherlief. Hermit versicherte ihm mehrmals, dass ihr nichts weiter fehle als Wärme, und der Tee Wunder bewirke. Doch das tröstete ihn wenig.
     
    *
     
    Amber hustete und versuchte, sich aufzurichten, was aber an dem D e ckenwickel scheiterte, in dem sie steckte.
    „Was ist?“, fragte Amber benommen.
    „Das möchten wir auch gern wissen“, antwortete Aidan sanft, und setzte sich n e ben sie aufs Sofa.
    „Mann, du hast uns vielleicht nen Schrecken eingejagt. Zum Glück haben wir dich ja gefunden.“ Es war Kevin, der den Kopf zur Tür herei n streckte.
    „Wo habt ihr mich gefunden?“ Sie konnte sich nur vage an die ve r gangenen Stunden erinnern.
    „Nicht weit von Clava Cairn. Mich ermahnste immer, ich soll ne Jacke tragen, und du selber machst es nicht. Du warst so kalt wie ne Tote. Sag bloß, du kannst dich an nichts erinnern?“ Kevin lehnte sich an den Tü r rahmen und musterte sie unter z u sammengezogenen Brauen.
    „Schält mich mal aus diesen Decken, sonst komme ich noch um. Vo r her kann ich nicht klar denken.“
    „Eigentlich gefällt mir das ganz gut.“ Aidan lachte. „Da kannst du w e nigstens nicht wieder davonlaufen und durch die Dunkelheit irren.“
    „Das könnte dir so passen“, krächzte sie und schmunzelte.
    „Schon gut, ich helfe dir.“ Geschickt entfernte Aidan Schicht für Schicht, bis nur noch eine Decke ihren Körper umgab.
    „Puh, das war schlimmer als jede Sauna.“ Amber wischte sich mit einem Handtuch, das Hermit ihr reichte, den Schweiß aus dem Gesicht.
    „Kannst du dich nun erinnern oder nicht?“ Kevin wurde ungedu l dig.
    Amber berichtete von dem Erlebten. Immer wieder stockte sie zwischendurch, denn Entsetzen und Angst waren wieder gegenwärtig. D a nach zog Aidan sie tröstend in die Arme.
    „Es ist vorbei“, sagte er und küsste sie aufs Haar.
    „Nichts ist vorbei, es ist erst der Anfang“, flüsterte Amber. Alle sahen sich b e troffen an, weil sie das aussprach, was auch sie fürchteten.
    „Ich verstehe nicht, … Moira …“, stammelte Aidan. Seine Augen weiteten sich vor Entsetzen.
    „Amber sagt die Wahrheit“, mischte Hermit sich ein.
    „Was? Wie kannst du davon wissen?“
    Hermit nickte. „Ich bin Sally einmal gefolgt, und

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