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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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erwachsen genug war, um den richtigen Ausdruck zu kennen.
    »Egal«, meinte Dolph, augenscheinlich verstimmt. »Ich wußte nicht, wann sie die Wahrheit sprach.«
    »Genau«, stimmte Cheiron zu. »Metria kam, um mir von deinem Abkommen mit den Bergkobolden zu berichten. Aber ich hatte eine Methode, ihre Aufrichtigkeit nachzuprüfen.« Er wendete sich Chex zu. »Ich denke, wir verdanken dieser Elfe mehr, als wir bisher angenommen haben. Sie half Che auf dreifache Weise, wenn man die Aktivitäten ihres Katers auch mitzählt. Und sie hat noch dazu beschlossen, mit ihm die Gefangenschaft zu teilen. Wir müssen sie unbedingt mit retten.«
    »Na klar«, stimmte Chex zu. »Und den Kater.«
    »Also werden sie noch mit einbezogen«, entschied Cheiron. »Das Ultimatum umfaßt nun alle drei.«
    Nachdem sie das beschlossen hatten, legten sie sich nieder und schliefen für den Rest der Nacht.
     
    Während die so verschieden gearteten Mitglieder des Trupps am nächsten Morgen die Umgebung nach Nahrung durchstreiften, näherte sich Cheiron zusammen mit Grundy und Gloha dem Haupteingang des Koboldbergs.
    »Schickt jemanden zu uns heraus!« schrie er barsch.
    »Steck dein Hinterteil in den Matsch, du Arschbacke!« brüllte ein Koboldwächter und fuchtelte wild mit dem Speer.
    Gloha flog hinunter, um den Wächter zu stellen. »Wie meinen?« säuselte sie lieblich.
    Nur wenige Dinge konnten das vorlaute Maul eines Kobolds außer Gefecht setzen. Aber der plötzliche Anblick einer wunderschönen geflügelten Kobolddame war wohl eins davon. »Hol den Boß«, murmelte er zu einem Wächter niederen Ranges.
    Befriedigt flog Gloha zu Cheiron zurück. Es war deutlich, daß ›Arschbacke‹ als Beschreibung einfach nicht auf sie zutraf.
    Nach angemessener Zeit watschelte ein fetter Kobold mittleren Alters aus der Höhe heraus. »Was, zum Teufel, willst du, du Bastard?«
    »Ich bin Cheiron Zentaur. Wer bist Du?«
    »Ich bin Gichtig Kobold, Häuptling des Koboldbergs. Spuck aus, was du zu sagen hast, Fellnase.«
    »Hast du Gefangene, Gichtig?«
    »Was wäre, wenn ich welche hätte, Chamäleon?«
    »Es heißt Cheiron , Fuzzie!« rief Grundy.
    »Was geht dich das an, du Wurmgesicht?« grollte der Häuptling.
    »Einer der Gefangenen ist mein Freund, du Klumpfuß! Wir rösten dich am Spieß, wenn du ihn uns nicht auslieferst.«
    Offensichtlich erkannte der Häuptling, daß es für ihn ein verlorenes Spiel war, mit dem Golem Beleidigungen auszutauschen. Er richtete sich nun an Cheiron. »Warum sagst du nicht einfach, was du willst, Zentaur?«
    Das tat Cheiron gern. »Du hast bis heute mittag Zeit, deine Gefangenen freizulassen: Che Zentaur, Jenny Elfe und Sammy Kater. Wenn du das nicht tust, mache ich euren Berg dem Erdboden gleich und lösche deinen Stamm aus.«
    »Ach ja?« fragte Gichtig. »Du – und wer sonst noch, Hufkopf?«
    Cheiron hob die rechte Hand. Sofort präsentierten sich mehrere Flügelungeheuer, die begierig nur darauf warteten, endlich an die Arbeit gehen zu können. Sie sahen sehr entschlossen aus – groß und furchterregend.
    »Ich werde darüber nachdenken.« Gichtig drehte sich um und schlurfte den Pfad zurück. Seine geschwollenen Beine behinderten ihn erheblich beim Laufen.
    »Ich glaube, du hättest ihm nicht bis heute mittag Zeit geben sollen«, meinte Grundy, als Cheiron sich umdrehte. »Das gibt ihm nur mehr Gelegenheit, Böses auszukochen.«
    »Ich möchte, daß die Ungeheuer völlig bei Kräften sind«, erklärte Cheiron. »Sie sind einen langen Weg hierher geflogen und haben sich auch schon ausgeruht. Und jetzt brauchen sie noch eine Menge zu essen. Heute mittag ist der früheste Zeitpunkt, an dem wir einen wirklich wirksamen Angriff wagen können.«
    »Oh. Das leuchtet mir ein. Aber angenommen, sie rufen Verbündete herbei?«
    »Dann werden wir dasselbe tun«, erwiderte Cheiron. »Ich hoffe, daß Gichtig – denkt er einmal darüber nach – erkennt, daß er nichts davon hat stur zu bleiben, und er besser beraten wäre, uns die Gefangenen ohne Kampf zu überlassen. Das ist ja eigentlich unser Ziel.«
    Sie warteten und sammelten ihre Kräfte. Die Rokhs schleppten Felsblöcke an, um sie auf den Berg zu werfen; die Greife schärften ihre Klauen; die Drachen fraßen ungeheure Mengen. Ihre Körper verarbeiteten das Futter zu einem inneren Kraftstoff für Feuer, Rauch und Dampf. Sie alle hofften, daß die Kobolde es auf einen Kampf ankommen lassen würden.
    Langsam wurde es mittag, und die Gefangenen waren immer noch nicht

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