Mond-Elfe
fragte Metria interessiert. »Oder hast du diese Woche deinen sechzehnten Geburtstag?«
»Nein, erst in ein paar Monaten. Aber das hat meine Schwester Grey Murphy überprüfen lassen, und er hat herausgefunden, daß es das Alter des Mädchens ist, das in Xanth zählt. Sie muß mindestens sechzehn sein, bevor sie heiratet. Über den Jungen wird nichts gesagt. Deshalb glauben wir, daß derjenige, wer auch immer das Gesetz erschaffen hat, davon ausgegangen sein muß, daß der Junge wohl immer älter wäre. Und so kann ich schon jetzt heiraten, solange ich ein Mädchen nehme, das alt genug ist – und meine beiden Verlobten sind es. Daher muß ich mich bald entscheiden. Aus irgendeinem Grund erlaubt meine Mutter nicht, daß ich beide heirate.«
»Was sagt dein Vater dazu?«
»Dazu sagt er überhaupt nichts. Ich glaube, das liegt nicht im Rahmen seiner Zuständigkeit.«
»Wieso das nicht? Wofür ist er denn zuständig?«
Sie hatten die Region des Feuers hinter sich gelassen und kamen nun in die Region des Wassers. Es schien ein einziger großer See zu sein, aber Dolph wußte, daß es einige Inseln und Küsten gab, und das Fohlen konnte sich durchaus dort befinden.
»Er kümmert sich um die wichtigen Angelegenheiten, wie königliche Politik. Sie kümmert sich um die kleinen Dinge, wie…«
»Wie um alles andere«, beendete Metria den Satz. »Nun verstehe ich. Es ist ein echtes Matriarchat, genauso wie es sein sollte. Ich wette, du darfst auch nicht nach Höschen schielen, oder?«
»Woher weißt du das?« fragte er überrascht.
»Das ist weibliche Politik. Kein unverheirateter oder minderjähriger Mann darf solche verbotenen Dinge sehen. Es würde ihren schwachen Verstand ruinieren. Welche von beiden wirst du also heiraten?«
»Ich weiß nicht«, sagte er. Das war der Kern seines Problems: Er konnte sich immer noch nicht entscheiden. »Ich würde wirklich gern Nada heiraten und ihre Höschen sehen. Aber ich möchte nicht, daß Lectra stirbt.«
»Hat denn Electra nicht auch Höschen?«
»Ja, ich glaube schon«, sagte er erstaunt. »Ich habe niemals darüber nachgedacht, denn ich liebe sie nicht, ich liebe Nada.«
»So heirate aus Liebe und laß die andere einfach abkratzen.«
Es war einfacher, die Gegenposition zu beziehen, wenn die Dämonendame die Dinge auf den Punkt brachte. »Aber Nada wäre unglücklich und Electra würde sterben. Ich möchte, daß keines von beiden passiert.«
»Dann wirf Nada hinaus und heirate Electra und nehme mit ihr zusammen einen Liebestrank.«
»Aber ich möchte Lectra nicht lieben«, protestierte er.
»Und Nada möchte dich nicht lieben.«
»Nun, sie möchte schon, aber nicht auf diese Weise. Wir glauben, es ist besser, wenn es natürlich geschieht. Lectra liebt mich, weil sie verzaubert worden ist. Ich würde es eher vorziehen, wenn sie einen Trank nimmt, um das aufzuheben. Aber das ist nicht der Punkt, um den es geht. Sie muß mich heiraten, ob sie mich liebt oder nicht, oder sie stirbt.«
Metria nickte. »Möchtest du einen objektiven Rat von jemandem, dem ihr beide gleichgültig seid?«
Er blickte sie an. »Das kommt darauf an, welche Art von Rates ist.«
»Heirate Electra.«
»Nein, diesen Rat möchte ich nicht.«
»Dann muß du ohne ihn weiterleben. Ich würde ihn natürlich nicht vorbringen, wenn ich glauben würde, daß du ihn annimmst. Ich ziehe es vielmehr vor zu sehen, wie du euch drei zum Narren hältst.«
Dolph hatte das unangenehme Gefühl, daß er ihr diesen Gefallen tun würde. Er wußte, daß es jeden anderen glücklich machen würde, wenn er Electra heiratete, einschließlich Nada und Electra. Aber sie war wie ein blaß glitzernder Seestern gegen Nada, die wie eine flammend leuchtende Sonnenblume war. Man konnte toll mit Electra Fangen spielen, oder Kissenschlachten veranstalteten, oder sich mit ihr vor lauter Süßigkeiten den Magen verderben. Aber Nada, o Nada, was für ein Traum! Bevor er Nada kannte, hatte er sich nie etwas aus Küssen oder diesem Herumknutschen gemacht. Nun konnte er mit ihr gar nicht genug davon bekommen. Nur, sie zog es vor, mit Ivy loszuziehen. Glücklicherweise war Ivy aus irgendeinem Grunde nicht wohl dabei, wenn sie Nada so dicht bei ihrem Ehegatten Grey wußte. Deshalb war Nada meistens mit Electra zusammen. Wann immer etwas Interessantes geschah, wie etwa das Geräusch der Schritte des unsichtbaren Riesen, machten sich die beiden Verlobten auf. Nada versuchte dabei zu verhindern, daß Dolph mitkam, während Electra ihn dazu
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