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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Ein Aristokrat.«
    »Ein was?«
    »Ein Patrizier, Edelmann, Oberverweser.«
    »Oh, du meinst so ein verwester Oger!«
    »Egal. Warum hast du gefragt?«
    Dolph öffnete seinen Geistermund, mußte aber feststellen, daß er vergessen hatte, worüber sie vorher gesprochen hatten. »Genug davon. Ich muß den Zentauren Che finden.«
    »Aber ich habe dir doch erzählt, daß er nicht hier ist.«
    Nun fiel es ihm wieder ein: Damit hatte ja alles begonnen. »Du bist vom Volk der Dämonen. Ich kann dir nicht trauen. Deshalb werde ich mit der Suche fortfahren.«
    »Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich dich bei deiner unnützen Suche begleite?«
    »Ja! Verschwinde!«
    »Großartig! Ich werde gleich bei dir bleiben.«
    Huch. Er hatte den Fehler begangen einzugestehen, daß ihm ihre Gegenwart etwas ausmachte. »Ich werde dich ignorieren.«
    »Nimm einmal an, ich würde dir erzählen, wie man den Storch ruft?«
    Er stoppte mitten in der Luft. »Das würdest du tun?«
    »Natürlich nicht! Weißt du nichts von der Verschwörung der Erwachsenen?«
    »Du bist eine Dämonendame. Du hältst doch nichts von diesem Zeug.«
    »Natürlich tu ich das!« sagte sie entrüstet. »Es ist die beste bisher entwickelte Folter für Kinder.«
    »Ich bin kein Kind!«
    »Du bist es so lange, bis du das Geheimnis herausbekommen hast.«
    Damit hatte sie ihn am Wickel. »Du wirst es mir also nicht erzählen, du Stute. Verschwinde.«
    »Was bin ich?«
    »Du Schaf, Gans, Henne, Sau, Pute…« Er brach ab. »Oh, nun hast du mich dazu gebracht, so zu sprechen! Du räudige Hündin… ich komm’ einfach nicht auf das Wort.«
    »Ha! Du bist jung und unschuldig. Du kennst das Wort eben nicht!«
    Damit hatte sie ihn wieder erwischt. »Und du wirst es mir nicht sagen. Deshalb verschwinde lieber und laß mich meine Suche fortführen.«
    Aber sie verweilte, und ihre Gestalt formte sich deutlicher. »Ich werde dir das Geheimnis vom Storch nicht erzählen, aber vielleicht zeige ich dir, wie es geht.«
    Damit hatte sie wieder sein Interesse gewonnen. Er traute ihr aber immer noch nicht. »Was ist der Haken dabei?«
    »Du mußt die Gestalt eines Mannes annehmen.«
    »O nein, nicht bevor ich nicht mit dem Durchsuchen der Elemente fertig bin.«
    Metria runzelte neckisch die Stirn. »Du bist unbedacht, Dolph. Ich bin diejenige, die eigentlich Charakter haben sollte. Warum gibst du nicht deine hoffnungslose Suche auf und läßt dir von mir zeigen, wie man den Storch ruft?«
    »Weil ich dir nicht traue! Du wirst mich nicht nur davon abhalten, Che zu finden, sondern du wirst auch verschwinden, ohne mir etwas gezeigt zu haben und mich dadurch doppelt so frustriert wie vorher zurücklassen.«
    Sie nickte. »Du wirst allmählich schlauer. Aber du weißt, es gibt etwas viel Wichtigeres, was du jetzt tun solltest.«
    Närrischerweise schenkte er ihr wieder seine Aufmerksamkeit. »Was könnte wichtiger sein, als Che zu finden?«
    »Das Loch zu verstopfen.«
    Daraus konnte er nicht klug werden. »Beziehst du dich wieder auf den Storch?«
    Sie lachte so schallend, daß sie sich dabei in Rauchwölkchen au f löste, und sie brauchte eine ganze Weile, um ihre formvollendete Form wieder anzunehmen. »Ich hätte mich darauf beziehen kö n nen, habe es aber nicht. Was für ein entendement !«
    »Ein was?«
    »Mach dir nichts draus, es steht sowieso nicht im Wörterbuch. Dieser Geist muß noch gerufen werden. Nein, ich meine das Loch in Xanth, durch das die fremde Elfe und ihre fremde Katze gekommen sind.«
    » Welche fremde Elfe ?«
    »Diejenige, die jetzt bei Che ist und ihm hilft, den Kobolden zu entfliehen. Was glaubst du, wie ist sie sonst dort hingekommen?«
    Dolph wußte, daß sie wieder versuchte, ihn zu verwirren, aber er wollte nicht zugeben, wie erfolgreich sie dabei war. »Warum soll das Loch gestopft werden?«
    »Weil sonst Ungeheuer aus fremden Welten eindringen können. Die Elfe ist harmlos, aber was immer ihr folgen mag, ist es nicht. Ganz Xanth könnte gefährdet werden. Das hier ist nicht einfach irgendein Loch zwischen zwei Welten, sondern zwischen Myriaden von Welten, und nur der Simurgh weiß, welche Verbindung die nächste sein würde.«
    »Warum hast du es dann nicht verstopft?«
    Sie zuckte die Schultern. »Es wäre ermüdend gewesen. Aber wenn du willst, werde ich dir zeigen, wo es ist.«
    »Aber wenn es Xanth bedroht, bedroht es dich doch auch! Du würdest nicht nur einfach abwarten und zuschauen. Du versuchst jetzt schon wieder, mich zu verwirren.«
    Sie nickte.

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