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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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die Befriedigung zu verschaffen, vor Neugierde zu platzen. »Ich werde mit der Suche fortfahren.«
    »Aber das Fohlen ist nicht hier!« rief sie. »Ich habe dir bereits erzählt, daß es mit den Kobolden am An-den-Keks-Fluß ist.«
    »Du hast mir auch erzählt, daß es in Xanth ein Loch gibt«, erinnerte er sie. »Ich glaube dir nicht.« Er war sich ziemlich sicher, daß sie ihm nichts über den Fluß erzählt hatte, aber er wollte kein weiteres Streitgespräch mit ihr beginnen.
    Sie seufzte, und ihre Kleidung materialisierte wieder. Für einen Moment war sie leicht durchsichtig, aber als er versuchte hindurchzusehen, um einen Blick auf ihr Höschen zu werfen, wurde sie ganz undurchsichtig und er konnte überhaupt nichts erkennen. Sie zog ihn immer noch auf!
    Nun nahm er wieder die Gestalt eines Geistes an und flog quer über die Insel. Aber hier war kein Fohlen zu sehen. Hatte die Dämonendame vielleicht hierüber die Wahrheit gesagt? Befand sich Che Zentaur in den Klauen der Kobolde? Wenn dies der Fall war, durfte er hier nicht herumtrödeln. Er mußte sofort zum Fluß eilen und das Fohlen retten.
    Aber er konnte es sich nicht leisten, der Dämonendame zu glauben, denn im selben Moment, da er das tat, würde sich herausstellen, daß sie gelogen hatte. Bestimmt verhielt es sich mit der Geschichte über das Loch in Xanth genauso. Er mußte also seine Suche im Reich der Elemente vollenden.
    Als sie die Region des Wassers hinter sich ließen, näherten sie sich der Leere. Das freundliche Wasser hörte abrupt auf, und plötzlich war unter ihnen überhaupt nichts mehr.
    Metria schreckte vor dieser Grenze zurück. »Schau mal, Dolph, du bist ein Geist, und ich bin eine Dämonin, aber dies ist keine normale Gegend. Nicht einmal wir können sie sicher betreten. Dies ist der Ereignishorizont.«
    »Der was?«
    »Der Schluß, der Punkt, den man nicht erreicht.«
    »Du meinst, alle Ereignisse liegen am Horizont?«
    »Egal. Genau das meine ich«, bestätigte sie gereizt.
    »Aber was ist, wenn Che Zentaur hier ist?«
    »Dann wird er niemals wieder herauskommen. Das verstehst du doch. Es wäre nicht gut, wenn wir hineingingen und auch in die Falle tappten. Warum tust du nicht das Naheliegendste und glaubst mir, dann kommen wir auch nicht in Schwierigkeiten. Das Loch in Xanth muß immer noch gestopft werden.«
    Dolph betrachtete die Leere. Er wußte, daß er ihr nicht glauben durfte. Aber was sie sagte, hatte Hand und Fuß. Er konnte Che nicht mehr helfen, wenn er selbst verloren ging. Aber wenn Che doch dort drinnen war…
    »Du Narr!« rief sie. »Du denkst immer noch darüber nach, diese Grenze zu überschreiten!«
    »Nun…«
    Sie wurde sanft. »Wenn du einwilligst, mit mir den anderen Weg zu gehen, so könnte ich vielleicht vergessen, meine Höschen zu verbergen.«
    Er war sich sicher, daß sie log. Möglicherweise trug sie sowieso niemals Höschen. Aber ungeachtet dessen war das Angebot schon eine dämonische Versuchung. »Einverstanden. Zeige mir dein Loch.«
    Sie zögerte einen Moment, und er erkannte, daß sie das, was er gesagt hatte, irgendwie komisch fand. Dann erhob sie sich vom Boden. »Es liegt im Süden.«
    Sie eilten zurück zu den vier Regionen, bis sie sich südlich der Region der Luft befanden und westlich vom Reich der Fliegen. Die Dämonendame schoß hinunter in den Dschungel. Dort schien zwischen den Bäumen ein sonderbarer Platz zu sein. »Schau, es ist bereits ein Ungeheuer hindurchgekommen«, sagte sie, wobei sie auf die Stelle zeigte.
    Tatsächlich, da war irgend etwas. Es sah so ähnlich wie ein Oger und weniger wie ein Mensch aus. Es schien aus Stücken von verschiedenen Leuten zusammengesetzt zu sein. Grobe Nähte hielten die Einzelteile an den Gelenken zusammen, und einige Pflöcke stützten den Schädel. Es marschierte ständig in einem unregelmäßigen Kreis herum.
    Dolph landete vor diesem Ding und nahm seine natürliche Form an. »Was bist du?« fragte er. »Woher kommst du?«
    Die Scharniere des Kiefers schwangen auf. »Ich bin das Monster«, krächzte er. »Ich suche nach meinem Meister, Doktor Frankenstein.«
    »Nun ja, der ist nicht hier«, entgegnete Dolph. »Er muß auf der anderen Seite des Lochs sein. Warum gehst du nicht zurück und suchst nach ihm?«
    Ohne ein weiteres Wort drehte sich das Ding um und marschierte in das Loch. Es war ein schimmernder, zerfranster Kreis direkt über dem Boden, in dem die Finsternis waberte. Von oben hatte es wie eine Linie ausgesehen. Aber am Boden sah es

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