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Mond-Elfe

Titel: Mond-Elfe Kostenlos Bücher Online Lesen
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waren sie wirklich! Sie vergnügten sich damit, Wesen zu fangen und sie zu quälen, bevor sie sie kochten. Sie lebten bei einer Haßquelle, die vielleicht verantwortlich für ihre extreme Bösartigkeit war. Wenn sich Che in ihren schmutzigen Grapschern befand…
    Gut, daß der Oger dort hinging. Ein Oger wußte, wie man Kobolde anfassen mußte. Man erzählte sich, daß von Kobolden, die einen Oger angegriffen hatten, einige später in einer Umlaufbahn um den Mond wiedergefunden wurden – und das waren noch die glücklicheren. Dennoch konnte es passieren, wenn sie Che bei sich hatten, daß das Fohlen mit ihnen zusammen Prügel bezog. Oger waren völlig gerechtfertigterweise stolz auf ihre Blödigkeit.
    Sie bogen nach Westen ab. Bald erblickten sie eine Schneise von umgeknickten Bäumen, denn der Oger reiste auf die einzige Art, die er kannte – immer geradeaus, wobei er jedes Hindernis, das ihm in die Quere kam, niederwalzte. Der durchschnittliche Baum liebte den durchschnittlichen Oger nicht besonders. Aber er hatte kaum eine Wahl, was den Zusammenstoß betraf, wenn der Oger seines Weges kam. Einige Bäume, wie die Greifer, wehrten sich jedoch. Man erzählte sich, daß eine Schlacht zwischen einem Oger und einem Greifer der Beobachtung wert war – allerdings nur aus einiger Entfernung.
    Sie flogen am Oger vorbei zum Lager der Kobolde. Diese erspähten sie und schüttelten drohend ihre kleinen Fäuste. Aber es gab dort keine Anzeichen von Che. Das war beruhigend…
    »Vorausgesetzt, daß sie ihn nicht schon gekocht haben«, bemerkte Grundy.
    Chex wäre beinahe vom Himmel gefallen. Was für ein Talent der Golem für unpassende Bemerkungen hatte!
    »Aber sie haben keinen Topf auf dem Feuer«, führte Grundy weiter aus. »Und in der kurzen Zeit können sie es auch noch gar nicht geschafft haben.«
    Vielleicht war das letztlich doch der richtige Gedanke! Er hatte recht, es gab keinen Rauch und kein Feuer. Also war Che entweder noch nicht gekocht worden oder gar nicht dort. Sie war sich nicht sicher, worauf sie hoffen sollte.
    Sie flog zurück zum Oger. »Sie sind direkt vor uns«, rief sie. »Halte die Augen nach meinem Fohlen offen!«
    »Kannst wetten – werd’ Fohlen retten«, stimmte er zu.
    Gut, er hatte die richtige Einstellung. Sie fühlte sich jetzt besser, da es unwahrscheinlich schien, daß das Fohlen dort war.
    »Die nächste Gruppe sind Menschen, die das Zentaurendorf nördlich der Spalte kontrollieren«, sagte Grundy.
    Chex wußte, warum sich die Zentauren nicht an der Suche beteiligten: Sie akzeptierten sie nicht als eine von ihnen. In der Tat hielten sie sie für eine Mißgeburt, eine degenerierte Kreuzung. Den Flügel-Ungeheuern war sie willkommen gewesen, jedoch nicht ihrer eigenen Art. Aber sie versuchte, nicht länger darüber nachzudenken, denn das brachte nichts. Irgendwann einmal könnte es eine eigenständige Art geflügelter Zentauren geben, die keine Verbindung zu den bodengebundenen Zentauren brauchten – genauso wie die geflügelten Drachen unabhängig von den Landdrachen ausgezeichnet überleben konnten. Aber nicht, wenn Che verschwunden blieb!
    Die Menschengruppe bestand aus drei Milchkrautmädchen. Ihnen mußte eine Art Geschwindigkeitszauber mitgegeben worden sein, weil sie sonst nicht so schnell so weit hätten kommen können. Sie überquerten gerade die unsichtbare Brücke, so daß sie in der Luft zu schweben schienen. Sie kicherten, während sie sich gegenseitig damit neckten, was die Ungeheuer unten im Tal wohl unter wessen Rock sehen mochten. Aber es gab kein Ungeheuer unter ihnen, denn der Spaltendrache hatte sich an der Suche beteiligt. Milchkrautmädchen neigten sowieso stets dazu, leicht töricht zu sein. Es hieß, daß sei eine der Eigenschaften, die sie für die Männer so betörend machten. Chex verstand das nicht ganz, aber sie war ja auch kein Mensch.
    Sie ließ sich zu ihnen hinunterstürzen. »Habt ihr irgend etwas gesehen?« rief sie ihnen schon aus der Luft zu.
    »Nur Bäume!« antwortete eine. »Aber wir haben noch nicht angefangen zu suchen, weil unser Einsatzgebiet das Zentaurendorf ist. Irgend jemand anderes kontrolliert den Wald südlich der Spalte.«
    »Viel Glück!« sagte Chex. Aber sie glaubte nicht, daß Che im Zentaurendorf sein würde, weil die Zentauren, obwohl sie die geflügelten Mischlinge nicht anerkannten, ein ehrenwertes Volk waren, das sich nirgends einmischte. Sie hatten sich auch niemals darum bemüht, Magie zu benutzen oder ihre Aktivitäten zu

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