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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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nicht so oft hier in dieser Gegend ...«
    »Ich habe den Mond noch nie gesehen.«
    »Noch nie?«, fragte Tom perplex.
    »Gibt es denn da, wo du lebst, keine Wolken?«
    »Schon. Aber bei uns kann man den Himmel, die Sonne und den Mond sehr oft sehen.«
    »Das möchte ich auch einmal erleben.« Kambere erhob sich. Er schaute Tom von oben an, nickte kurz und ging dann auf eine der Hütten zu.
    Andrea lag erschöpft auf einer Bastmatte nur wenige Meter von Tom entfernt. Langsam stand er auf und trat neben sie. Sie öffnete die Augen, als sie ihn bemerkte und lächelte.
    »Ich habe versucht zu schlafen, aber es geht nicht.« Sie richtete sich auf. »Hier verändert sich etwas. Irgendeine Anspannung zieht durch das Tal. So, als ob bald ein Gewitter niedergeht.«
    Tom setzte sich zu ihr, strich ihr über den Kopf.
    »Ich spüre das auch«, sagte er. »Aber ich glaube nicht, dass es ein Gewitter ist. Hier braut sich etwas anderes zusammen. Unruhe, ein Konflikt. Liegt es an dem Fest, das sie morgen feiern? Bringen wir die Unruhe mit? Oder sind es die Geister, die dieses Tal in ihrer Macht haben? Ich habe das sehr unangenehme Gefühl, dass bald etwas geschieht ...«
    »Im Moment können wir aber nichts tun. Wir müssen wohl darauf vertrauen, dass sich alles zum Guten wendet.« Andrea sah Tom von der Seite an. Er erwiderte ihren Blick.
    Peter trat auf die beiden zu und setzte sich neben sie.
    »Mir ist das hier alles nicht geheuer«, sagte er leise. »Hier liegt irgendetwas in der Luft, und es kommt näher. Ich spüre das genau.«
    »An was denkst du?«
    »Die Geister. Sie sind unruhig. Sie stellen sich auf eine Kraftprobe ein. Und ich befürchte, wir sind ein Teil dieser Probe.« Peter hatte eine steile Falte zwischen den Augen. »Wir müssen hier verschwinden, so schnell es geht.«
    »Glaubst du nicht mehr daran, dass Hilfe von außen kommen müsste?«, wollte Andrea wissen.
    »Woher soll denn irgendjemand wissen, dass wir hier sind?«, fragte Peter zurück.
    »Du hast doch selbst gesagt, dass einer der Träger ins Tal gelaufen sein könnte! Außerdem hat Hans es doch vielleicht auch geschafft, der Lawine zu entkommen ...«
    »Von Hans solltest keine Hilfe erwarten.«
    »Wieso nicht?«
    »Weil mit ihm irgendetwas nicht stimmt. Er hat sich so eigenartig benommen, und ich glaube, dass es kein Zufall ist, dass er in der Gruppe mitgelaufen ist.«
    »Wie kommst du darauf?« Andrea war sichtlich irritiert.
    »Er hat sich einen Tag nach dir und Birgit angemeldet. Und er hat angerufen, um sich explizit zu erkundigen, ob du in der gleichen Gruppe bist wie er.«
    Andreas Augen weiteten sich. »Glaubst du etwa, er hat etwas mit der Entführung zu tun?«
    »Erinnerst du dich an seine Reaktion, als du diesen Talisman in dem Flugzeugwrack gefunden hast?« Peter musterte Tom. Der nickte, während er den halben Holzgorilla aus der Tasche zog. »Er kannte diese Figur. Und die ist nicht so häufig, wie er behauptet hat.«
    Mbusa trat zu ihnen und sein Blick fiel auf die halbe Holzfigur in Toms Hand. Er stockte. »Woher hast du die?«, fragte er und kam näher heran.
    Tom wandte sich zu ihm um. »Die habe ich oben auf dem Berg gefunden.«
    Mbusa griff sich an die Brust, nahm den Lederbeutel ab und fischte etwas daraus hervor. Er reichte Tom den Gegenstand. Es war die andere Hälfte des Holzgorillas von Stefan. Tom hielt die beiden Teilstücke aneinander. Sie passten perfekt zusammen.

55
    Im Tal, am Abend des Tages vor der Feier
    Als Georg die Augen öffnete, wusste er nicht, wo er war. Einen Moment lang glaubte er, noch immer zu träumen, wartete darauf, aufzuwachen, aber nichts veränderte sich. Er lag im seichten Wasser eines Sees, an einem lang gezogenen Strand. Seine letzte Erinnerung war, dass er in das warme Wasser des kleinen unterirdischen Flusses gefallen war, wo plötzlich ein helles Licht auf ihn zugekommen war. Was danach geschehen war, versank in Dunkelheit.
    Er hob den Kopf an und zuckte sofort unter stechenden Schmerzen zurück. Seine Hand, die er tastend an die Stirn führte, färbte sich rot. Georg erinnerte sich an Stöße, die er unter Wasser abbekommen hatte. Er blickte sich suchend um. Wie war er in diesen See gelangt? Das Rauschen brachte ihn auf eine Idee: Ein Wasserfall sprudelte etwa zehn Meter über ihm aus der Felswand in den See. Dort musste er aus dem Berg hinausgespült worden und hinabgestürzt sein.
    Der Forscher schaute an sich herunter. Seine Kleidung war schmutzig, an mehreren Stellen eingerissen und völlig

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