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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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also Hans Meyer und seinen Bruder Georg Meyer. Dann den Generalbundesanwalt. Und der letzte ist Stefan Luhrmann.«
    »Dann sorgen Sie dafür, dass die beiden, dieser Bruder und der Luhrmann, so schnell wie möglich hier auf der Matte stehen.« Er stürzte seinen Kaffee herunter, der mittlerweile nur noch lauwarm war.
    »Das ist leider nicht möglich«, sagte seine Mitarbeiterin bestimmt.
    »Warum nicht?« Wiese stellte seine Tasse mit Schwung auf den Tisch.
    »Georg Meyer ist Wissenschaftler, Biologe. Im Moment ist er in Uganda und erforscht das Leben der Berggorillas an der Grenze zu Ruanda.«
    »Scheiße. Und der andere?«
    »Der war ebenfalls Biologe. Und auch er war in Uganda. In derselben Forschungsstation«, sagte die Kollegin und machte eine bedeutungsvolle Pause. »Allerdings ist er verschollen und wurde vor drei Jahren für tot erklärt, weil man keine Nachricht mehr von ihm bekommen hat.«
    »So ein Dreck«, schimpfte Wiese.
    »Die vier sind damals zusammen nach Afrika gegangen. Die beiden Meyers, der Luhrmann und unser Freiherr.« Paffrath legte die Fotografie vor ihm auf den Tisch. »Mehr habe ich bislang nicht herausbekommen können«, fügte sie noch hinzu.
    »Gute Arbeit, danke!« Wiese wusste, was er an seiner Referentin hatte. Wie hatte er sie auch nur eine Sekunde verdächtigen können? Die anderen wandten sich wieder ihrer Arbeit zu. Wiese erzählte seiner Kollegin knapp von dem Journalisten, als ihm etwas einfiel.
    »Wohin ist denn von Schellenburg gefahren?«, wollte er leise von ihr wissen.
    »Der ist auf der Autobahn nach Hamburg.« Paffrath lächelte, wohl, weil sie wusste, dass sie damit den Trumpf ausgespielt hatte.
    »Nach Hamburg?« Wiese sprang auf . »Der wird doch nicht etwa auf eigene Faust mit Kayibanda sprechen wollen?«
    Huber sah ihn erstaunt an.
    »Sieht ganz danach aus ...«
    »Dann müssen wir jetzt schleunigst handeln.«
    »Könnte er der Informant sein?«, fragte sie gedämpft.
    »Nein, welches Interesse sollte er daran haben?« Wiese überlegte. Dann schaute er erstaunt auf. »Kiguli war heute gar nicht da. Wollte er nicht eine Rückmeldung seiner Regierung mitbringen, ob wir auf ihrem Territorium agieren dürfen?« Er blickte nervös in die Runde.
    Anja Paffrath zuckte mit den Schultern.
    Wiese richtete sich an die Kollegen im Raum: »Wo ist der ugandische Botschafter?«
    »Herr Kiguli lässt sich entschuldigen, da er persönlich mit dem Inhaftierten in Hamburg sprechen wollte«, sagte Huber.
    Wiese sog hörbar die Luft ein, warf einen Bestätigung suchenden Blick zu seiner Kollegin hinüber und sagte: »Ich bin sicher: Kiguli ist der Informant, der mit dem Redakteur gesprochen hat«, meinte Wiese. »Welches Interesse kann er daran haben, diese Geiselnahme öffentlich zu machen?«
    Schweigen breitete sich im Raum aus.
    Dann führte Wiese seinen Gedanken weiter: »Er will uns unter Druck setzen und wird weitere Informationen an die Presse herausgeben, wenn wir nicht auf die Forderungen der Geiselnehmer eingehen. Er muss mit denen unter einer Decke stecken.«
    Klaus Huber erhob sich umständlich aus seinem Sessel. »Ich muss doch sehr bitten. Herr Kiguli ist der offizielle Vertreter der Republik Uganda. Ich kann nicht zulassen, dass Sie diese Worte so im Raum stehen lassen.«
    »Wir sollten sofort die Möglichkeit eines Zugriffs von kongo-lesischer Seite prüfen.« Wiese ignorierte Huber so gut es ging, als er den Kollegen der Bundespolizei ansprach: »Wie sieht es von der Seite aus?«
    »Kinshasa hat grünes Licht gegeben«, sagte der Angesprochene.
    »Dann soll die GSG 9 sofort losfliegen.« Ohne weitere Reaktionen abzuwarten verließ Wiese den Raum.
    Huber kam ihm wutschnaubend nach. »Was fällt Ihnen ein, mich so zu übergehen?«
    Wiese wirbelte herum. »Was schlagen Sie denn vor?«
    »Wir sollten Herrn Kayibanda in die Mangel nehmen«, zischte Huber.
    »Vergessen Sie es. Aus dem ist nichts rauszukriegen. Der Mann hat vielleicht die Fäden in der Hand, aber wie mir Ihr Minister schon am Telefon sagte: Der deutsche Staat lässt sich nicht erpressen.«
    Wiese ließ den verdutzten Mann auf dem Flur stehen, eilte in sein Arbeitszimmer und knallte die schwere Tür hinter sich zu.
    Anja Paffrath folgte ihm kurz darauf und setzte sich auf die andere Seite des Schreibtisches auf einen Stuhl. Die beiden sahen sich an; schließlich einigten sie sich mit einem kurzen Nicken darauf, weiterzumachen. Diese belastende Arbeit hinterließ bei allen deutliche Spuren.
    »Was hat diese

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