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Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Mondberge - Ein Afrika-Thriller

Titel: Mondberge - Ein Afrika-Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephan Martin Meyer , Andreas Klotz
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eine Augenbraue. Dann wandte er sich seinem Stellvertreter zu, der sofort die niederen Chargen anbellte. Wie in einem Ameisenhaufen liefen die Soldaten durcheinander.
    »Sie wird doch wohl nicht den Fehler gemacht haben, zu fliehen?«, sagte Paul nun wieder zu Tom. »Allein wird sie hier niemals rauskommen. Erst recht nicht mitten in der Nacht.«
    »Ich glaube nicht, dass sie geflohen ist. Nicht allein.« Tom blickte den Anführer prüfend an. Der gab ein paar Befehle an fünf Soldaten weiter, die sofort ausschwärmten. Zwei andere durchsuchten die Zelte. Einer der Soldaten kam mit einem Tuch wieder, das er gefunden hatte. Kai trat neben Tom, griff nach dem Tuch und starrte Paul an.
    »Was habt ihr mit ihr gemacht?«, murmelte er.
    Paul verzog das Gesicht zu einem süffisanten Grinsen.
    »Meine Soldaten tun nur das, was alle Männer tun.«
    Kai sprang auf den General zu und prügelte mit den Fäusten auf ihn ein.
    »Ich bringe dich um, wenn ihr irgendetwas passiert ist«, schrie er.
    Tom versuchte, Kai von Paul wegzuzerren. Paul blaffte einen Befehl. Ein paar Soldaten lösten sich aus der Gruppe, rannten auf ihren Chef zu. In diesem Moment griff Andrea in das Geschehen ein und hielt einen der Soldaten zurück. Er schlug sie sofort zu Boden. Michael und Martin kamen ihr zur Hilfe, und auch die anderen Entführten mischten sich ein. Paul schrie seine Soldaten an, und einige weitere stürzten nach vorne.
    In diesem Moment explodierte ein Schuss, der als Echo von den Bergwänden vielfach zurückgeworfen wurde. In der Dunkelheit, die nur vom immer wieder hinter den Wolken verschwindenden Mond minimal erleuchtet war, wurde Tom in diesem Moment klar: Sie hatten keine Chance. Die Rebellen waren bewaffnet und würden jeden Aufstand gnadenlos abstrafen. Er zog sich aus dem Tumult zurück und fand Andrea.
    »Wir müssen das Gerangel beenden. Die bringen uns sonst alle um!«, rief er.
    »Ich weiß«, antwortete Andrea angespannt. Dann streckte sie den Rücken durch. »Niemand beobachtet uns. Die sind beschäftigt. Lass uns abhauen!« Sie packte Tom am Arm und zog ihn schnell hinter sich her auf den dichten Senezienwald zu. Er stemmte sich für einen Sekundenbruchteil gegen ihren Entschluss, doch dann folgte er ihr. Weitere Schüsse hallten durch die Nacht. Erschrocken drehte sich Tom um, doch die Schüsse hatten nicht ihnen gegolten. Andrea lief ein Stück weit vor ihm. Er war viel zu langsam. Der Schwindel nahm zu. Er musste runter von diesem Berg.
    Sie stolperten über Steine, rutschten aus und fluchten. Das Gelände war abschüssig, Geröll und Steine erschwerten den Weg. Schließlich hörte Tom hinter sich die Rufe der Soldaten. Schüsse kamen immer näher. Hinter einem Felsvorsprung war ein dunkler Fleck. Er stoppte und zog Andrea auf die Stelle zu. Eine Nische, halb verdeckt von umgestürzten Stämmen. Auf einen Versuch kam es an. Er schlüpfte unter den Felsen, Andrea folgte ihm. Sie drängten sich aneinander und hielten den Atem an. Die Soldaten kamen näher, sie schrien, immer wieder schossen sie. Doch sie entdeckten die beiden nicht.
    In Toms Kopf wüteten Schmerzen. Die Übelkeit war schlimmer als zuvor. Die gesamte Welt schien sich zu drehen. Und auch Andrea war von der überstürzten Flucht durch die dünne Höhenluft völlig erschlagen. Beide dämmerten – allein wach gehalten von der Angst, entdeckt zu werden – in der Dunkelheit vor sich hin. Stundenlang.
    »Wie fühlst du dich?«, fragte Andrea irgendwann, als es um sie ruhig geworden schien.
    »Ein bisschen besser«, flüsterte Tom
    »Wir sind ja auch bestimmt dreihundert Meter abgestiegen. Das ist genau das Richtige bei einer Höhenkrankheit.«
    »Ich weiß nicht, ob das wirklich die Höhenkrankheit ist. Ich habe vermutlich nur etwas Falsches gegessen.«
    Andrea begutachtete ihn skeptisch von der Seite.
    »Ich habe solche Touren doch schon oft gemacht«, sagte Tom matt. »Noch nie hatte ich solche Probleme.«
    »Nzanzu hat mir von diesen Berggeistern erzählt«, flüsterte Andrea. »Vielleicht haben die ja etwas damit zu tun ... In dieser Landschaft kann ich mir alles vorstellen.«
    »Völliger Blödsinn«, murmelte Tom.
    »Ich mag den Gedanken, dass die Natur um uns herum von den Ahnen bevölkert ist, wenn ich auch selber nichts davon merke.«
    Wieder waren Stimmen von Soldaten zu hören. Sie hatten es also doch noch nicht aufgegeben. Schritte kamen näher. Ein Soldat trat so nah heran, dass Tom seine Hosenbeine vor sich im Mondlicht sehen konnte. Beide

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