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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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Revenant noch der Vampir in ihm die Gefühle zu ihr vernichten konnten. Seine Liebe war stark und grenzenlos. Ein unsichtbares Band, das niemand zu durchtrennen vermochte.
    Jemand rannte durch den Flur. Aidan blickte auf. Kevin stand atemlos im Türrahmen.
    „Oh, Scheiße, Mann, was ist mit Amber?“, fragte er mit heiserer Stimme und kniete sich neben ihn. Ohne seine Antwort abzuwarten, sprudelte es aus ihm heraus. „Olivia hatte ein komisches Gefühl, nachdem sie Amber Hermits Notizbuch ausgehändigt hatte und meinte, ich sollte lieber nach ihr sehen. Bin wie ein Verrückter mit dem Rad hierher gedüst. Livi macht sich große Vorwürfe, weil sie Amber allein gelassen hat. Du kannst ihr doch helfen, oder?“
    Zum ersten Mal erkannte Aidan in Kevins Augen einen feuchten Schimmer, der verriet, wie sehr er seine Schwester liebte. „Ich fürchte, nein. Ihr Geist ist im Totenreich.“ Jedes Wort fiel ihm noch schwerer, als er Kevins verzweifelten Blick auffing.
    „Sag, dass das nicht wahr ist. Du musst ihr helfen. Du bist ein Vampir und kannst alles. Verdammt!“ Kevin boxte mit der Faust gegen seinen Arm.
    „Ich wünschte, ich könnte alles.“ Seine Kehle schnürte sich zu.
    „Heißt das, es ist zu spät? Sie stirbt?“
    Kevins Stimme überschlug sich, er sah weg. Aidan roch das Salz in seinen Tränen. Seine Unterlippe zitterte und seine Wangen waren hochrot. Was sollte er dem Jungen sagen? Gleich würde das Leben aus ihr weichen und mit ihm das seine. Nur seine sterbliche Hülle würde weiterleben.
    „Tu was, Aidan! Bitte“, flehte Kevin. „Lass sie nicht sterben.“
    Aidan inhalierte ein letztes Mal den süßen Duft ihres Blutes an ihrer Halsbeuge. „Vielleicht könnte ich ihr helfen, aber …“
    Sie hatte ihm durch ihr Blut Hoffnung geschenkt. Könnte er ihr durch sein Blut das Leben zurückgeben? Durfte er sie zu einer Vampirin verwandeln, aus reinem Egoismus? Amber wollte sich nie Revenants Joch unterwerfen und ein Geschöpf der Finsternis werden. Doch gab er ihr nicht von seinem Blut, würde er sie für immer verlieren.
    „Was aber? Es gibt kein Aber!“, rief Kevin aufgebracht und schniefte.
    „Wenn ich sie von meinem Blut trinken lasse
    „Dann tu es doch!“ Kevin trommelte mit der Faust auf den Boden.
    „Du weißt nicht, was du da sagst! Sie wird zu einer Vampirin. Verstehst du? Amber hätte nie gewollt, ein Geschöpf der Finsternis zu werden!“, donnerte Aidan, obwohl er sich längst entschieden hatte, diesen Weg zu wählen. Er liebte sie so sehr, dass er die Vorstellung von ihrem Tod nicht ertragen konnte. Das Herz würde er sich aus dem Leib reißen, nur um nicht weiter ohne sie existieren zu müssen.
    „Du willst sie doch auch nicht verlieren. Du liebst sie doch. Auch du bist ein Vampir und folgst Revenant nicht.“
    Wenn der Junge ahnen würde, wie nah er dran war, dem Vampirlord zu folgen!
    „Amber und du könnt unsere Welt vor dem Untergang schützen. Gemeinsam seid ihr stark. Ich habe noch nie jemanden um etwas angefleht, außer jetzt. “
    Kevins Worte hallten in ihm nach. Plötzlich hörte er Hermits leise Stimme dicht an seinem Ohr. „Rette sie durch dein Blut, so wie ich dich gerettet habe. Vertrau mir.“
    Entsprang das nur einer Vision oder hatte der Geist des alten Druiden wirklich mit ihm gesprochen? Aidan erinnerte sich, wie Hermit ihm das Leben gerettet hatte, als sich das Hexengift durch seinen Körper fraß. Ohne ihn hätte er es nie geschafft. Aber Hermit war dadurch nicht verwandelt worden. Was bedeuteten die Worte des Druiden von Vertrauen?
    Ambers Herz setzte aus.
    „Oh, mein Gott, sie ist tot und du hast Schuld!“, schrie Kevin voller Verzweiflung, als Ambers Kopf zur Seite kippte und ihr Blick starr wurde. Eine Träne rollte seine Wange hinab.
    „Verzeih mir“, flüsterte Aidan und schob den Ärmel seines Sweatshirts hoch. Er konnte sie nicht sterben lassen. Kevin brauchte sie, alle brauchten sie, ihn eingeschlossen. Vielleicht würde sie ihm die Rettung nie verzeihen. Sei’s drum.
    Seine Fangzähne fuhren aus und versenkten sich in seinem Unterarm. Sofort quoll das dunkle Blut aus der Wunde. Er ließ sie los, öffnete mit den Fingern ihre Lippen und ließ das Blut hineintropfen. Jetzt konnten sie nur noch hoffen, dass es nicht zu spät war.
    Die Spannung war unerträglich. Kevin verfolgte jeden Tropfen, der in ihrem Mund verschwand. Nach einer Weile klopfte ihr Herz kraftvoller und regelmäßig.
    „Sie atmet wieder!“
    Kevin wirkte befreit, als er die Hand

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