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Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit

Titel: Monde der Finsternis 03 - Mond der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elke Meyer
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seiner Schwester nahm und sie an seine feuchte Wange drückte. Nur in Aidan stritten die Gefühle. Er bereute nicht, sie gerettet zu haben, aber ihre bevorstehende Wandlung.
    Es ist von Vorteil, wenn sie eine von uns wird. Der Vampir in ihm begrüßte eine Verwandlung. Stell dir vor, ihr könnt bis in alle Ewigkeit zusammen sein. Ist das nicht dein Traum? Natürlich wäre es das, aber nicht zu diesem Preis.
    Schweigend stand er auf und lief ins Bad, um ein Tuch zu holen, das er auf seine Wunde pressen wollte. Amber war noch immer ohne Bewusstsein, aber ihr Herz pumpte wieder Blut durch den Körper. Er musste jetzt gehen, denn er konnte den Anblick der Wandlung nicht ertragen. Es begann mit einem Zittern, dann folgten Krämpfe und das Herz blieb stehen. Schließlich würde sie sich vor Schmerzen winden und als Vampirin die Augen aufschlagen. Eine Zeit lang würde Amber ihr neues Dasein nicht bewusst werden, denn der Prozess verlief langsam, bis die Finsternis vollständig von ihr Besitz ergriff. Aidan sah eine Weile schweigend auf sie hinab und fühlte sich schuldig an ihrem Schicksal. Sie lag noch immer ruhig da und ihr Herz klopfte regelmäßig. Wie schnell eine Wandlung fortschritt, war bei jedem Sterblichen unterschiedlich.
    „Leb wohl“, sagte er leise zu Kevin. „Sie wird mir nie verzeihen, aus ihr eine Vampirin gemacht zu haben. Gib gut auf sie Acht.“
    Kevin nickte. „Danke.“
    Es fiel Aidan schwer, zu gehen. Er hätte sich ihr gern erklärt, alles nur aus reiner Verzweiflung getan zu haben. Aber würde sie ihn verstehen? Nein, ihr abweisender Blick hatte sich in sein Gedächtnis gebrannt und eine tiefe Wunde hinterlassen.
    Eine Sekunde später atmete er die würzige Waldluft ein und fühlte sich leerer als je zuvor. Er mochte sich ihre Reaktion nicht vorstellen, wenn Kevin davon berichtete, dass sie von seinem Blut getrunken hatte. Wie würde Amber damit klarkommen?
    „Vertrau mir und sorg dich nicht“, hörte er Hermit flüstern.
    „Mich nicht sorgen? Ich habe sie durch mein Blut in einen Vampir verwandelt! Das wird sie mir nie verzeihen, Hermit! Niemals!“, schrie er durch die Dunkelheit.
    Hermits Geist redete weiter auf ihn ein, aber Aidan wollte es nicht hören. Die Worte vermochten ihn nicht zu trösten.
    „Mach mich nie zu einem Vampir. Das könnte ich dir nie verzeihen“, hämmerten Ambers Worte in seinem Kopf.

22
    D ie Benommenheit ließ sich nicht abschütteln. In Ambers Kopf drehte sich alles und sie schmeckte Blut auf der Zunge.
    Wahrscheinlich hatte sie sich gebissen und doch spürte sie keine Verletzung. Wenn sie sich nur erinnern könnte, wie sie aus dem Totenreich zurückgekehrt war. Aber ihr Hirn war leer. Stöhnend zog sie die Knie an und starrte vor sich hin. Sie war froh, dass Kevin neben ihr schwieg. Noch immer glaubte sie, die Seelen um sich herum zu spüren, die sie bedrängten, was ihr erneut einen Schauder über den Rücken jagte. Fast wäre sie ihnen nicht entronnen.
    „Wie geht es dir?“ Kevin berührte leicht ihren Arm und sah sie mit sorgenvoller Miene an.
    „Es geht schon wieder. Kann mich nur nicht an alles erinnern. Hast du mich zurückgeholt? Wie?“
    Ihr Bruder schüttelte den Kopf. „Nein, ich nicht.“
    In Amber stieg eine Ahnung auf, die sie bestätigt haben wollte. „Aidan?“ „Ja.“
    Kevin betrachtete sie, als hätte er mit diesem Eingeständnis Aidan dem Scharfrichter ausgeliefert. Ihre Erinnerungen kehrten allmählich zurück. Sie hatte tatsächlich Aidans Nähe gespürt, aber geglaubt, dass es ihrer Einbildung entsprang. Es berührte sie mehr als alles, dass er ihr zu Hilfe geeilt war. Ihre Trennung belastete sie sehr, denn sie konnte ihre Empfindungen nicht wie auf Knopfdruck abschalten, selbst wenn ihr Verstand beteuerte, dass es das Beste für sie war.
    Sie leckte sich über die Lippen, an denen noch immer der metallisch süßliche Geschmack haftete. Es schmeckte nach Aidan.
    „Er hat mir von seinem Blut zu trinken gegeben?“
    Kevin nickte. „Glaub mir, er wollte dich nicht verwandeln. Aber ich habe ihn angefleht, es zu tun. Du wärst sonst gestorben! Verstehst du? Ich ... ich ... es tut mir so leid.“
    Seufzend fuhr er sich mit der Hand durchs dichte Haar.
    Verwandeln?
    Für einen Moment hielt sie die Luft an und Angst wallte auf. Würde sie tatsächlich zu einer Vampirin mutieren? Bevor sie Revenant nachfolgte, würde sie eher sterben. Doch dann erinnerte sie sich an Myrddins Worte. Wenn es stimmte, dass in ihren Adern Dämonenblut floss,

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