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Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie

Titel: Mondgefluester - Ladies and Legends Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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im letzten Jahr geblieben war. Sie hatte sich daran geklammert wie an eine Rettungsleine.
    „Mein Bruder war lange Zeit in schlechter Verfassung, nachdem Sie gegangen waren. Ich habe ihn noch nie vorher so gesehen, und ich gebe zu, dass ich Ihnen die Schuld daran gegeben habe. Ich denke, ich habe Sie eine Weile gehasst, obwohl ich Ihnen nie begegnet war. Ich konnte nicht ertragen, was Sie ihm angetan hatten.“
    Margie verstand die Zurückhaltung, die sie schon vorhin bei Julie gespürt hatte. „Es ist natürlich, dass Sie das Gefühl hatten, Ihren Bruder schützen zu müssen.“
    „Für Rick war es ein Kampf, den er verloren hat. Er verliert nicht gern, Margie.“
    Margie blinzelte. „Wieso glauben Sie, dass er verloren hat?“ „Er hat erkannt, dass er Sie nur zurückbekommen konnte, indem er seinen Stolz fallen ließ und Sie holte. Es war wahrscheinlich das Schwerste, was er je getan hat. Mom sagt, dass es gut für ihn war, aber ich bin da nicht so sicher.“
    „Seinen Stolz fallen lassen?“ Margie war erstaunt über diese Interpretation der Ereignisse. „Sie denken, das hat Rick getan, als er nach Seattle kam, um mich auf die Ranch zu locken?“
    „Natürlich.“
    „Julie, so war es überhaupt nicht. Die Wahrheit ist, dass er mich erpresst hat. Ich habe nichts davon gesehen, dass Rick auch nur ein bisschen von seinem Stolz aufgegeben hätte.“ „Dann kennen Sie meinen Bruder nicht sehr gut“, versetzte Julie. Sie legte Sean eine Hand auf den Arm. „Aber ich sollte nichts sagen. Das ist eine Sache zwischen Rick und Ihnen. Vielleicht hat Mom recht damit, dass er diesen Tritt gebraucht hat, aber trotzdem ist er ein Mensch und kann verletzt werden.“
    „Ich glaube nicht, dass du ihn beschützen musst“, murmelte Sean. „Etwas sagt mir, dass er auf sich selber aufpassen kann.“
    Julie stöhnte. „Du hast recht. Und außerdem habe ich jetzt meine eigenen Probleme mit ihm. Rick kann außergewöhnlich stur sein. Ich habe mich noch nicht getraut, ihm zu sagen, wie ernst Sean und ich es meinen. Wir werden heiraten, egal, ob Rick damit einverstanden ist oder nicht.“
    „Geben Sie Rick eine Chance, Sean kennenzulernen.“ Margie lächelte dem Künstler zu. „Er ist wirklich ziemlich vernünftig in den meisten Dingen, wenn er sich einmal ernsthaft damit beschäftigt.“
    „Aber Rick hasst moderne Kunst“, rief Julie aus.
    „Er ist durchaus in der Lage, sie zu schätzen, wenn er sich dazu entschließt“, widersprach Margie. „Er mag im Herzen ein Cowboy sein, aber er ist sehr gut darin, sich in anderen Welten zu bewegen, wenn er das will.“ Margie sah zu Sean. „Wann ist Ihre nächste Ausstellung?“
    Julie antwortete, bevor Sean die Gelegenheit dazu hatte. „Am Montagabend ist eine hier in der Stadt in der Galerie, die Seans Arbeiten verkauft. Glauben Sie, dass Sie Rick überreden könnten zu kommen?“
    „Ich werde mit ihm sprechen“, versprach Margie.
    „Mach dir nicht so große Hoffnungen, Julie“, sagte Sean sanft. „Selbst wenn es Margie gelingt, können wir nicht erwarten, dass er sofort seine Meinung über mich ändert.“ „Nein“, stimmte Julie zu. „Aber es wäre zumindest ein Zeichen dafür, dass er bereit ist, dir eine Chance zu geben.
    Margie, wenn Sie das schaffen, schulde ich Ihnen wirklich was.
    Margie lachte und fühlte sich zum ersten Mal in Julies Gesellschaft ganz entspannt. „Das werde ich nicht vergessen.“ Julie wandte sich an Sean. „Die Band fängt wieder an zu spielen. Lass uns tanzen.“
    Margie sah Julie und Sean nach und fragte sich, wo Rick sein mochte, als ihr plötzlich auffiel, dass Doug Hatcher hinter ihr stand. Sie lächelte ihm zu, weil sie dachte, er wolle sie zum Tanzen auffordern, aber er zerstörte diese Illusion sofort.
    „Sie haben sich hier schnell eingelebt, was?“ Doug sprach überdeutlich, als hätte er Angst zu nuscheln.
    Margie fühlte sich unbehaglich. „Hallo, Doug. Gefällt Ihnen die Party?“ Sie sah das halb leere Glas in seiner Hand und die vorsichtige Art, wie er sich langsam bewegte. Ob er schon betrunken war?
    „Sie sind hier so richtig eingezogen.“ Doug nahm einen Schluck von seinem Drink. „Sie verändern die Dinge hier.“ „Ja?“
    „Seien Sie nicht so bescheiden, Miss Lark.“ Doug starrte sie an und nickte, als würde er ein Geheimnis mit ihr teilen. „Ja, Sie haben ihn wirklich verändert."
    „Reden wir von Rick?“
    „Er ist jetzt anders. Er wird weich.“
    „Weich? Rick?“ Margie war sprachlos.
    Doug

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