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Mondkuss

Mondkuss

Titel: Mondkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Martini
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hätte – wenn man am wenigsten damit rechnete. Und die Tatsache, dass er Marleen immer noch nicht gesagt hatte, dass er neben seinem Job als Stripper auch noch als Callboy tätig war. Helena schob sich neben Rafael auf einen Barhocker und bestellte sich eine Piña Colada. „Musst du heute noch Mal auftreten?“ „Ich muss um Mitternacht wieder auf die Bühne.“ Helena spürte, dass er mit den Gedanken weit weg war. „Na, an was – oder besser gesagt, an wen denkst du gerade?“ „Ich weiß nicht, was du meinst.“ Er warf ihr einen schelmischen Seitenblick zu, nippte an seinem Champagner und musste dann lachen. „Okay, okay. Du hast mich erwischt. Ja, ich denke mal wieder an eine ganz bestimmte Person. Aber das kennst du ja, nicht wahr? Ich erinnere an deine leuchtenden Augen, mit denen du Leonard gerade eben bei seiner Strippshow verschlungen hast. Und dabei seht ihr euch doch jeden Tag, teilt Tisch und Bett. Ich befinde mich also in bester Gesellschaft, nicht wahr?“ „Stimmt.“ Helena erwiderte sein Lachen. „Ich kann mich noch ganz genau an unseren ersten Kuss erinnern. An den Zauber, der mich umgab und von da an nicht mehr losgelassen hat. Bis heute.“ „Ja … der erste Kuss“, Rafael lächelte. „Was ist intimer als ein Kuss? Oder geküsst zu werden? Der erste Kuss beinhaltet meist den Moment, in dem sich entscheidet, ob das Gegenüber den ‚Test’ besteht oder nicht. Schlägt einem beim Küssen das Herz bis zum Hals, und bleibt das Leben ein wenig stehen, wünscht man sich, dieser Moment möge nie enden. Dieser Moment kann soviel entscheiden. Es kann eine Liebesgeschichte entstehen … oder auch nicht. Ich wünsche mir diese Liebesgeschichte. Sogar sehr!“ „Wenn ich zaubern könnte, ich würde sie dir auf der Stelle herbeizaubern, diese Liebesgeschichte. Und dafür sorgen, dass sie niemals endet. Du hast alles Glück der Welt verdient.“ „Der Herr dankt.“ Rafael zwinkerte ihr zu, griff nach ihrer Hand, die auf seinem Arm lag und deutete einen Handkuss an. „Sag mal, ist Sarah eigentlich immer noch so verliebt in dich?“ Helena wies mit dem Kopf in die Richtung, in der die junge Frau saß. Sie flirtete gerade scheinbar wahnsinnig angeregt mit zwei Gästen, ließ Rafael dabei allerdings kaum aus den Augen. „Ich fürchte schon.“ „Sie ist sehr hübsch, anmutig und lebendig.“ Rafael nickte. „Wenn man bedenkt, dass Sarah eigentlich genau mein Typ ist, ist es schon verwunderlich, dass sich mein Herz ausgerechnet Marleen ausgesucht hat, die sowohl optisch und auch vom Wesen her das vollkommene Gegenteil ist.“ „Leben ist das, was passiert, während man etwas ganz anders plant.“ „Stimmt genau. Aber genau das macht das Leben ja erst interessant, wenn auch turbulenter.“ Rafael orderte neue Drinks. „Tritt Leonard heute noch mal auf?“ „Nein. Wenn er geduscht hat, ist Feierabend.“ Sie beugte sich nah zu seinem Ohr, flüsterte: „Der Abend ist also gerettet. Ich habe auch schon eine Idee, wie wir ihn verbringen werden.“ Rafael pfiff leise durch die Zähne, warf ihr ein anzügliches Grinsen zu. „Sollte ich es nachher vergessen, wünsche ich jetzt schon mal viel Vergnügen.“ „Vielen Dank!“ Helena hob ihr Glas. „Lass uns anstoßen. Auf das Leben und die Liebe.“
    ~~~
    Verträumt saugte Sarah jede Bewegung, jeden einzelnen Gesichtsausdruck Rafaels in sich auf. Seine feingliedrige Gestalt, das braune Haar, die träumerischen Augen, das edle Profil und die gerade Haltung. Unwillkürlich stellte sie sich vor, wie seine Hände ihr Gesicht liebkosten, weiter wanderten über ihren Hals, ihre Schultern hinunter zu den sanften Rundungen ihrer Brüste. In ihrer Vorstellung wussten diese Hände ganz genau, was sie zu tun hatten und allein der Gedanke daran ließ einen wohligen Schauer über ihren Rücken jagen. Sie passte den Moment ab, als Helena sich von Leonard verabschiedete und gesellte sich zu ihm.
    „Erde an Rafael! Erde an Rafael!“ Sarahs Stimme riss Rafael aus seinen Gedanken. „Hi, Sarah.“ „Hi … wie geht es dir?“ „Ich kann nicht klagen.“ „Hmmm … deine Augen strahlen wie lange nicht mehr. Wenn ich es nicht besser wüsste, gäbe es dafür nur eine Erklärung.“ „Wie meinst du das?“ Sarah rückte ein Stückchen näher. „Wenn ich nicht haargenau wüsste, das du dich mit
    Händen und Füßen dagegen wehrst, jemandem Zutritt zu deinem Herzen zu gewähren, würde ich glatt behaupten, du bist verliebt. Du strahlst so von innen und hast

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