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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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aufgeregt über Maggies Verschwinden.« Er schwieg. »Earl, ich bin seit ungefähr einem Jahr immer mal wieder mit ihr ausgegangen. Weißt du, ich hab einfach angerufen, und dann sind wir irgendwohin essen gegangen, wenn ich grade in New York war. Aber an dem Abend neulich im Four Seasons, als ich gemerkt habe, daß sie einfach weg ist, ohne mir ein Wort zu sagen, da ist was passiert.«
»Passiert ist, daß du sie links liegengelassen hast, weil du dich bei jedem auf der Party lieb Kind machen mußtest.«
»Nein, passiert ist, daß ich kapiert habe, wie mies ich mich benommen hatte, und wenn sie jetzt gesagt hätte, ich solle mich zum Teufel scheren, dann wär ich auf Händen und Knien hingerutscht, um sie irgendwie wieder umzustimmen. Aber mal abgesehen, daß ich seither begriffen habe, wie wichtig mir Maggie geworden ist, macht mir dieser Abend damals auch Hoffnung, daß es ihr vielleicht doch gutgeht.«
»Was soll das denn heißen?«
»Die Tatsache, daß sie ohne ein Wort zu sagen einfach gegangen ist, als sie sauer war. Sie hatte ja weiß Gott Grund genug dazu, seit sie in Newport angekommen ist. Vielleicht mußte sie einfach Abstand gewinnen.«
»Du scheinst vergessen zu haben, daß man ihr Auto verlassen aufgefunden hat.«
»Kann doch gut sein, daß sie mit dem Flugzeug oder Zug los ist und ihr Auto irgendwo geparkt hat und es dann jemand gestohlen hat. Vielleicht sogar Jungs, die eine kleine –«
»Komm mir bloß nicht mit Jungs, die eine Spritztour machen wollten«, erwiderte Earl. »Meine Theorie ist, daß genau solche jugendlichen Kriminellen letzte Nacht den Einbruch hier begangen haben.«
Das schrille Läuten der Klingel an der Haustür ließ beide Männer aufschrecken. Earl Bateman beantwortete die Frage, die sein Vetter noch gar nicht ausgesprochen hatte:
»Ich erwarte niemand«, sagte er, doch dann lächelte er strahlend. »Aber vielleicht ist es ja die Polizei, die mir sagen will, daß sie den Sarg gefunden haben.«
    Neil und sein Vater schlossen sich auf dem Parkplatz des Museums Chief Brower an, und der Polizeichef ermahnte Neil, seine Zunge im Zaum zu halten und die Befragung der Polizei zu überlassen. Die Glocken aus Maggies Haus hatten sie in einen Schuhkarton gesteckt, den Detective Haggerty nun unauffällig unter dem Arm trug.
    Als Earl sie ins Büro des Museums führte, sah Neil zu seiner Verblüffung Liam Payne dort sitzen. Da er sich durch die Anwesenheit seines Rivalen auf einmal nicht wohl in seiner Haut fühlte, begrüßte er ihn mit einem Minimum an Höflichkeit, obwohl er sich mit dem Wissen tröstete, daß weder Earl noch Liam etwas von seiner Beziehung zu Maggie wußten. Er und sein Vater wurden einfach als zwei ihrer besorgten Freunde aus New York vorgestellt.
    Bateman und Payne gingen für die Männer Stühle holen, die sie aus der Trauerszenerie im Vorderzimmer besorgten. Als sie zurückkehrten, war Batemans Gesicht deutlich abzulesen, daß er verärgert war. Er fuhr seinen Cousin an:
    »Liam, deine Schuhe sind schmutzig, und das ist ein sehr kostbarer Teppich. Jetzt muß ich den ganzen Ausstellungsraum staubsaugen, bevor ich gehe.«
    Völlig abrupt wandte er sich dann an die Kriminalbeamten. »Haben Sie schon irgend etwas über den Sarg herausgefunden?« fragte er.
    »Nein, leider nicht, Professor Bateman«, sagte Brower, »aber wir haben etwas über ein paar andere Wertgegenstände erfahren, die unserer Ansicht nach Ihnen gehören.«
    »Das ist doch lächerlich. Außer dem Katafalk fehlt sonst nichts«, sagte er. »Ich habe nachgesehen. Der Sarg ist es, der mich interessiert. Sie haben ja keine Ahnung, was ich damit alles vorhatte. Das Freiluftmuseum, von dem ich Ihnen erzählt habe. Dieser Sarg sollte zu der wichtigsten Ausstellungsszene gehören. Ich habe sogar lebensgroße Figuren von Pferden mit schwarzen Federbüschen in Auftrag gegeben, und ich lasse eine exakte Nachbildung von der Art Trauerkutsche bauen, wie sie die Leute im Viktorianischen Zeitalter benutzt haben. Das wird eine sensationelle Darbietung.«
    »Earl, beruhige dich doch«, sagte Liam Payne beschwichtigend. Er wandte sich an Brower. »Chief, gibt es irgend etwas Neues von Maggie Holloway?«
    »Nein, leider nicht«, sagte Brower zu ihm.
»Haben Sie schon in Erwägung gezogen, daß Maggie einfach dem schrecklichen Streß der letzten anderthalb Wochen entfliehen wollte?«
Neil schaute Liam verachtungsvoll an. »Sie kennen Maggie überhaupt nicht«, sagte er. »Sie versucht nicht, Problemen aus dem Weg zu

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