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Mondlicht steht dir gut

Mondlicht steht dir gut

Titel: Mondlicht steht dir gut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Higgins Clark
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man das Datum des letzten Freitags hinzufügen. »Ruhe in Frieden« stand bereits da.
Er zwang sich zu einem feierlichen Gesichtsausdruck, als die abschließenden Gebete verlesen wurden … wohl ein bißchen zu hastig verlesen wurden, dachte er. Andererseits war unschwer zu erkennen, daß die dunklen Wolken oben drauf und dran waren, ihnen eine kräftige Dusche zu verpassen.
Als der Gottesdienst zu Ende war, lud Irma Woods alle Anwesenden zu einer Erfrischung in ihr Haus ein.
Er überlegte sich, daß es ungeschickt wäre, die Einladung abzulehnen, und darüber hinaus bot sie ihm eine gute Gelegenheit herauszufinden, wann genau Maggie Holloway abzufahren gedachte. Geh fort, Maggie, dachte er. Hier gerätst du bloß in Schwierigkeiten.
    Eine Stunde später, als er inmitten der nun miteinander plaudernden Gäste mit ihren Getränken und Sandwiches in den Händen stand, war er wie vor den Kopf gestoßen, als er Irma Woods zu Maggie sagen hörte, die Reinigungsleute seien damit fertig, das Haus wieder in Ordnung zu bringen und alle Spuren zu beseitigen, die die Polizei bei der Abnahme der Fingerabdrücke hervorgerufen habe.
    »Das Haus ist also bereit für Sie, Maggie«, informierte Mrs. Woods sie. »Aber sind Sie sicher, daß Ihnen dort nicht unheimlich wird? Sie wissen, Sie können gerne weiter hier bei uns bleiben.«
    So unauffällig wie möglich ging er näher heran und bemühte sich, alles mitzubekommen. Sein Rücken war ihnen zugewandt, als Maggie sagte: »Nein, in Nualas Haus wird mir schon nicht unheimlich. Ich hatte vor, zwei Wochen zu bleiben, und genau das werde ich auch tun. Ich will die Zeit dazu nützen, alles auszusortieren und natürlich auch Greta Shipley im Latham Manor zu besuchen, wie es sich Nuala gewünscht hat.«
    Er erstarrte, als sie hinzufügte: »Mrs. Woods, Sie waren so entgegenkommend. Ich kann Ihnen gar nicht genug danken. Da ist nur noch eine Sache. Als Nuala am Freitag morgen mit diesem handschriftlichen Testament zu Ihnen rüberkam, haben Sie ihr da keine Fragen gestellt? Ich meine, waren Sie denn nicht überrascht, daß sie so darauf aus war, es gleich gegenzeichnen und notariell beglaubigen zu lassen, so interessiert daran, daß es auf der Stelle passiert?«
    Es kam ihm so vor, als verstreiche eine ganze Ewigkeit, bis Mrs. Woods eine bedächtige Antwort formulierte: »Also ja, ich hab mich schon gewundert. Zuerst dachte ich bloß, daß es eine Laune war. Nuala war sehr einsam, seit Tim gestorben ist, und sie war vollkommen aus dem Häuschen, daß sie Sie wiedergefunden hatte. Doch seit ihrem Tod mache ich mir so meine Gedanken, daß da wohl noch mehr dahintergesteckt hat. Es war fast so, als hätte Nuala gewußt, daß ihr etwas Schreckliches zustoßen könnte.«
    Er bewegte sich langsam auf den offenen Kamin zu und gesellte sich zu einer Gruppe, die dort versammelt war. Er reagierte auf die Bemerkungen der Leute ringsum, doch gleichzeitig jagten ihm die Gedanken durch den Kopf. Maggie würde Greta Shipley besuchen. Wieviel wußte Greta? Inwieweit hatte sie Verdacht geschöpft? Es mußte etwas passieren. Das Risiko konnte er nicht eingehen.
    Greta. Sie war eindeutig nicht in guter Verfassung. Alle hatten gesehen, wie man ihr half, die Kirche zu verlassen. Alle würden überzeugt davon sein, der Schock wegen des Todes ihrer Freundin habe zu ihrem tödlichen Herzinfarkt beigetragen. Unerwartet natürlich, aber im Grunde genommen keine Überraschung.
    Tut mir leid, Greta, dachte er.

13
    Als Greta Shipley mit achtundsechzig noch verhältnismäßig jung gewesen war, hatte sie eine Einladung zu einem Empfang in dem neu renovierten Latham House erhalten, das soeben in Latham Manor Residence umgetauft worden war. Das neue Heim für Leute im Ruhestand war eröffnet und bereit, Bewerbungen entgegenzunehmen.
    Ihr gefiel alles, was sie dort sah. In dem großartigen Erdgeschoß des Gebäudes befand sich unter anderem der große Salon und der verschwenderisch mit Marmor und Kristall ausgestattete Speisesaal, wo die enorme Bankettafel, an die sie sich noch aus ihrer Jugend erinnern konnte, durch kleinere Tische ersetzt worden war. Die schöne Bibliothek mit ihren tiefen Ledersesseln und dem anheimelnden offenen Kamin war einladend, und der kleinere Salon, der als Fernsehraum dienen würde, verhieß gemeinsam verbrachte Abende geselliger Unterhaltung.
    Greta war auch mit der Hausordnung einverstanden: Um fünf Uhr nachmittags begann im großen Salon die Cocktailstunde, gefolgt vom Dinner um sechs. Sie

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