Mondlicht steht dir gut
sieben. Ich gebe eine Verkaufsorder durch.«
Sie nickte zur Zustimmung.
Neil blieb an der Leitung. »Halten Sie mich auf dem laufenden«, ordnete er an. Nachdem er aufgelegt hatte, sagte er:
»Vor ein paar Tagen gab es ein Gerücht, daß die Firma, von der Sie die Aktien gekauft haben, von Johnson & Johnson übernommen werden sollte. Aber leider bin ich davon überzeugt, daß es bloß das ist – ein Gerücht und zwar zu dem Zweck, den Wert der Aktien künstlich in die Höhe zu treiben. Es tut mir schrecklich leid, Mrs. Gebhart; aber wenigstens sollten wir es wohl schaffen, den Großteil Ihres Kapitals zu retten. Mein Partner ruft uns zurück, sobald der Verkauf abgeschlossen ist.«
»Was mich wütend macht«, sagte Robert Stephens grimmig, »ist die Tatsache, das dies derselbe Börsenmakler ist, der Laura Arlington dazu gebracht hat, in ein anrüchiges Unternehmen zu investieren, und der schuld daran ist, daß sie ihre Ersparnisse verloren hat.«
»Er schien so nett zu sein«, sagte Cora Gebhart. »Und er kannte sich so gut mit meinen Wertpapieren aus und hat mir erklärt, daß die Rendite nicht rechtfertigt, daß das ganze Geld in den Papieren festgelegt ist, auch wenn sie steuerfrei sind. Und daß einige davon sogar wegen der Inflation an Kaufkraft verlieren.«
Diese Feststellung weckte Neils Aufmerksamkeit. »Sie müssen ihm von Ihren Wertpapieren erzählt haben, wenn er sich so gut auskannte«, sagte er scharf.
»Das hab ich eben nicht. Als er anrief, um mich zum Mittagessen einzuladen, hab ich ihm erklärt, ich hätte kein Interesse, über Geldanlagen zu diskutieren, aber dann sprach er von der Art Kunden, die er hätte – wie Mrs. Downing. Er hat mir erzählt, sie hätte ähnliche Wertpapiere wie viele ältere Leute gehabt und daß er ihr ein Vermögen verschafft hätte. Dann fing er speziell über die festverzinslichen Papiere an zu reden, die ich besitze.«
»Wer ist diese Mrs. Downing?« fragte Neil.
»Ach, die kennen alle. Sie ist eine Säule der Gesellschaft von Providence. Ich hab sie auch tatsächlich angerufen, und sie konnte sich gar nicht einkriegen, so überschwenglich hat sie Douglas Hansen gelobt.«
»Ich verstehe. Trotzdem würde ich ihn gern mal überprüfen lassen«, erklärte Neil. »Er kommt mir exakt wie die Sorte Kerl vor, die unsre Branche nicht gebrauchen kann.«
Das Telefon läutete.
Maggie, dachte Neil. Laß es Maggie sein.
Statt dessen war sein Partner in dem Finanzunternehmen am Apparat. Neil lauschte, wandte sich dann an Cora Gebhart. »Er hat Sie zum Preis von sieben rausgeboxt. Schätzen Sie sich glücklich. Soeben macht das Gerücht die Runde, daß Johnson & Johnson eine öffentliche Erklärung abgeben wird, die besagt, daß der Konzern absolut kein Interesse an einer Übernahme dieser Firma hat. Ob dieses Gerücht nun stimmt oder nicht, es genügt jedenfalls, die Aktien dieser Firma in den Keller fallen zu lassen.«
Nachdem Cora Gebhart gegangen war, blickte Robert Stephens seinen Sohn liebevoll an. »Gott sei Dank, daß du hier warst, Neil. Cora hat einen guten Kopf und ein großes Herz, aber sie ist zu vertrauensselig. Es wäre schrecklich gewesen, wenn sie wegen eines einzigen Fehlers ruiniert worden wäre. So, wie’s jetzt steht, heißt das vielleicht, daß sie die Idee, ins Latham Manor zu ziehen, aufgeben muß. Sie hatte eine spezielle Wohnung dort im Auge, aber vielleicht ist sie wenigstens noch in der Lage, eine kleinere zu nehmen.«
»Latham Manor«, sagte Neil. »Ich bin froh, daß du das erwähnt hast. Dazu muß ich dich noch einiges fragen.«
»Was um alles in der Welt willst du denn übers Latham Manor wissen?« fragte seine Mutter.
Neil erzählte ihnen von den beiden Van Hillearys, seinen Kunden, die sich nach einem geeigneten Ort für ihren Lebensabend umsahen. »Ich hab ihnen gesagt, daß ich mir diese Wohnanlage genauer für sie anschaue. Hatte ich schon fast vergessen. Ich hätte mir einen Termin zur Besichtigung geben lassen sollen.«
»Wir schlagen erst um eins ab«, sagte Robert Stephens, »und das Latham liegt nicht besonders weit vom Klub weg. Ruf doch einfach dort an und finde heraus, ob du jetzt einen Termin bekommst oder doch wenigstens Informationsmaterial für deine Kunden abholen kannst.«
»Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen«, sagte Neil mit einem Grinsen. »Es sei denn, ich kriege Maggie vorher zu fassen. Sie muß inzwischen zu Hause sein.«
Nach sechs Klingelzeichen legte er den Hörer auf. »Sie ist immer noch nicht
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