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Mondmilchgubel Kriminalroman

Titel: Mondmilchgubel Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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im Zimmer. »Ich glaube, es ist Zeit, dass Sie jetzt gehen. Herr Honegger braucht seine Ruhe, sonst wird er nicht gesund.«
    »Geben Sie mir bitte noch zehn Minuten?«, fleht Viktoria. »Es ist wichtig, nicht für mich, sondern für ihn. Er steht unter Mordverdacht.«
    Sie presst missbilligend die Lippen zusammen. »Genau zehn Minuten.«
    »Bitte beruhige dich, Kari, bitte.« Viktoria greift nach seiner Hand und drückt sie. »Schau mich an. Ich möchte dir und deinem Vater helfen. Also, wenn ich dich richtig verstehe, so hat ein Mann dir gedroht, dich umzubringen, wenn du der Polizei verrätst, wer Iris getötet hat?«
    »Ja.«
    »War es derselbe Mann, den du im Mondmilchgubel gesehen hast?«
    Er schüttelt den Kopf.
    »Kam der Mann hierher ins Spital?«
    Diesmal ein Nicken.
    »Wie sah er aus?«
    Er kämpft mit sich.
    »Er war groß und dick«, mischt sich Karis Zimmergenosse ein.
    Sie steht auf, geht zu ihm hinüber. »Können Sie sein Gesicht beschreiben?«
    »Er hatte schwarze Haare und einen Schnauz. Und er trug eine dunkle Sonnenbrille und einen breitrandigen Hut.«
    »Und wie war er gekleidet?«
    »Er trug Jeans und einen beigen, zerschlissenen Regenmantel.«
    »Wie lange ist er geblieben?«
    »Nur ganz kurz.«
    Sie geht zu Kari zurück. »Kennst du den Mann, der dir gedroht hat?«
    »Nein.«

     
    Draußen auf dem Parkplatz wählt sie Möllers Nummer. »Der Eierkari muss sofort unter Polizeischutz gestellt werden. Er ist in großer Gefahr.« Sie erklärt ihm weshalb, erwähnt auch die auf eine Fünf endende Autonummer. Möller verspricht, sie in einer halben Stunde auf dem Polizeiposten in Wald zu treffen.

     

Kapitel 23
    Wie immer kommt Möller gleich zur Sache. Er wendet sich an seinen Kollegen Kunz. »Frau Jung kommt soeben aus dem Spital. Der junge Honegger wurde von einem Mann bedroht.« Er fordert Viktoria auf, zu erzählen.
    Kunz macht ein besorgtes Gesicht. »Das gefällt mir ehrlich gesagt ganz und gar nicht.«
    »Ich habe dafür gesorgt, dass Honegger rund um die Uhr bewacht wird. Das Pflegepersonal ist informiert.«
    »Gut.«
    »Obwohl Edelmann gestanden hat, werde ich das unangenehme Gefühl nicht los, dass ich etwas Wichtiges übersehe«, sagt Möller nachdenklich.
    »Edelmann hat ein Geständnis abgelegt?«, ruft Viktoria überrascht.
    Möller erzählt ihr kurz, was geschehen ist. »Er behauptet, sie getötet zu haben, um sie von ihrem Mann zu befreien.«
    »Der Mann ist ein Psychopath«, ruft sie entsetzt.
    »Vergessen Sie nicht, dass er manipuliert wird«, gibt Möller zu bedenken. »Ein Meister lockt seine Schäfchen gewöhnlich mit dem Versprechen nach Erleuchtung an. Kein Wunder, dass Menschen wie Edelmann unbedingt zu den Auserwählten gehören wollen.«
    »Du traust Edelmanns Aussage nicht?«, mischt Kunz sich in das Gespräch ein.
    Möller zögert. »Wir haben ihn zur Wolfsgrueb gefahren. Ich wollte, dass er uns zum Mondmilchgubel führt und uns zeigt, wie er den Mord begangen hat. Zugegeben, das meiste, was er sagte, stimmt mit meiner Theorie überein. Und trotzdem ist da eine Unstimmigkeit, die ich mir im Moment noch nicht erklären kann.« Zu Kunz gewandt: »Du hättest sehen sollen, wie der Mann sich in Szene gesetzt hat.«
    »Darf ich fragen, welchen Weg Edelmann gewählt hat?«, erkundigt sich Viktoria.
    »Den oberen«, antwortet Möller.
    »Alles spricht dafür, dass er der Täter ist. Warum um Himmels willen sollte er zu seinen Ungunsten ein Geständnis abgelegen?«, fragt sie in ärgerlichem Ton.
    Möller antwortet mit einem Achselzucken.
    »Für seine Schuld spricht auch, dass dieser Trinkler ihn eindeutig identifizieren konnte«, pflichtet Kunz ihr bei.
    Möller schaut auf seine Armbanduhr. »Eisenmann wird Edelmann noch einmal gründlich auf den Zahn fühlen müssen.«
    Sie überlegt fieberhaft. »Und was wusste Edelmann über die Kette zu berichten?«
    »Er konnte sowohl die Kette als auch die Kleider der Toten beschreiben«, entgegnet Möller. »Allerdings scheint er nicht zu wissen, was mit der Kette geschehen ist.«
    Kunz übernimmt das Wort. »Hoffen wir, dass der junge Honegger baldmöglichst aussagt. Dann wissen wir endlich die Wahrheit.«
    »Wir müssen alle Möglichkeiten in Betracht ziehen. Selbst die, dass irgendein Verrückter der Täter ist«, erwidert Möller streng.
    Sie starrt ihn fassungslos an. »Und was ist mit dem Unfall und dem Mann, der Kari im Krankenhaus besucht hat?«
    »Es könnte ein ganz gewöhnlicher Unfall gewesen sein.«
    »Es könnte auch

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