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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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in den Hungersaal. Thunas Mitbringsel wurde begeistert aufgenommen.
    „Du bist so ein Schatz! Weißt du, wie dringend ich das brauche? Ich musste drei Tage lang ohne Zauberkraft auskommen, das war die Hölle!“
    Thuna merkte, wie sie trotz Lisandras Dankbarkeit ein schlechtes Gewissen hatte. Weil sie mit Grohann gesprochen hatte und weil sie ihm immer noch vertraute, obwohl er doch Lisandras Feind war, wenn das mit dem Regierungsauftrag stimmte.
    „Ich habe noch mehr“, sagte sie. „Ich habe gründlich vorgesorgt!“
    „Du Engel!“
    „Ich bin kein Engel. Ich tue nur, was ich kann.“
    „Was ist nun?“, fragte Berry. „Kommst du mit nach Gürkel oder willst du Rackiné noch eine letzte Chance geben?“
    Thuna war unentschlossen. Ursprünglich hatte sie gehofft, dass Grohann und sie an diesem Sonntag in den Wald gehen würden. Da er aber die ganze Woche lang keine Einladung ausgesprochen hatte, hatte Thuna Rackiné gefragt, ob er mir ihr einen Wald-Ausflug machen würde. Doch der Hase war seit dem Gespräch mit der silbernen Kröte (er sagte nur noch ‚Kröte’, wenn er von Lisandra sprach) wie ausgetauscht. Er ließ sich nicht mehr im Zimmer der Mädchen blicken, warf alle Besucher aus seiner Bude und weigerte sich, mit irgendwem zu sprechen. Nicht mal von Jumi wollte er noch etwas wissen. Jedes Mal, wenn Thuna in Rackinés Zimmer auftauchte, sagte er:
    „Geh weg.“
    Anfangs hatte sie das getan, doch vor zwei Tagen hatte sie ihn gefragt, was los sei.
    „Das geht dich nichts an.“
    „Ist es, weil du dich mit Lisandra gestritten hast?“
    „Die Kröte hat nichts damit zu tun.“
    „Ich wollte dich fragen, ob wir am Sonntag zusammen in den Wald gehen wollen.“
    „Was du willst, weiß ich nicht. Ich will jedenfalls nicht.“
    Das war der letzte Stand, denn mehr war aus dem Hasen nicht herauszubekommen. Die einzige Person, mit der er in der letzten Woche freiwillig mehr als drei Sätze gesprochen hatte, war Scarlett gewesen. Er hatte sie nämlich gefragt, ob sie den bösen Zauber, der ungebetene Gäste aus Rackinés Zimmer vertrieb, auf alle Freundinnen ausweiten könne.
    „Auf alle?“
    „Ja.“
    „Aber wir haben dir doch gar nichts getan!“
    „Ich hasse es, wenn plötzlich jemand an meine Tür klopft und hereinkommt, obwohl ich nicht ‚Herein!’ gesagt habe!“
    „Tja, Pech gehabt. Ich werde den Zauber nicht ausweiten.“
    Und damit war auch Scarlett bei dem Hasen untendurch.
    „Vielleicht gehe ich nachher noch mal bei ihm vorbei“, sagte Thuna jetzt beim Frühstück. „Ich habe kein gutes Gefühl, wenn er auf die ganze Welt sauer ist.“
    „Du hast ein zu weiches Herz“, meinte Lisandra. „Er muss sich daran gewöhnen, dass die Welt, auf die er so sauer ist, nun mal kein Stofftierparadies ist. Dafür können wir auch nichts!“
    „Aber zwischen Stofftierparadies und Lisandras harter Schule des Lebens muss es doch noch einen Mittelweg geben“, sagte Maria. Sie fühlte sich immer noch für ihren Hasen verantwortlich und seine depressive Phase beunruhigte sie. „Das Schlimme ist, dass man im Moment überhaupt nicht an ihn rankommt!“
    „Ich probiere es nachher noch mal“, sagte Thuna. „Mehr können wir nicht tun.“
    Lisandra sprang nun auf und steckte sich noch zwei Stücken hartes Brot in die Taschen.
    „Ich muss los, Leute!“
    „Warum bist du eigentlich so fröhlich?“, fragte Scarlett. „Yu Kon lässt euch sonntags antreten und du strahlst über das ganze Gesicht?“
    Lisandra hielt Thunas Sternenstaubschachteln in die Höhe.
    „Ich bin jetzt endlich wieder voll einsatzfähig! Außerdem scheint die Sonne!“
    Mit diesen Worten rannte Lisandra aus dem Saal.
    „Es liegt wohl eher an Haul als an der Sonne“, mutmaßte Berry. „Erstaunlich, wozu Liebe gut ist.“
    „Sagt das Mädchen, das täglich einen Liebesroman verschlingt“,  erwiderte Scarlett.
    „Das ist sicherer, als sich mit einem Gespenst einzulassen“, e rklärt e Berry. „Noch dazu mit Hanns’ bestem Freund!“
    „Hat dich Hanns jemals auf den Teppichklopfer angesprochen?“
    „Nein.“
    „Hat er dich sonst irgendwie bedroht?“
    „Nein! Aber das sähe ihm auch nicht ähnlich. Hanns macht alles still und leise.“
    „Ich kenne ihn besser als du“, sagte Scarlett. „Er wird dir nichts tun.“
     
    Hanns und Haul waren schon in der Arena, was daran lag, dass Hanns schon vor Morgengrauen zu Sonderstunden hatte antreten müssen und Haul ihn dabei begleitet hatte. Als sich Lisandra neben Haul in den

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