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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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leuchtenden Schnee setzte, begriff sie, warum Haul beim Frühstück gefehlt hatte: Es war sehr sehenswert, den beiden Zauberern dabei zuzusehen, wie sie kämpften!
    Hanns war kaum in seiner normalen Gestalt zu sehen. Meist balgte er sich als Raubvogel mit Yu Kon in der Luft oder umschlich seinen Gegner am Boden als Schneeleopard. Er konnte seine Gestalt so schnell wechseln, dass Lisandra beim Zusehen ganz schwindelig wurde. Griffen die beiden Zauberer in menschlicher Gestalt zu ihren Stöcken, wurde es laut und bunt: Sie schlugen mit heftigen Zau bern aufeinander ein, die blaue Funken und Blitze versprühten . Es knallte, donnerte, zischte, rasselte und krachte, wenn zwei Zauber aufeinanderprallten, und das kam ständig vor. Am Ende war es aber immer Hanns, der von einem Zauber erwischt wurde, und dann fiel er als Schildkröte oder japsender Fisch zu Boden, wo er um Atem rang und sich vor weiteren Schlägen Yu Kons in Sicherheit zu bringen versuchte. Er kam als flinkes Tier wieder auf die Beine und entkam dem Meister gerade lange genug, um sich auf einen neuen Angriff vorzubereiten.
    „Kannst du dich auch in ein Tier verwandeln?“, fragte Lisandra den neben ihr sitzenden Haul.
    „Nein“, sagte er. „So etwas können nur wenige Zauberer.“
    „Ich kann mich in einen Vogel verwandeln“, erzählte Lisandra. „Aber ich tue es nicht mehr, weil es meistens schiefgeht. Ich kann mich nicht selber zurückverwandeln.“
    „Ein fehlerhaftes Talent?“, fragte Haul und zum ersten Mal riss er seine Augen vom Kampf los, um Lisandra anzusehen.
    „Ja, so könnte man es nennen. Ich wünschte, ich wüsste einen Trick, mit dem ich es in den Griff bekomme.“
    Haul senkte die Stimme.
    „Erzähl das bloß niemandem mehr, Lissi! Ein fehlerhaftes Talent ist sehr gefährlich.“
    „Ist es?“
    „Ja, natürlich. Wenn jemand weiß, dass du dich nicht zurückverwandeln kannst, könnte er das ausnutzen. Er drängt dich in eine Vogelgestalt und du bist verloren!“
    „Das hab e ich mir noch gar nicht überlegt.“
    „Typisch! Ein fehlerhaftes Talent ist schlimmer als gar kein Talent. Es ist so eine Art wunder Punkt. Halte es unbedingt geheim !“
    Lisandra nickte. Es war ihr unangenehm, dass sie mal wieder ihre Ahnungslosigkeit unter Beweis gestellt hatte. Betont interessiert schaute sie jetzt wieder Hanns und Yu Kon zu, um von ihrer Dummheit abzulenken. Doch sie merkte, dass Haul sie weiterhin ansah .
    „Was ist?“, fragte sie und drehte sich zu ihm um.
    Er lächelte.
    „Ach, nichts.“
    „Was?“
    „Manchmal erinnerst du mich an jemanden“, sagte er. „Du tust mir gut. Ich wünschte, du wärst immer bei mir.“
    Jetzt war es Haul, der seinen Blick schnell wieder den Kämpfenden zuwandte und so tat, als sei die Unterhaltung beendet und sowieso nicht weiter von Bedeutung gewesen. Lisandra aber merkte sich gut, was er gesagt hatte, denn es wärmte so angenehm ihr Herz , wie es der Sonnenschein gerade von außen mit ihrer Nasenspitze tat.
     
    Thuna klopfte vergeblich an Rackinés Tür. Der Hase war nicht in seinem Zimmer, als Thuna hineinschaute (obwohl mal wieder keiner „Herein“ gesagt hatte), und nachdem sie eine ganze Weile auf seinem Bett gesessen und gewartet hatte, beschloss sie, es für heute aufzugeben. Also kein Ausflug in den Wald heute. Thuna merkte, dass sie enttäuscht war. Natürlich hätte sie nun mit Gerald und ihren Freundinnen nach Gürkel gehen können (es fand ein großes Schlittenrennen statt, das ursprünglich ein Kutschrennen hätte sein sollen, aber die Veranstalter hatten aufgrund der Wetterlage von Kutschen auf Schlitten und von Frühlingsbowle auf Glühwein umgerüstet). Thuna merkte jedoch, dass die Fee in ihr auf der Suche nach and eren Wundern war. Als sie ins Zimmer 773 kam, wo sich Maria, Berry und Scarlett auf ihren Ausflug vorbereiteten, holte sie ihre Unterwassertaschenlampe aus der Schublade und steckte die neuen Batterien ein, die ihr Gerald mitgebracht hatte.
    „Geht ohne mich. Ich werde heute Perpetulja besuchen. Lissi meinte, ihre Bitte habe sich dringend angehört. Ich sollte besser mal nachfragen, worum es geht.“
    „Wirklich, Thuna?“, fragte Maria. „Da scheint nach Wochen endlich mal wieder die Sonne und du willst in der Grotte tauchen? Das kannst du doch auch bei schlechtem Wetter machen!“
    „Ja, könnte ich. Aber ich will si e heute besuchen .“
    Maria schüttelte den Kopf.
    „Muss das sein? Du fehlst, wenn du nicht mitkommst!“
    „Tut mir leid“, sagte Thuna,

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