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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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den Auftrag dazu erhalten!“
    „Wer sagt das?“
    „Ist nicht wichtig. Sagen Sie mir lieber, was Sie noch mit mir vorhaben!“
    Grohann hatte wirklich komische Augen. Sie waren so groß und braun wie bei Tieren, die normalerweise zu gutmütig oder zu einfältig sind, um einem Schaden zuzufügen. Doch Grohanns Augen sahen nicht harmlos aus. Die quer stehenden Ziegen-Pupillen gaben einem immer das Gefühl, dass er etwas sah, d as man selbst nicht sah. Diese Augen musterten Lisandra jetzt sehr intensiv, was nicht angenehm war. Doch Lisandra hielt dem Blick stand.
    „Mit Aufträgen ist das so eine Sache“, sagte Grohann endlich, „man sollte sie immer annehmen, um dem Auftraggeber das Gefühl zu geben, dass man ihn ernst nimmt.“
    „Was man aber gar nicht tut?“
    „Doch, schon. Aber ich versuche herauszufinden, was mein Auftraggeber wirklich will. Oft weiß er vielleicht nicht mal selbst, was er will. Aber wenn ich es weiß und ihm gebe, was er sich ursprünglich gewünscht hat, wird er erfreut sein – ob es nun dem ursprünglichen Auftrag entspricht oder nicht.“
    „Interessant“, sagte Lisandra, denn es war in der Tat interessant.
    „Mein Auftraggeber möchte, dass du seinen Plänen nicht im Weg stehst oder sie gar gefährdest. Er möchte die Kontrolle über dich haben. Er wünscht sich, über deine Kräfte zu verfügen, statt diese gegen sich gerichtet zu sehen. Alles, was heute geschehen ist, wird meinen Auftraggeber davon überzeugen, dass sich der Fall ‚Fünftes Erdenkind’ zu seiner größtmöglichen Zufriedenheit entwickelt hat. Natürlich wird der Auftraggeber wollen, dass alles so bleibt, wie es ist , und du also weiterhin in Freiheit lebst. Zumal ich ihm versichern kann, dass ich dich jederzeit einsperren könnte, wenn es doch einmal erforderlich wäre.“
    „Das könnten Sie?“
    „Yu Kon hat es netterweise für mich herausgefunden. Wer dich dazu drängt, dich in einen Vogel zu verwandeln – indem er dich zum Beispiel von einem hohen Ort schubst – kann mit dir machen, was er will, denn als Vogel bist eine hilflose Katastrophe.“
    „Hm.“
    „Vielleicht kannst du daran arbeiten. Wollen wir jetzt in die Küche gehen?“
    „Gut“, sagte Lisandra und ging mit dem Steinbockmann mit.
    Obwohl tagsüber so eine schreckliche Schlacht in Sumpfloch stattgefunden hatte, wirkte das Gemäuer an diesem Abend, als Lisandra mit Grohann zur Küche spazierte, sehr heimelig und wunderbar. Vielleicht lag es daran, dass ein Großteil der Laternen nicht brannte und das flackernde Licht in Grohanns Hand so ausgelassen über die Wände sprang, als sei es ein fröhlicher Feuergeist, der Wärme und Zuversicht verbreitete. Vielleicht war es aber auch die große Freude, die Lisandra in ihrem Herzen verspürte, weil sie frei war. Das Leben würde weitergehen und sie würde dazugehören!
    „Darf ich Ihnen noch zwei Fragen stellen?“, fragte Lisandra.
    „Ja?“
    „Was war das, was Ihr Großvater Ihnen über Yu Kon und Otemplos verraten hat?“
    Der Steinbockmann wurde langsamer. Lisandra passte sich seinem Tempo an.
    „Oh, mein Großvater“, sagte Grohann leise. „Von dem weißt du auch nichts, verstanden?“
    „Ja, verstanden“, gab Lisandra ebenso leise zurück. „Erzählen Sie es mir trotzdem?“
    Grohann blieb auf dem Treppenabsatz stehen, auf dem sie sich gerade befanden, und kontrollierte wieder die Umgebung. Seine Stimme war nur ein Raunen in Lisandras Ohren, als er fragte:
    „Er hat dich nach dem Silberschwert suchen lassen, nicht wahr?“
    „Ja“, flüsterte Lisandra. „Ich glaube, ich war auch nah dran!“
    „Das warst du?“
    „Ja, ich hatte die dritte silberne Lektion so gut wie bestanden. Denn ich habe das silberne Nichts gefunden. Leider konnte ich es nicht durchqueren, um ans Ziel zu kommen. Yu Kon hat mich vorher geschnappt.“
    „Das ist sehr erstaunlich! Dann bist du weiter gekommen als die allermeisten anderen. Und weiter als Yu Kon, denn er hat sich der dritten Lektion nie gestellt.“
    „Nein, das kann nicht sein!“, rief Lisandra ein bisschen zu laut. Schnell senkte sie wieder die Stimme. „Ist das wirklich wahr?“
    „Mein Großvater hat es von Otemplos erfahren, der Yu Kons Lehrer war. Yu Kon wollte die dritte Prüfung nicht machen. Leider. Denn hätte er es getan und hätte er das Silberschwert gefunden, dann wäre er nie so grausam geworden, wie er es geworden ist!“
    „Warum? Was ist das Silberschwert?“
    „Das wissen nur die, die es finden.“
    „Er hat

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