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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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vorenthält und sich ganz und gar unkooperativ zeigt, könnte das dazu führen, dass sie in dieser Angelegenheit tätig werden und sich überlegen, wie sie einen nutzlosen Quälgeist wie dich am besten loswerden können. Das willst du sicher nicht!“
    Selbst auf diese Drohung hin hätte Scarlett Geralds Namen nicht erwähnt. Doch Grohann selbst war es, der Gerald ins Spiel brachte, und zwar auf eine Weise, die Scarlett überraschte.
    „Es besteht die Möglichkeit, dass wir Hand in Hand arbeiten, Scarlett. Ich habe kein Interesse daran, dass Gerald seine Zeit fern von Sumpfloch in seiner Heimatwelt verbringt, wenn auch aus ganz anderen Gründen als du.“
    Scarlett wurde sehr unwohl zumute. Woher wusste Grohann, dass Gerald aus einer anderen Welt stammte? Dass er eines der Erdenkinder war? Oder war es ein Versuch, ein blinder Treffer, der dazu diente, Scarlett aus der Reserve zu locken?
    „Du hast die Wahl, Scarlett: Entweder führst du Gerald das nächste Mal zu mir, wenn er kommt, und dann bleibt die ganze Sache unter uns.“
    Er sprach nicht weiter, obwohl noch ein „oder“ hätte folgen müssen. Scarlett wartete. Und wartete. Bis sie die Geduld verlor:
    „Ja, bitte? Was ist die andere Wahlmöglichkeit?“
    „Die andere Wahlmöglichkeit? Ach, wenn ich es recht bedenke, gibt es gar keine. Sobald Gerald wieder hier auftaucht – und dass er es tun wird, hast du mir soeben durch deine Reaktion bestätigt – bringst du ihn zu mir.“
    Scarlett spürte eine böse Hitze in sich aufsteigen. Hatte sie jetzt wirklich etwas verraten? Hatte er vorher nur geraten? Hatte er sie in eine Falle gelockt?
    „Aber wenn er nicht kommt, kann ich auch nichts dafür.“
    „Niemanden interessiert, wofür du etwas kannst“, erwiderte Grohann. „Es geht nur darum, ob du der Regierung nützlich bist oder nicht. Danach bemisst sich dein Wert und nach deinem Wert bemisst sich deine Sicherheit. Verstanden? Es gibt auch gar keinen Grund, jetzt aus der Haut zu fahren. Ich werde Geralds Reisen hierher weder unterbinden noch irgendjemanden melden – auch nicht dem Halbvampir, der sicher gerne darüber Bescheid wüsste – wenn wir die besagte Abmachung treffen. Wo also liegt das Problem? Die Maküle arbeiten für mich und werden Marias Ausflüge in die Spiegelwelt und Geralds Besuche in Sumpfloch mit Wohlwollen und fürsorglicher Aufmerksamkeit verfolgen. “
    Auf die fürsorgliche Aufmerksamkeit hätte Scarlett liebend gerne verzichtet. Sie hasste es, in die Enge getrieben zu werden und nicht die uneingeschränkte Herrin über ihre Handlungen und Entscheidungen zu sein. Aber hatte sie eine Wahl? Die Maküle beherrschten Sumpfloch, Grohann beherrschte die Maküle und natürlich konnte er jederzeit Scarletts Verhaftung und Festsetzung veranlassen. Die Regierung brauchte sich dazu nicht mal fadenscheinige Gründe auszudenken. In Scarletts Vergangenheit gab es genügend Vorkommnisse, die eine Verhaftung gerechtfertigt hätten. Grohann, der in all den Jahren ihre Spur verfolgt hatte, seit sie das Waisenhaus in Finsterpfahl verlassen hatte, hielt mit Sicherheit genug Zweifelhaftes gegen sie in der Hand.
    „Ich hasse diesen Kerl!“, rief sie jetzt in Zimmer 773 und dabei schaute sie Thuna böse an, die auf ihrem Bett am Fenster saß und keine Anstalten machte, Scarlett beizupflichten. „Er ist ein Verbrecher, der machen kann, was er will, weil er für die Regierung arbeitet!“
    „Trotzdem werde ich mich von ihm zu Pollux führen lassen“, entgegnete Thuna furchtlos. „Ich will meinen Löwen sehen! Und ich komme alleine weder durch den Schnee noch kann ich die riesige Entfernung zurücklegen, ohne dass jemand, der die Abkürzungen kennt, mich hinbringt und wieder zurück.“
    „Wer sagt denn, dass er dich zurückbringt?“, fragte Scarlett. „Vielleicht sagt er ja auch: Dein Wert und deine Sicherheit, liebe Thuna, bem essen sich danach, wie nützlich du der Regierung bist! Und dann stehst du da und musst ihm versprechen, einen Mord für ihn zu begehen!“
    „Sei doch nicht albern …“
    „Was soll daran albern sein? Weißt du nicht, was das für einer ist? Wie viele Morde so einer wie Grohann schon auf dem Gewissen hat?“
    Maria hustete, als sei ihre Grippe zurückgekehrt.
    „Hey“, krächzte sie zwischen zwei Hustern, „jetzt hört schon auf!“
    Wieder ging die Zimmerlampe an und aus. Scarlett ließ sich auf ihr Bett fallen und starrte ins Leere.
    „Weißt du, Scarlett“, sagte Maria, „ich bin auch nicht schuldlos an

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