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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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allem. Er hat den Namen von Gerald aus mir herausgekitzelt. Ich weiß gar nicht, wie.“
    „ Du kannst überhaupt nichts dafür“, erwiderte Scarlett und klang schon nicht mehr ganz so wütend. Das schlechte Gewissen machte sich bemerkbar. Was sie selbst ausgefressen hatte, durfte sie weder Thuna noch Maria in die Schuhe schieben, so viel war klar. Sie hatte Maria zu dem Ausflug angestiftet. Es war ihre Idee gewesen und nun musste sie die Konsequenzen tragen.
    „Niemand kann etwas dafür“, meldete sich jetzt Berry zu Wort. „Wir sind alle in einer schwierigen Situation und müssen das Beste d a raus machen.“
    „Das Beste heißt aber nicht, dass man mit Grohann spazieren geht!“, rief Lisandra, die Scarletts Zorn diesbezüglich gut verstehen konnte.
    „Das ist Ansichtssache“, widersprach Thuna.
    „Du bist ihm nicht gewachsen, Thuna“, sprang nun auch Berry den anderen zur Seite. „Wir alle sind das nicht. Er weiß, du bist ihm dankbar wegen Pollux. Er hat sich dein Vertrauen erschlichen! Wie können wir sicher sein, dass er dich nicht doch aushorcht? Du denkst vielleicht, dass du ihm nichts verrätst, aber er ist so listig, dass er trotzdem eine Menge heraushört.“
    „Es tut mir leid“, sagte Thuna leise, d och unbeugsam. „Ich weiß, was ich tue.“
    Maria enthielt sich einer Meinung dazu. Sie kannte Thuna besser als die anderen, weil sie immer ihre Ferien zusammen verbrachten. Thuna war ein rätselhaftes Mädchen, aber das erkannte man nur, wenn man ganz genau hinsah. Auf den ersten Blick wirkte Thuna eher unscheinbar. Doch das war Blendwerk. Etwas verbarg sich dahinter, das in letzter Zeit immer häufiger aufblitzte, etwas Starkes und Fremdartiges. Maria wusste nicht, ob Thuna das Richtige tat. Sie wusste nur, dass Thuna ihren Eingebungen folgen musste, um sich selbst treu zu bleiben. Thuna musste zu der Person werden, die sie in ihrem bisherigen Leben vor allem und jedem versteckt hatte. Dazu gehörte auch, dass sie mit Grohann in den bösen Wald ging, was auch immer das für die Zukunft bedeuten mochte.
    Deswegen würde Maria bestimmt nicht auf Thuna einreden, dass sie das lassen sollte. Sie wollte diesen Umstand aber auch niemandem erklären, denn sie hatte das Gefühl, dass sie Thunas Geheimnisse schützen und unberührt lassen musste. Daher entschied sie sich, das Gespräch auf eine harmlosere Ebene zu lenken oder es wenigstens zu versuchen.
    „Habe ich eigentlich was Wichtiges verpasst, während ich krank war?“, fragte sie. „Hat Hanns Scarlett einen Heiratsantrag gemacht?“
    „Keinen Heiratsantrag. Nicht mal einen Annäherungsversuch hat er gestartet“, sagte Berry. „Worüber ich sehr erleichtert bin. Denn jedes Mal, wenn ich Hanns sehe, läuft es mir eiskalt den Rücken h in unter. Ich warte nur darauf, dass er irgendwann fragt: Und, Berry? Vermisst du deinen Te-te-teppichklopfer? “
    Das Eis war gebrochen, die Mädchen lachten – sogar Scarlett verzog den Mund zu einem Lächeln. Sie hatte sich soweit beruhigt, dass die Lampe an der Decke zu flackern aufhörte.
    „Es gibt aber eine andere Neuigkeit in Herzensangelegenheiten“, fuhr Berry fort. „Lori hat mir erzählt, dass sie gestern Geicko und Jumi in Gürkel gesehen hat. Erst im Baumstumpf und dann im Lichtspielschuppen. Sie sagt, die beiden hätten sogar Händchen gehalten!“
    „Sie fingert dauernd an seinen Händen herum!“, sagte Lisandra. „Das bedeutet gar nichts!“
    „Früher hat er dir lieber Fechten beigebracht“, meinte Scarlett reichlich unsensibel.
    „Na und? Ich hätte sicher keine Lust, mit ihm Händchen zu halten!“
    „Viel leicht ist das euer Problem?“, sagte Berry.
    „Problem?“, fragte Lisandra. „Was für ein Problem? Es gibt kein Problem!“
    „Warum nennst du sie dann immer ‚quietschender Jummigummi’?“
    „Weil sie so eine hohe Stimme hat und so gerne in die Knie geht und dann vor Freude hüpft.“
    „Das ist doch total übertrieben“, sagte Thuna. „Jumi ist sehr nett und klug. In Taitulpan nickt und knickst man eben viel und das wirkt auf uns etwas …“
    „… blöd? “, vervollständigte Lisandra den Satz. „Aber ich habe nichts gegen sie, wirklich!“
    Nein, Lisandra hatte nichts gegen Jumi. Wie hätte sie auch ein Mädchen, das immer hilfsbereit und freundlich war und Lisandras blaue Augen als „wunderschön wie der Himmel bei Sonne“ bezeichnete, nicht mögen können? Es gab nichts, was Lisandra Jumi hätte vorwerfen können. Außer dass sie viel Zeit mit Geicko

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