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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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aufzuhellen, ließ Wanda Flabbi in Absprache mit Estephaga Glazard die alten Kamine in der Festung putzen und entfachte dort gemütliche Feuer. Kamine als Heizquelle galten mittlerweile als unpraktisch und überholt, doch behaglich waren sie doch immer noch und so wurde Wanda Flabbis Vorstoß dankbar aufgenommen. Der Trophäensaal war einer der Orte, an denen jetzt ein Feuer prasselte und Bänke und Tische aufgestellt worden waren, damit sich die Schüler dort aufhalten konnten. Ab und zu verließen sogar große Schüsseln mit Keksen die Küche und wurden bei den Feuern aufgestellt, ebenso wie Thermoskannen mit heißem Tee.
    Geicko und der quietschende Jummigummi waren sehr häufig im Trophäensaal anzutreffen, zusammen mit Ponto Pirsch, Lori Klamm und Tail, dem Krokodiljungen aus dem ersten Jahrgang. Wenn Lisandra auf ihrem Weg in ihr Zimmer und wieder zurück durch den Trophäensaal ging, grüßte sie die Gruppe freundlich und wurde unter Lachen und Beileidsbekundungen zurückgegrüßt. Dass Lisandra jeden Tag bei dem bärtigen, alten Fiesling Unterricht nehmen musste, wusste inzwischen die ganze Schule, und es gab wohl niemanden, der sie darum beneidete. Daher erntete sie viel Schulterklopfen und Mitgefühl, blieb aber in diesem Winter eine Ausgeschlossene.
    Nie fühlte sie es deutlicher als in diesen Momenten, wenn sie den Trophäensaal durchquerte, in der Hoffnung, dass man sie erst gar nicht bemerkte, und sie Geicko und den quietschenden Jummigummi mit ihren Freunden dort sitzen sah. Sie wirkten so fröhlich und normal, sie redeten, spielten, beschossen sich mit Funken sprühenden Papierdrachen, machten Hausaufgaben und hatten keine anderen Sorgen, als Krotan Westbarschs magikalische Gleichungen zu verstehen oder für Viego Vandalez Versuchsreihen zu erstellen, deren Fehlerhaftigkeit sie am eigenen Leib würden ausbaden müssen (so wie neulich Jumi, die vulkanischen Sand mit vulkanischem Staub verwechselt hatte und daraufhin drei Tage mit schwarzen Händen und einer schwarzen Nase herumgelaufen war). Gab es etwas Schöneres als das?
    Lisandra war wie erwartet vom Unterricht befreit worden und auch die zusätzlichen Lesestunden bei Viego Vandalez waren auf höchsten Befehl gestrichen worden. Sehnsüchtig wünschte sich Lisandra, sie könne auch wieder zur Schule gehen und blöde Hausaufgaben bekommen (die sie sowieso nie gemacht hatte), doch das blieb Lisandra im Moment verwehrt, ebenso wie die Stunden am Kaminfeuer mit Freunden. Geicko sah sie fast gar nicht mehr und wenn, dann war er nicht alleine. All das, was ihr Leben mal schön gemacht hatte, war in weite Ferne gerückt.
    Bis zum Ende des Winters, hatte Haul zu Lisandra gesagt. Sie müsste nur durchhalten bis zum Ende des Winters. Doch diese Aussage erwies sich als tückisch. Denn Yu Kon besaß die Macht über das Wetter und fühlte sich nur in Eis und Schnee zu Hause. Wo er war, war Winter, und wo er blieb, würde Winter bleiben. Lisandra wollte es erst gar nicht glauben, als Hanns es ihr erklärte.
    „Er kann doch nicht einen ganzen Landstrich zum ewigen Winter verdammen?“
    „Ewig wird der Winter nicht sein, denn irgendwann hält Yu Kon s eine Pflicht für erfüllt und wird weggehen. Dann kommt der Frühling.“
    „Und wann genau wird Yu Kon seine Pflicht für erfüllt halten?“
    Hanns und Haul warfen sich einen vielsagenden Blick zu, als Lisandra diese Frage stellte.
    „Tja, wir werden sehen“, sagte Hanns. „Entweder verliert er die Lust an uns und geht einfach so weg. Das ist in den meisten Fällen so.“
    „Oder?“
    Die beiden Jungen lächelten fast schwärmerisch.
    „Das musst du dir von ihm selbst erklären lassen“, sagte Haul. „Frag ihn danach. Frag ihn nach dem Silberschwert!“
     
    Lisandra kam lange nicht dazu, Yu Kon nach dem Silberschwert zu fragen, denn am ersten Tag ihres Unterrichts (die böse Hetzjagd um Sumpfloch nicht mitgezählt), verbot Yu Kon seiner neuen Schülerin das Sprechen.
    „Das Reden musst du dir erst verdienen!“, erklärte er drohend. „In meiner Gegenwart wirst du keinen Laut von dir geben. Hast du das verstanden?“
    Lisandra wollte erst Ja sagen, doch besann sich schnell eines Besseren und nickte. Von da an nahm sie wortlos Aufträge von Yu Kon entgegen, so widersinnig und überflüssig ihr die Aufgaben auch erscheinen mochten, und mühte sich ab, diese Aufträge zumindest teilweise zu erfüllen. Denn er sorgte dafür, dass sie immer überfordert war. Wenn sie aber auch nur für eine Verschnaufpause

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