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Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition)

Titel: Mondpapier und Silberschwert (Die Sumpfloch-Saga) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Halo Summer
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Ausdrucksweise zurückfallend. „Du bist ein ziemlich gewöhnliches Mädchen, das nur zufällig an eine außergewöhnliche Eigenschaft geraten ist. Darauf kannst du dir nichts einbilden, weil es nichts wert ist. Aber niemand soll Yu Kon nachsagen, dass er zwischen besseren und schlechteren Schülern unterscheidet. Ich hole aus jedem das Bestmögliche heraus. Auch aus dir!“
    Lisandra nickte demütig. Das hatte sie inzwischen drauf. Sollte er an Beleidigungen loswerden, was er wollte, sie würde gut aufpassen, wenn es um das Silberschwert ging.
    „Du wirst drei Lektionen von mir bekommen“, erklärte Yu Kon. „Die Lektion vom silbernen Raben, die Lektion von der silbernen Kröte und die Lektion vom silbernen Nichts. Danach findest du das Silberschwert oder du findest es niemals.“
    Das klang sehr aufregend, doch Yu Kon schien nicht geneigt, ihr diese Lektionen jetzt sofort zu geben. Stattdessen sollte sie lernen, Angriffe vorauszuahnen. Eine schmerzhafte, aufreibende Angelegenheit, denn selbst wenn es ihr gelang, einen Angriff vorauszusehen, war es ihr doch unmöglich, ihm auszuweichen. Daher führte sie der abendliche Weg wie so oft in letzter Zeit in Estephagas Krankenstation, wo sie sich verarzten und mit Salben eindecken ließ, damit sie am nächsten Tag wieder frisch und munter bereit wäre, Prügel zu beziehen.
    „Du hältst dich tapfer, Lisandra“, sagte Estephaga an diesem Abend.
    „Was soll ich sonst tun? Ich könnte mich nicht mal vom Dach stürzen, um meinem Leben ein Ende zu setzen, weil ich alles überlebe.“
    „Oh, sag nicht solche schrecklichen Sachen, Mädchen. Vielleicht ist dieser Unterricht ja auch zu etwas gut! Yu Kon ist ein berühmter Meister.“
    „Ja, ich weiß. Hanns und Haul sind sogar freiwillig hier.“
    Estephaga nickte und ihre Reptilien-Pupillen zogen sich neugierig zusammen. Das machten sie immer so, wenn sich Estephagas Aufmerksamkeit auf einen bestimmten Punkt konzentrierte.
    „Was hältst du von Hanns?“
    „Sie meinen, ob ich glaube, dass er immer noch den Gefangenen befreien will?“
    „Ja, so ungefähr.“
    „Er sagt, es war die Idee seines Vaters Grindgürtel. Er weiß jetzt viel besser Bescheid über die Pläne und die Geschäfte seines Vaters und behauptet, dass er alles anders machen will.“
    „Glaubst du ihm?“
    „Hanns ist kein Fiesling. Aber auf den Gefangenen ist er neugierig, das merke ich. Manchmal ist Haul sehr unausgeschlafen, will mir aber nicht sagen, was er nachts gemacht hat. Wissen Sie, Frau Glazard, normalerweise würde ich Ihnen das alles gar nicht erzählen.“
    „Aber du weißt, dass wir alle zusammenhalten müssen in diesen schwierigen Zeiten.“
    „Nein, ich weiß, dass Sie mir gerade irgendwas in die Medizin gemogelt haben, das mich redselig macht!“
    „Ach, Unsinn“, sagte Estephaga, aber es klang durchaus schuldbewusst.
    „Vielleicht könnten Sie mir als Gegenleistung verraten, ob das Erdbeben neulich wirklich ein Erdbeben gewesen ist? Sie wissen schon, als es abends so gebrummt hat!“
    Estephaga Glazard machte ein betretenes Gesicht, das Antwort genug war.
    „Glauben Sie, er wird ausbrechen?“
    „Niemand weiß, was in Torck vorgeht“, sagte Estephaga. „Niemand weiß, was er da drinnen in seinem Gefängnis macht! Die einzige Person, die etwas über ihn herausbekommen kann, ist Perpetulja. Sie hält seit vielen Jahren Wache und sagt, die Geräusche, die von innen kommen, sind lauter geworden.“
    „Sie war noch nie im Gefängnis drin? Sie hat nie mit ihm geredet?“
    „Die Tür darf unter keinen Umständen geöffnet werden. Ebenso ist es verboten, sich auf andere Weise Einlass zu verschaffen.“
    „Aber wie bekommt er dann etwas zu essen?“
    „Auf eine raffinierte magikalische Weise. Die Speisen erfahren mehrere Umwandlungen, bevor sie in seinem Kerker erscheinen.“
    „Ist das nicht eine schreckliche Vorstellung? Dass er da seit ewigen Zeiten ganz alleine in einem Kerker sitzt?“
    „Schon, aber er ist vermutlich in einer Illusion eingesperrt.“
    „In einer Illusion? Wie sieht die aus?“
    „Das wissen wir nicht. Aber wir können davon ausgehen, dass sein Gefängnis nicht wie ein Gefängnis aussieht. Womöglich weiß er nicht mal, dass er eingesperrt ist.“
    „Oh! Das ist beruhigend.“
    „Lisandra?“
    „Ja, Frau Glazard?“
    „Hast du mir nicht etwas zu beichten?“
    „Falls Sie von den Tropfen sprechen, die Sie mir gegen die Kopfschmerzen gegeben haben – ich habe mir erlaubt, eine ordentliche Portion

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